- Offizieller Beitrag
Hallo werte FdT-Gemeinde,
bevor ich heute meine Erfahrungen mit dem „Capstan Gold Navy Cut“ hier niederschreibe, reisen wir zuerst in das Jahr 1826. Neben vielen Ereignissen weltweit, erschien in Paris die Erstausgabe der Satirezeitung „Figaro“, welche vierzig Jahre später zu einer der Tageszeitungen Frankreichs wurde. Das Streichholz wird von dem Apotheker John Walker erfunden und Joseph Nicéphore Nièpce gelingt es, die erste dauerhafte Fotografie weltweit zu erstellen. Und man mag es kaum glauben, in Valencia wird das letzte Todesurteil der Spanischen Inquisition vollstreckt.
In Bristol erhält ein bereits 1786 gegründetes Unternehmen, welches sich auf Tabakimport und die Herstellung von Tabakprodukten spezialisierte, ebenfalls im Jahr 1826 seinen endgültigen Namen, nämlich „W.D. & H.O. Wills“. Diesem Unternehmen haben wir es zu verdanken, dass es die verschiedenen Capstan-Tabake gibt, auch wenn sich heute Hersteller, Vertrieb und Namen geändert haben, denn aus dem „Mild Navy Cut“ wurde der „Gold Navy Cut“.
Die Flakescheiben in der rechteckigen Dose weisen einen nicht zu dicken Schnitt auf und sind von einer mittel- bis hellbraunen Farbe mit hellen Einsprenkelungen. Der angenehme Duft nach Heu weist darauf hin, dass dieser Tabak aus verschiedenen Virginiatabaken hergestellt wird. Auch meine ich, eine leichte Süße, ähnlich der von Rosinen, wahrzunehmen. Er hat, wie auch bereits der „Urtabak“, ein leichtes Zitrusaroma hinzugefügt bekommen, welches ich bei filterlosen Pfeifen im Geschmack feststellen kann, es bei gefilterten Pfeifen bei mir gänzlich verschwindet. Das Heuartige und die leichte Süße aber begleiten mich die ganze Zeit, egal mit welcher Pfeife ich ihn rauche. Trotz dieser "Aromatisierung" würde ich ihn doch noch in die Richtung der naturnahen Tabake einordnen.
Es ist ein mittelstarker Tabak und er kann etwas „bissig“ werden. Daher rate ich dazu, ihn langsam zu rauchen. Ich bin mittlerweile dazu übergegangen, die Flakescheiben nochmals zu schneiden, ähnlich einem kleine „Cube Cut“, und erst dann in den Pfeifenkopf einzubringen. Die „Knick- und Faltmethode“ hat bei mir nicht funktioniert und der Tabak ist unregelmäßig abgebrannt. Mit meiner Vorgehensweise glimmt er nach zwei- bis dreimaligen Anzünden ohne weiteren großen Aufwand zu Ende.
Der "Capstan Gold Navy Cut" ist meiner Meinung nach ein alltagstauglicher Flaketabak, der auch für Einsteigerinnen und Einsteiger in diese Tabakrichtung geeignet ist.
Gruß Matthias