Pfeifen Huber Maryland Flake Tobacco (Blindreview August 2019 - Tabak Nr. 3)

    • Offizieller Beitrag

    Ein aromatisierter Tabak sollte nach meinen Vorstellungen das zur „Blindverkostung“ zusammengestellte Trio ergänzen. Hier in diesem Forum ist an anderer Stelle ja nachzulesen, dass auch „Aromaten“ das ein oder andere Mal Einzug in ein Rauchgehölz finden. Was diesem Tabak den Zuschlag gab, war seine etwas anderer Art der Darreichungsform.

    Von Vertriebsseite ist folgendes zu hören:

    „Ein wunderschöner, dunkel schattierter Flake, mit einem hohen Anteil an pechschwarzem Black Cavendish, hellem Virginia und nussfarbenem Burley. Ein hocharomatisch-fruchtiger Geschmack.“¹

    Nun lasst uns mal sehen, wie die „Tester“ diesen Tabak bewertet haben...

    Frank

    „Probe Nr 3 kommt direkt als Broken Flake daher. Schon beim ersten öffnen des Beutels entströmt ihm ein angenehm süßlicher Geruch. Eindeutig ein Aromat! Meine Baustelle ;)

    Farblich dominiert ein dunkles Braun mit gleichmäßig verteilten schwarzen und goldenen Sprenkeln. Der Geruch erinnert an getrocknete Pflaumen mit leicht alkoholischer Note. Die einzelnen Flakestückchen machen einen schweren Eindruck, der mich kurz überlegen lässt den Tabak noch etwas ausgasen zu lassen, bevor ich ihn in eine altehrwürdige Karl Erik verfrachte, gebe mich dann aber doch direkt der Neugier hin.

    Wie erwartet zeigt Probe Nr 3 sich vom Anzünden zunächst unbeeindruckt. Einzelne Tabakfasern bäumen sich zwar etwas lustlos auf, aber insgesamt benötigte ich drei Streichhölzer um die Sache zufriedenstellend in Betrieb zu nehmen. Dann finde ich aber sofort einen spritzigen Virginia, wahrscheinlich Burleyunterstützt, in einer herrlichen Melange die mich an Pflaume, Honig, Vanille und Rum erinnert. Das Ganze ist erstaunlich Aromastabil, bis weit ins letzte Drittel schafft es die Aromatisierung die Tabakbasis auf Augenhöhe zu unterstützen. Erst zum Schluss hat der sicherlich vorhandene Black Cavendish das meiste seines Aromas abgegeben und die Süße lässt etwas nach, ohne den Gesamteindruck zu beeinträchtigen.

    Probe Nr 3 ist unzweifelhaft ein Hocharomat. Ich bin an diverse Jahrestabake erinnert, ohne sie näher benennen zu können. Der geringe Aromaverlust lässt darauf schließen, daß mehr mit Soßen, als mit aufgesprühtem Aroma gearbeitet wurde.

    Die Raucheigenschaften sind durchaus anspruchsvoll und ich bin mir sicher der ein oder andere wird bei Genuss dieses Rauchkrautes mit den Tücken des Kondensates zu kämpfen haben. Unter Kontrolle gehalten macht er jedoch wirklich Spaß bis zum letzten Zug!“

    Michael

    „Nach dem öffnen des dritten und letzten Beutels kam mir ein sehr leckerer Duft von was fruchtigem in die Nase. Ich bin da ziemlich schlecht drin, aber ich tippe mal auf was beeriges, etwa Brombeere.

    Der Geschmack setzt sich in der Pfeife konsequenterweise fort, evtl. mit etwas Kirsche.

    Ich fühle mich da sehr stark an meine ersten Rauchversuche mit der Pfeife erinnert.

    Da kamen mir ausschließlich Aromaten in die Pfeife.

    Das Aroma ist aber nicht zu aufdringlich, alles erschlagend. Nein, alles sehr angenehm.

