Tabakmanufakturen (am Beispiel Dunhill) und ihre Werke über

  • Tabakmanufakturen (am Beispiel Dunhill) und ihre Werke über die letzten Jahre betrachtet

    Das Thema spukt mir seit Wochen wieder ein mal im Kopf herum.

    Der neue Anlass dazu ist meine Suche für die baldige Nachfolge von exakt 3 Tabakmischungen, dies bis vor kurzem unter dem Label „Dunhill“ vermarktet wurden.
    Die Mischungen, die einst im Haus Dunhill (+ zugekauften Tabakläden) entstanden, wurden in verschiedenen Manufakturen (von A.Dunhill - Orlik) produziert.
    Das Markenrecht „Dunhill“ ( zum Unterschied der o.a. Prodiktionsstätten/Manufakturen), bzw. die Alfred Dunhill Ltd. ist ja nach mehreren Stationen bei BAT gelandet
    und wird nicht an Kohlhase verscherbelt.
    Kohlhase hat sich in der Vergangenheit genug mit ehemaligen Guten Namen eingedeckt. Über das was sie damit gemacht haben, schreibe ich besser nix.
    Man kann über Dunhill denken, was man will, aber diesen Weg hat es einfach nicht verdient. Wie es auch andere Häuser nicht verdient hätten.
    Aber das ist halt nicht mehr umkehrbare Vergangenheit.

    Vor ein paar Jahren wurden unter dem Label „DUNHILL“ einige verblichene Mischungen wieder neu belebt.
    Jetzt im Nachhinein war es (an der Börse würde man sagen ein „dead cat bounce“ - das springen der toten Katze) zeitnah mit dem Vertrieb durch Kohlhase das letzte Aufbäumen oder/und das Einläuten der Totenglocke.
    Je nach Sichtweise.

    Von diesen wiederbelebten (ca. 2015) Mischungen habe ich nur Durbar und Aperitif geraucht und es waren für mich zwei krasse Enttäuschungen.
    Und zwar musste ich darin nach einem Kraut suchen, dass für mich absolut ungeniessbar war. Die Wahrscheinlichkeit einer fehlerhaften Charge schliesse ich aus, da es in beiden Sorten vorhanden war.
    Im Verhältnis ca. 2:1 stärker im Durbar. Sowohl geschmacklich als in Prozentzahlen. Geschätzte grobe Näherungswerte 1,2 / 2 Prozent von den je 50g.
    Das Auffinden des störrende Tabaks in der/den Mischung, entfernen und ohne dem Kraut nochmals Proberauchen war ein Kinderspiel.
    Es handelte sich um einen mir nicht näher definierbaren etwas dunkleren Tabak (vermutlich Burley/Kentucky).
    Aber eben nur maximal 1,7g in 100g Tabak. Weitere Käufe der Neuauflagen blieben aus.

    Da ich nur Konsument bin und keinerlei Einblick in Umsatzzahlen, Kalkulation der Preise etc. habe, erspare ich mir Überlegungen über das Warum und Wieso des Dunhill-Niedergangs.
    Jedenfalls sagt dieser Artikel ja einiges: https://themalaysianreserve.com/2018/02/14/bat…volume-decline/

    Bleibt die Frage: Was habe ich noch an Dunhill Tabaken ?
    Alles was trotz zwischenzeitlicher Qualitätseinbußen mir noch zusagt. Aber es geht dem Ende entgegen.

    Zur Zukunft folgende Überlegungen meinerseits:

    Tabak wird jedes Jahr neu geerntet , und wie jedes Naturprodukt unterliegt es Schwankungen. Darauf stellen sich Produzenten ein.

    Es gibt also (allein schon theoretisch) ups and downs. Dazu kommen Rezeptänderungen aus diversen Gründen (Unverfügbarkeit gewisser Tabakvarianten bis Preis-Kalkulationsgründe).

    Nur komischerweise habe ich davon zwar mehrere dutzende an spürbaren Downs erlebt, aber nur 2 klitzekleine Ups* (da diese so selten waren, leicht zu merken: bei 3 Nuns und Dunhill Early Morning).

    Damit genug für heute.
    Der eine oder andere wird jetzt sagen: ja früher war mehr Lametta.
    Dem halte ich entgegen: heute wird vielen Kindern so lange Ketchup ins Essen reingeschoben, bis sie alles lieben, solange ausreichend Ketchup drüber kommt. :D

    Waldemar