Entfärbtes Holz aufarbeiten

  • Ich habe da ein kleines Problem, für das ich Profi-Tipps benötige.

    In einer ziemlichen Idioten-Aktion habe ich meine Pfeifen vor vielen Jahren einmal einige Wochen dort gelagert, wo jeden Tag die Sonne ein bis zwei Stunden hinscheinen konnte. Seitdem haben sie allesamt unschöne Entfärbungen am Holz.

    Wenn ich das richtig verstehe, dient das Polieren ja in erster Linie der Entfernung von Verschmutzungen und dem Auffrischen des Glanzes. Mein Problem sitzt aber tiefer, dass nämlich eine oberflächlich eigentlich noch ansehnliche Pfeife Verfärbungen im Holz aufweist.

    Kann man das irgendwie mit Hausmitteln wieder gleichmäßig einfärben, oder werde ich für den Rest meiner Tage an diese Dummheit erinnert werden?

    Auf dem Bild ist die Entfärbung links am Kopf ganz leicht zu erkennen, dort wo er eher gelb als rötlich zu sein scheint, sieht in Wirklichkeit schlimmer aus.

    Danke!

  • Hola Chris,

    Zitat

    Kann man das irgendwie mit Hausmitteln wieder gleichmäßig einfärben, oder werde ich für den Rest meiner Tage an diese Dummheit erinnert werden?


    1. Satzteil: Das angemessene Hausmittel wäre Schleifpapier ! :o ...und dann die ganze Litanei wie Beizen und so weiter nochmal noch ganz von vorne... ;) ...Auspolieren kann man so was nicht... :|

    2. Satzteil: Nein ! Bekanntermaßen dunkeln Pfeifen über die Zeit nach... es kann also gut sein, dass sich über die Zeit der Nutzung deine etwas bimodale Farbverteilung von selbst "ausgleicht". Sollte das in 1 bis 2 Jahren nicht eingetreten sein, dann, siehe Punkt 1, oder 3... ;)

    3. Ohne Satzteil...: Was ich da sehe erscheint mir gar nicht mal so schlimm...
    Nicht vergessen: Du hast es mit einem "Stück Natur" und seinen inhärenten Launen zu tun... :) ... und machen solche vordergründige "Makel" eine Pfeife nicht erst wirklich interessant ? ;)

    Saludos,
    Rainer

    Glaube nicht an Dinge von denen du nur Echos und Schatten kennst (Japanisches Sprichwort)

    Glaube versetzt selten Berge, Aberglaube immer ganze Völker (Rafik Schami)

  • Hallo Chris

    Es ist noch gar nicht so lange her, da hatte ich ein ähnliches Problem, wenn auch aus anderer Ursache.
    Da ein partieller Wiederauftrag von Beize nicht sehr erfolgversprechend ist habe ich mich für einen leichten Abschliff entschieden.
    Zitiere hier nochmal mein damaliges Post zu Verdeutlichung:

    Viele Grüße
    -Frank-

    ... ein Narr wer Boeses dabei denkt... a024.gif

  • Das Missgeschick datiert jetzt über zehn Jahre zurück, von alleine gleicht sich da nichts mehr aus, aber ob ich mich ans Schleifen rantraue, das weiß ich nicht. Müsste ich erst einmal mit einer der hässlicheren Pfeifen probieren.

    Vielleicht kaufe ich mir ja auch eine superbillige schäbige Gebrauchtpfeife, um ein wenig zu experimentieren. Da ich weder Pasten noch Polierscheiben besitze, werde ich dazu wohl in die Werkzeugkiste greifen und mit brutalen Methoden am Holz werkeln müssen.
    :twisted:

    Klar, Holz ist ein Naturprodukt, aber ich bin Perfektionist, und mich nerven die bleichen Stellen doch schon ziemlich, zumal fast meine komplette kleine Kollektion betroffen ist. Besonders um die Stanwell vom Bild ist es schade, die hat zwar keine aufregende Maserung, aber die Form finde ich trotzdem super.

  • Ich habe auch so eine Sonnengeschädigte, die beim Pfeifenverkäufer zu viel Sonne im Schaufenster abbekam. Ich nahm sie dann trotzdem, man ist ja nicht so ;) Sieht ganz lustig aus übrigens.

