• Hallo liebe Freunde der Tabakpfeife,

    ich dachte es wäre mal interessant für so manchen Anfänger oder auch Fortgeschrittenen zu erfahren, was es denn überhaupt so für Tabake gibt, also wie sie heißen, wie sie schmecken, was sie so auszeichnet und in welchen Tabakmischungen man sie so findet.

    Deshalb hab ich hier mal ein paar ( die vielleicht wichtigsten) Tabake zusammen gestellt, kurz und prägnant im Überblick, um mal da ein Blick darauf zu werfen.
    Zunächst muss ich gleich sagen, dass dieser kleine Tabakführer natürlich längst nicht vollständig ist, und ich mich über nachfolgende Kommentare und Ergänzungen wirklich freue.

    Also, fangen wir doch mal an.

    Der wohl bekannteste und auch wichtigste Vertreter ist wohl der Virginia.

    Virginia wird mittlerweile überall auf der Welt angebaut, er ist sehr pflegeleicht und gedeiht gut in unterschiedlichen Klimazonen. Der Virginia bildet die Grundlage für wohl fast jede Tabakmischung und ist neben in Pfeifentabak auch in vielen Shags ( also Drehtabak) und Fertigzigaretten zu finden.

    Seine Blätter sind vorne hin zugespitzt und werden bis zu 50 Zentimeter lang.

    Der Virginia hat ein leicht süßlich, heuartiges Aroma, bis voll süß, nach Rosinen, Schwarzbrot oder Stockbrot. Je nach Zuckergehalt und Verarbeitungsform ( Lufttrocknung, Trocknung über Feuer, an der Sonne oder Rauch) erhält er sein süßes bis würziges Aroma. Und er duftet fast immer nach Heu oder Rosinen. Gerade weil er an den unterschiedlichsten Anbaugebieten kultiviert wird und die Vielzahl der Verarbeitungsformen ist sein Geschmack so facettenreich. Da Virginia jedoch einen recht hohen Zuckergehalt hat, ist er meist doch eher süß.


    Der nächste Kandidat an der Reihe ist Latakia

    Latakia, ebenfalls eine Virginia Züchtung, hat einen schweren, rauchigen, deftigen Geruch und Geschmack. Diesen bekommt er durch seine spezielle Trocknung und dem Räuchern über Holz. Bei Latakia muss grundsätzlich unterschieden werden zwischen zyprischen Latakia und syrischem Latakia. Syrischer Latakia ist rauchiger und weicher im Mund.

    Zu finden ist Latakia, welcher vor allem als Würztabak gilt in besonderem Maße in englischen Mischungen. Manche Tabakspezialitäten enthalten jedoch auch einen größeren Anteil an Latakia. Da ich selber kein Latakia bzw Englisch Raucher bin, kann ich dazu jedoch keine Beispiele nennen.


    Kommen wir nun zum Burley

    Der Burley, vor allem beheimatet in den USA, hat einen nussig, bis Kakao artig, leicht malzig erdigen Geschmack. Seine Blätter sind in verarbeiteten Zustand sehr poröse und schwammig, weshalb sie auch gut Aromen aufnehmen können. Burley kommt vor allem in amerikanischen und dänischen Mischungen vor, doch auch in irischen Mischungen ist er zu finden. Burley ist ein eher Zuckerarmer, vom Nikotingehalt etwas stärkerer Tabak. Burley findet man auch in Amerikanischem Drehtabak und Fertigzigaretten.


    Der nächste Tabak wäre danach der verwandte Kentucky

    Kentucky ist eine spezielle Burleysorte, die im US Bundestaat Kentucky angebaut wird. Er wird ebenfalls als Würztabak genommen. Kentucky hat ein kräftiges, schrotiges Aroma. Zu finden ist er in amerikanischen Mischungen, in englischen Mischungen und in irischen Mischungen. Kentucky ist ebenfalls sehr Nikotinhaltig. Auch in Drehtabak findet man Kentucky.


