Wie lagert ihr euren Single Malt?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Genießer,

    nachdem mir nun schon der 2te Korken beim Öffnen eines 18jährigen Glenlivet zerbröselt ist frage ich mich, wie andere ihren Malt lagern. Bis dato habe ich meine Flaschen immer stehend im Keller Regal.

    Gibt es auch jemand, der wie beim Wein liegend lagert?

    Gruß D_Sky

  • Moin Dirk.

    Das war schon öfter das Thema im Whiskyforum, und es kam immer als Quintessenz der ganzen Diskussionen heraus, dass die Flaschen eigentlich von allen stehend gelagert werden. Hauptargument: Die Wahrscheinlichkeit, dass der Kontakt des Whiskys zum Korken bei liegender Lagerung einen nicht unwesentlichen Einfluss auf den Geschmack haben kann (ja, auch Whisky kann "korken"), ist geringer als die, dass der Korken durch Nichtkontakt austrocknet und zerbröselt.

    Zudem sind Korken nicht zu 100% dicht - man sieht öfter noch verschlossene uralte Flaschen, deren Füllstand über die Jahre deutlich gesunken ist - daher dürfte eine liegende Lagerung verstärkt zum Angel's Share beitragen.

    Ich habe in nun rund 10 Jahren und ca. 100 geöffneten Großflaschen - von denen ein paar noch aus der Anfangszeit stammen - erst zwei abgebrochene Korken gehabt: Einen bei einem Glenmorangie, den anderen bei einem Laphroaig. Und da es imo viel ärgerlicher ist, nach dem Rauspopeln des Restes nichts mehr zum Verschliessen der Flasche zu haben, als die Prozedur als solches, habe ich nun eine kleine Sammlung von Stopfen diverser geleerter Flaschen hier liegen. ;)

  • Zitat von D_Sky

    Hallo Genießer,

    nachdem mir nun schon der 2te Korken beim Öffnen eines 18jährigen Glenlivet zerbröselt ist frage ich mich, wie andere ihren Malt lagern. Bis dato habe ich meine Flaschen immer stehend im Keller Regal.

    Gibt es auch jemand, der wie beim Wein liegend lagert?

    Gruß D_Sky

    Hi Dirk,

    ich verstehe jetzt nicht ganz, ob dir dass jeweils einmal mit zwei Flaschen passiert ist, oder zweimal mit einer Flasche... und entsprechendem "Zweitkorken"... ?

    Fall 1:
    Du erhitzt den unteren Teil der Flasche auf mindestens 120°C, und wartest bis der Korken ganz von alleine rauskommt.
    Die Chance, dass er dabei zerbröselt ist als äußerst gering einzustufen... :mrgreen:
    Ernst beiseite... hatte ich noch nie... liegt aber vielleicht auch daran dass ich anfangs ganz, ganz vorsichtig drehe... so wie die Geldschrankknacker vorsichtigst am Zahlenrädchen drehen... ;)
    Und wenn es mal passiert ist... muss ja nicht zwangsweise nur bei Whiskyflaschen sein... ...dann war es meist die Klebestelle zwischen dem eigentlichen Kork und dem Plastik- oder Holzoberteil.

    Fall 2:
    Auch der "Zweitkorken" macht Ärger, weil er einfach zu trocken ist und "knarzt"...

    Hier hilft ultimativ: Hirschtalg ! (Klingt zwar komisch, ist aber so ! ;) )
    Aber bitte nicht einen Pott oder eine Tube im Drogeriemarkt oder so kaufen, weil da meist Duftstoffe und anderes Zeugs mit drin sind, sondern beim Musikalienhändler... da nimmt man es um die Korkringe an Blockflöten oder Klarinetten usw. "gängig" zu halten, und um den Kork zu "pflegen".
    Hauchdünn aufgetragen reicht völlig, also nicht "einschmotzen"...
    Guckst du:
    https://www.thomann.de/de/search_dir.html?bf=&sw=hirschtalg

    Zitat

    Gibt es auch jemand, der wie beim Wein liegend lagert?


    Vermutlich niemand, denn es wäre "kontraproduktiv"...
    Ich hatte mal einen 15er Springbank, der hat fürchterlich "gekorkt"... was mit der Flasche vorher geschehen war, weiß ich nicht...

    Zitat von Monty

    ...daher dürfte eine liegende Lagerung verstärkt zum Angel's Share beitragen.


    Das könnte wirklich gut möglich sein, Stephan, weil man damit eine "Kapillarlinie" unterstützen würde.