    Es ist zwar schon mindestens 5 Jahre her, aber der Tabak erinnert mich sehr an den Treasures of Ireland Shannon Flake.

    So ist das mein Tipp für den 3. Tabak.“

    Rainer

    „Auch bei Rätseltabak Nummero 3 handelt es sich eindeutig um einen Flake, er kommt aber rein visuell noch etwas dunkler daher als die #2...

    Gegensätzlich zu #2 handelt es sich bei diesem Kameraden hier allerdings um eine Geruchsbombe! Gelegentlich schenkt mir meine Mutter einen Beutel HARIBO COLORADO... und wenn man den Rüssel in Probenbeutel 3. Akt reinhängt, riechts auch nicht viel annerschder... nix gegen das Gummizeugs... und bei bestimmten Bürotagen hat so ein Kalorienträchtiger Beutel bei mir eine Halbwertszeit von weniger als einem halben Tag... höchstens... und wenn noch Kolleginnen da sind... geht es eher in den Sekundenbereich...

    Mats, du hast somit Glück dass ich gelegentlichem Süßbapp nicht abgeneigt bin, und somit auch das Risiko eingegangen bin, diese Aromabombe in meine beste Castello von allen reinzustopfen... no Risk, no Fun... und enthebt dich somit jedweder Regresspflichten... die Alternative wäre gewesen, dass ich dich zu einem Pfund Ennerdale verdonnere, um die arme Pfeife damit in die REHA zu schicken...

    Aber nun zurück zu dem dem Wundergebrösels... natürlich ist da so rein visuell Virginia als Hauptrollenspieler mit drin, aber auch anderes dunkles Tabak-Zeugs, das heftige Casing vereitelt aber weitere forensische und nasologische Abenteuer... aber auch hier vermute ich Böhrli, und vielleicht auch Black Cavendish....

    Das ganze mal geraucht, bestätigt die Nase... Süß, opulent, fruchtig, mit einer etwas öligen Note (nein, kein Mineralöl natürlich...) und trotz allem Süßbapp noch ein sehr, sehr guter Tabak dabei... kein Bruder Leichtfuß, und fernab von minderwertigem Tabakgebrösels mit Fruchtsoße ! Echt klasse Tabak, mit einem deutlichen Gruß aus der Aromastoffindustrie....

    So ganz früher hätte ich gesagt, der Tabak hat was vom Hans sein ehemals genialen Herbal Fruit, der ist aber leider nicht mehr im Sortiment... schade, es sei denn man hätte einen „Keller“...

    Zurück in die Gegenwart... diese Tabak ist meiner bescheidenen Meinung nach was aus dem Klon Solani Tropical Flake, bzw. baugleich dem Huber sein Maryland Flake für bissel weniger Euros..., oder vielleicht sonstige „Hausmischungen“ irgendwo...

    Egal auch... „Passiflora-Mango“ Aroma ist hier angesagt... nundenn... klasse Tabak für die Süßbappmomente im Leben, und als Papa von zwei monetär resourcenschluckenden Söhnen würde ich aus rein betriebswirtschaftlichen Gründen dem Huber sein Maryland den Vorzug geben.“

    Rolf

    „Die Probe 3 kommt als recht bunter "Crumble-Flake" daher. Die Scheiben sind ca 8cmx4cm in der Fläche und etwas dicker als 1mm geschnitten. Entnimmt man die Probe der Verpackung, fällt die Scheibe schnell auseinander. Der Tabak ist feucht, aber nicht allzu feucht in der Verpackung.

    Die Farben variieren von tiefen schwarz - vermutlich Black Canvendish - bis recht hell goldgelb - vermutlich Bright Virginia - mit ein paar Einsprengseln dazwischen. Insgesmt ist der Flake gleichmäßig mit den verschiedenen Provenienzen durchsetzt.