    Der Perique

    Der Perique ist ein ganz besonderer Würztabak mit einem sehr kräftigen, süß-säuerlichem Aroma. Er schmeckt etwas nach Ketchup oder Tabasco Sauce. Sein wirklich kräftiges Aroma bekommt er dadurch dass eine Burley Tabak Sorte kurz an der Sonne getrocknet und dann ich schweren Eichenfässern gepresst und sauciert ( Die genauen Zutaten des Casings sind nicht bekannt) fermentiert. Dabei heraus kommt ein starker, kraftiger Würztabak der nur in kleinen Mengen ( 5 bis 10 % Anteil) der fertigen Tabakmischung bei gegeben wird. Es soll jedoch „ echte Kerle“ geben, die diesen Tabak auch pur rauchen.

    Perique ist auch zu finden in vielen englischen Mischungen bzw Perique mit Virginia zusammen ist auch keine Seltenheit. Ein typisches Beispiel für so eine Mischung ist der Rattrays Marlin Flake, der neben Virginia und Black Cavendish auch einen Anteil an Perique enthält.


    Und schon sind wir bei der nächsten Tabaksorte – dem Black Cavendish

    Beim Black Cavendish handelt es sich streng genommen nicht um eine eigene Tabaksorte, sondern um eine Art der Tabak ( vorzugsweise Virginia und Burley) Verarbeitung.

    Beim Black Cavendish wird geschnittener bereits fermentierter Tabak mit Casing sauciert und unter starkem Druck gepresst. Dabei fermentiert der Tabak weiter. Bei dieser Art der Fermentation erhält der Tabak einen sehr milden, leicht süßlichen Geschmack und verbindet sich mit den aufgesprühten Aromen. Oft wird dann nach dieser Verarbeitung nochmals ein Top Aroma, ein Top Flavour auf den Tabak gesprüht. Dadurch entsteht dann das, was man unter einem klassischen Aromaten versteht.

    Je nach dem wie stark der Tabak aromatisiert ist, ist sein Geschmack also mehr oder weniger entfremdet und gibt den Geschmack des Aromas Wieder.

    Typischerweise findet man also Black Cavendish vor allem bei dänisch aromatisierten Tabaken. Aber auch manche englische Mischungen enthalten Cavendish Tabake. Durch die starke Fermentation wird der Tabak fast schwarz, woher er seinen Namen hat.


    Der Samsung

    Der Samsung gehört wie Latakia zu den orientalischen Tabaken und kommt ursprünglich aus der Türkei. Wie alle orientalischen Tabake hat er ein eher frisches, leicht ätherisches Aroma. In Pfeifentabaken kommt dieser, sowie andere Orientals, auch in englischen Mischungen vor. Vorzugsweise zusammen mit Latakia und Virginia. Auch in Shag und Fertigzigaretten kommt dieser Tabak vor.


    So, das war also der erste Post zum Thema kleine Tabakkunde. Wie gesagt es gibt natürlich noch mehr Tabake, aber das war ja nur der Anfang. Ich hoffe doch, dass es zu meinem Post noch Ergänzungen geben wird, und der ein oder andere noch nicht genannte Tabak noch in diesen Thread hinein findet.

    Ich hoffe, es war nicht zu viel für das erste, und freue mich wirklich, wenn es zu diesem Thema Anmerkungen, Erweiterungen oder ggf vielleicht sogar Berichtigungen folgen.

    So, jetzt seit ihr dran,

    liebe Grüße

  • Zitat von Krautwickler


    Der Samsung

    Wobei dieser eher weniger mit der koreanischen Geräteherstellerfirma zu tun hat... er heisst also Samsun ;) . Danke jedenfalls für die kleine Vorstellung.

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    Gruss, Phil - Sounds mean nothing without music (Jerry Goldsmith, film composer) | Pipes mean nothing without a silver ring... (Phil, Pete smoker)