    ------------------
    Gruss, Phil - Sounds mean nothing without music (Jerry Goldsmith, film composer) | Pipes mean nothing without a silver ring... (Phil, Pete smoker)

  • Ich habe heute einmal zu einer beschädigten Billigpfeife gegriffen und mich beim Abschleifen mit einem chinesischen Schwämmchen geübt.
    Letzteres war hinterher hinüber, Erstere hat einen schönen, wenn auch leicht zerkratzen Holzton bekommen.
    Jetzt muss ich mich 2019 irgendwann mal im Polieren versuchen :)

    Wünsche Euch frohe Weihnachten bzw ¡Feliz Navidad! und für 2019 allzeit eine Prise Tabak im Beutel!


  • So, ich habe mir heute im Baumarkt einen Dremel geschenkt und munter losgelegt.
    Das Opfer war meine allererste Pfeife, die vor fast 20 Jahren gebraucht bei eBay gekauft habe, um das mit dem Pfeife Rauchen einmal auszuprobieren :)

    So sah die Arme nach intensiver Sonnenbestrahlung aus


    Erster Schritt: abschleifen mit einem Schleifklotz. 60er Körnung laut Aufdruck, in Wahrheit aber sehr viel feiner.


    Zweiter Schritt: abschleifen mit Paste und Schleifscheibe von Dremel.


    Dritter noch ausstehender Schritt: Glanzpolitur oder Wachs. Gibt es da Produktempfehlungen?
    Das Mundstück würde ich auch gerne noch etwas aufarbeiten.

    Und ja, die fette Kohleschicht habe ich bei der Gelegenheit mit einem aggressiven Aufsatz des Dremel auch gleich etwas abgebaut.

  • Hi Chris,

    das sieht hier mal so aus, als wenn sich der Gang zum Baumarkt gelohnt hätte... :D
    Offensichtlich harmoniert auch die Akquisition von Dremel und deiner Feinmotorik...

    Du musst aber nochmal hin... ...dem Mundstück wegen...
    Einkaufszettel: Nassschleifpapier
    Je ein Bogen 240er, 360er(400er), 600er und 1000er
    Mit dem rückst du dann dem Mundstück schrittweise aufsteigend entgegen.

    Ähnliche Vorbehandlung kann auch dem Kopf nicht schaden... denn die Spuren die ein Schleifschwamm hinterlässt, hobelt dir auch ein Dremel nicht raus, und wenn dann die Hochglanzpolitur kommt, rächt sich das durch visuell verstärkte Schleifriefen...
    Also...
    Die Dremel Polierpasten kenn ich nicht... könnte aber evtl. genügen... für Mundstück und so...
    Ansonsten findest du in der Katalonischen Metropole evtl. einen Laden, der dir den Pfeifenkopf schlussendlich mit Carnauba aufmöbelt... :)

    Hasta luego,
    Rainer

    Glaube nicht an Dinge von denen du nur Echos und Schatten kennst (Japanisches Sprichwort)

    Glaube versetzt selten Berge, Aberglaube immer ganze Völker (Rafik Schami)

  • Das mit dem Riefeneffekt bei Hochglanz-Veredlung ist ein wertvoller Hinweis.
    Vielleicht begnüge ich mich einfach mit dem derzeitigen Resultat - sicherheitshalber.

    Nach Spezialschleifpapier werde ich dann ggf noch einmal suchen.
    Die Polierpaste kennt wahrscheinlich noch nicht einmal Herr Dremel, kommt als nicht etikettierter brauner Schmier in einem kleinen Plastikblister.
    Aber da kann ich auch noch einmal in die Tasche greifen und andere Pasten kaufen, so erhältlich.

    Glücklicherweise brennt mir das nicht so unter den Nägeln, so dass ich das alles in Ruhe angehen lassen kann.
    Mit etwa acht Pfeifen bin ich als Normalerweise-nicht-öfter-als-einmal-pro-Woche-Raucher hinreichend ausgestattet, denke ich.
    :)

    Wünsche Euch allen einen Guten Rutsch und ¡Feliz año 2019!

  • Statt im Baumarkt bin ich in der Kosmetik-Abteilung unseres Supermarktes fündig geworden.
    Was Nägel poliert, kann für Pfeifen nicht schlecht sein, dachte ich mir völlig zu Recht.
    Diese chinesischen 1.50€-Nagelfeilen sind kleine Zauberkünstler am Mundstück....
    Kann ich uneingeschränkt empfehlen!


    So sah sie vorher aus


    Und so danach


    Meiner Erstpfeife habe ich auch gleich noch eine Mundstückpolitur spendiert.