    Um den Engelchen den Spaß aber ordentlich zu vermiesen, speziell wen man gerne einen etwas länger aufheben möchte... ;) ...ist wohl die angesagte "Abdichtung" der sog. Parafilm.
    Diesen Tipp habe ich mal von Whiskymann und Tastingveranstalter Jens Heiler bekommen (wer die Rauchzeit in Stuttgart-Rotenberg kennt, kennt auch Jens...)
    Diese Art der Abdichtung wird wohl von Sammlern anerkannt, weil man nachher nach dem abwickeln noch erkennen kann, dass die Originalkapsel und so wirklich original und unversehrt ist...
    Also etwa so dann:


    Parafilm brauch man nicht mühsam im einschlägigen Laborhandel besorgen, oder gar direkt in Greenwich/Connecticut bestellen... Amazonien geht auch... ;)

    Happy debottlenecking,
    Rainer

  • Hallo Dirk

    Ich begebe mich jetzt eindeutig auf ein Gebiet auf dem ich absolut keine Ahnung habe.
    Mir ist nur eingefallen, daß einer meiner EX-Schwiegerväter in Spee die Angewohnheit hatte, wann immer er an seiner Bar war, einzelne Flaschen kurz in die Hand nahm und eine "Ausgießbewegung" andeutete um sie dann wieder weg zu stellen. Auf meine Frage warum er das tat, bekam ich nur die lapidare Antwort: "Damit der Korken nicht trocken wird!" womit ich mich zufrieden gab...

    Ich hab, wie gesagt keine Ahnung, aber vielleicht hilft es ja.

    Viele Grüße
    -Frank-

    ... ein Narr wer Boeses dabei denkt... a024.gif

  • Als Weinliebhaber: Die Weinflaschen lagert man einzig horizontal damit der Korken nicht austrocknet. Ein Kontakt Wein/Sauerstoff ist unerwünscht, das vielbeschriebene "atmen" durch den Korken ist nicht. Ansonsten wäre der Wein in wenigen Wochen mausetot. Ich kann mir vorstellen, dass von dem Moment an, wo man die Whiskyflaschen öffnet auch der Verschluss seine Dichte verliert. Je nach Beschaffenheit mehr oder weniger. Deshalb würde ich sie wohl nicht horizontal lagern, aber immer mal wieder den Korken durch Franks beschriebene Kippbewegung benetzen scheint mir eine gute Idee.

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    Gruss, Phil - Sounds mean nothing without music (Jerry Goldsmith, film composer) | Pipes mean nothing without a silver ring... (Phil, Pete smoker)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Rainer K


    ich verstehe jetzt nicht ganz, ob dir dass jeweils einmal mit zwei Flaschen passiert ist, oder zweimal mit einer Flasche... und entsprechendem "Zweitkorken"... ?

    Es waren schon zwei verschiedene Flaschen, aber beide halt ein 18jähriger Glenlivet. Wenn mich nicht alles täuscht, habe ich sie sogar zusammen gekauft. Der 2te stand halt noch 10 Jahre im Keller.

    Bei den preiswerteren "uHu"-Flaschen (unter 100€) ist es zwar ärgerlich aber nicht ganz so schlimm. Sauer würde ich, wenn dies auch bei meinem "1965" passiert (Abfüllung war nach 40 Jahren). Aber der ist erst zu meinem 75 Geburtstag fällig :)

    Also gehe ich gleich mal in den Keller, und stelle meinen Vorrat wieder hin.

    Gruß
    D_Sky

  • Es gibt sicher auch bessere Verschlüsse als die zum Teil billigen Presskorkzapfen, die u.a. auch beim Whisky verwendet werden. Vielleicht einfach mal umsehen und dann was anständiges auf die Flasche. Fertig. (Man beachte: auch einen angebrochenen Wein nicht mit dem alten Korken verschliessen, dann hält er auch noch ein, zwei Tage).

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo Phil,

    umkorken einer geschlossenen Flasche???? Wenn sie offen ist, OK. Aber es ging ja um eine "Erstöffnung".

    Ansonsten steht mein kleiner Vorrat (ca. 20 Flaschen) wieder.

    Habe übrigens gestern einen Macallan Amber geöffnet und verkostet. WOW!!!! Saulecker. Da werde ich gleich mal noch 3 oder 4 Flaschen von ordern.

  • Zitat von D_Sky

    Hallo Phil,
    umkorken einer geschlossenen Flasche???? Wenn sie offen ist, OK. Aber es ging ja um eine "Erstöffnung".

    Umkorken einer geöffneten Flasche. ;)

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