- Offizieller Beitrag
Hallo werte FdT-Gemeinde,
beschäftigen möchte ich mich zunächst einmal mit einem Handwerksberuf, welchen es so in dieser Art in der heutigen Zeit nicht mehr gibt. Es geht um den Tabakspinner, welcher mit einer Spinnmühle Tabakblätter zu einem Strang zusammendrehte, der danach meist noch in Leinen gepresst wurde. Die Wickelblätter eines solchen Strangs wurden, damit sie bei dem Verarbeitungsprozess geschmeidig blieben, mit Öl beträufelt. Auch das sogenannte Soßieren, um dem Tabak ein zusätzliches Aroma zu geben, war bereits vor Jahrhunderten ein fester Bestandteil des Verarbeitungsprozesses. Diese Soßen bestanden unter anderem aus getrockneten Pflaumen, Rosinen, Zimt, Kardamom, grünem Tee, Fenchel, Nelken, Muskat, Honig, um nur einige Zutaten zu nennen.
Auch wenn sich heute die Verarbeitungsmethoden durch die maschinelle Weiterentwicklung verändert haben, gibt es Strangtabake weiterhin, meist mit dem Zusatz „Twist“.
Als einen ursprünglichen Twisttabak kann man den „Roper's Roundels“ von DTM allerdings nicht bezeichnen, denn erstens kommt er nicht in einem Strang daher, zweitens ist er in feine Scheiben, auch als „Curlys“ bezeichnet, geschnitten und drittens wird er wohl, wie wahrscheinlich auch andere Tabake mit der Bezeichnung „Rolls“, „Medaillons“ oder „Bulls Eye“, gerollt und nicht, wie es die englische Bezeichnung „Roper“ beinhaltet und vermuten lässt, ähnlich einem Seil oder Strang in sich gedreht beziehungsweise gesponnen. Aber mich persönlich stören solche Nebensächlichkeiten nicht , denn es geht hier um den Tabak an sich.
Laut Herstellerangaben werden bei diesem Tabak gereifte Virginiatabake, Perique und milder Black Cavendish, für den europäischen Markt ebenfalls meist auf Virginiabasis,verwendet. Der Geruch, den ich beim Öffnen des Behältnisses wahrnehme, ist eine leicht süßliche Heunote, die ich auf die verwendeten Virginiatabake, einschließlich des Black Cavendish, zurückführe. Ganz im Hintergrund meine ich einen Hauch von Säuerlichkeit wahrzunehmen, die vermutlich der Perique in zarter Dosis beisteuert. Das Tabaksbild bewegt sich im mittelbraunen Bereich mit kleinen, hellen Einsprenkelungen und dem dunkelbraunen Kern des „Black Cavendish“. Die für mich beste Methode diesen Tabak zu rauchen, ist es, die einzelnen Scheiben zu „Päckchen“ zusammenzudrücken und nach und nach damit den Pfeifenkopf zu füllen. Das Entzünden des Tabaks gelingt ohne große Mühen, ein- oder zweimal „Nachfeuern“ ist vielleicht erforderlich, mehr nicht, da er für mich genau „rauchfertig“ daher kommt, also weder zu feucht noch zu trocken. Den Geschmack des Tabaks begleitet eine gleichbleibende leichte süße Note, untermalt im Wechsel von blumigen und würzigen Noten, ohne zum Ende hin große Einbußen zu erleiden.
Entgegen der auf dem Dosenlabel abgebildeten „English Bulldog“ kommen die „Roper's Roundels“ nicht stark und bissig daher, sondern offenbaren einen durchgängig samtig weichen Rauchgenuss.
Gruß Matthias