    Gleich nach Öfnen der Packung kommt ein sehr süß-sauer-fruchtiger Duft nach vorn. Hautsächlich Pflaume, im Hintergrund Citrus, vielleicht Vanille, die ja in solchen Mischungen häufig dabei ist. Dieser ist mir so oder ähnlich noch deutlich in Erinnerung …

    Der Crumble-Flake läßt sich einfach in die Pfeife füllen und ist auch leicht zu entzünden. Gleich zu Beginn entwickelt sich das fruchtige Aroma und hält bis etwa über die Mitte der Füllung stand. Danach ist von der Frucht nicht mehr viel aufzuspüren. Vielleicht muss man noch langsamer rauchen, um dieses Aroma länger zu halten. Zum Ende hin ist noch ein wenig vom Tabak zu erschmecken, aber da die Mischung insgesamt sehr leicht ist, kommt da nicht viel. Immerhin meine ich das typische Hausaroma von W.O.Larsen/STG zu erahnen.

    Die Brandeigenschaften sind gut, entgegen der relativ hohen Feuchte der Flakes. Ich kann bis unten durchrauchen, ohne (viel mehr als einmal) nachzünden zu müssen.

    Fazit: Ist eine in Flakes gepresste Version der Richtung süß-und-fruchtig von STG. Für Liebhaber wohl etwas Feines, ich selbst mag aber kein Obst (ohne "-ler"). Mein Tip: Indigo Flake, allerdings aus einer neuen/länglichen, vielleicht nicht ganz kürzlich geöffnet Dose.“


    Nun denn, schauen wir mal, um welchen Tabak es sich hier handelt und nehmen, wenn auch zu letzten Mal, "etwas Spannung vom Bogen".:wink: Hinter dem Tabak Nr. 3. verbirgt sich der "Maryland Flake" von Pfeifenhuber aus München.


    Gruß Mats

    ¹Quelle: Dan Pipe, URL: https://www.pfeifen-huber.de/pfeifen-huber-…land-flake.html (Stand 29.08.2019)

  • Huh... :S

    Gott sei es getrommelt und gepfiffen, dass ich über den Indigo sooo viel gelesen habe, dass ich nie der Versuchung erlegen wäre den jemals zu probieren, geschweige ihn zu kaufen... ;)

    Ganz annerschter mit dem Tropenzeugs... :)

    Hier der Vollständigkeit halber mal den "Protagonisten":


    Und hier mal eine Abb. aus WRIG im Nov. 2018... ...haben die seinerzeit dazugehörigen Kommentare in Sachen Bayrische Wirtschaftsräume da wohl jemand animiert ?;)

    Also, betriebswirtschaftliche Aspekte:

    Der Solanische Protagonist kostet Fünfzehn Euro/Dösl... oideldoi...:rolleyes:

    Das baugleiche Münchener Tropenglück gibt's für Zehnsechszig... <X

    Egal ob nasskalter Novembertag oder schwüle Sommernacht... diese Frucht-Kräutermischung geht hier bestens ! Da ist mir selbst eine Beckerin nicht zu schade dafür... wegen dem guten Tabak drin... :) ...Nicht immer, aber immer wieder... ^^

    Happy puffing,

    Rainer

    Ultimatives Fazit:

    Mats, das Ganze hat dreimal echt viel Spaß gemacht ! :thumbup::thumbup::thumbup:... und auch an dieser Stelle hier nochmals besten Dank mit dem "Sunset" meinem altersbedingt schwindenden Erinnerungsvermögen wieder kräftig auf die Sprünge geholfen zu haben. :)

    Glaube nicht an Dinge von denen du nur Echos und Schatten kennst (Japanisches Sprichwort)

    Glaube versetzt selten Berge, Aberglaube immer ganze Völker (Rafik Schami)

  • TheStoneOfThor 6. Januar 2021 um 06:28

    Hat den Titel des Themas von „Blindreview August 2019 - Tabak Nr. 3“ zu „Pfeifen Huber Maryland Flake Tobacco (Blindreview August 2019 - Tabak Nr. 3)“ geändert.