- Offizieller Beitrag
Hallo werte FdT-Gemeinde,
eins der wenigen Wahrzeichen meiner Heimatstadt ist der „Lange Lui“, ein knapp 40 Meter hohes Monument, welches durch eine Statue von Ludwig I., dem ersten Großherzog von Hessen und bei Rhein, gekrönt wird. Nach Süden anschließend fand man in meiner Kindheit dort eine Parkanlage, welche leider gegen Ende des 70er Jahre einem Einkaufszentrum weichen musste. In eben dieser Parkanlage, auf deren Boden sich vor dessen Zerstörung im 2. Weltkrieg das Alte Palais der hessischen Landgrafen und Großherzöge befand, standen Holzbuden, in denen man neben Obst und Gemüse auch Tinnef aus aller Welt kaufen konnte. Genau diese Buden, mit ihren Angeboten aus „fremden Ländern“, sind mir mit ihrem nicht zu beschreibenden Geruch nach diversen Räucherstäbchen in Erinnerung geblieben. Dieser schwere, alles einnehmende Duft, in dem sich unter anderem auch Patchouli befand...
...aber wenden wir uns nun dem eigentlichen Protagonisten zu. Was als erstes auffällt, sind die sehr hellen Virginiatabake, welche bei diesem Tabak „ein Solo“ spielen. Diese über Rauch getrockneten Blätter werden (angeblich) per Hand entrippt und „in Form“ gebracht, wobei mich das Schnittbild an breit geschnittenen Shag-Tabak erinnert. Der Geruch ist meiner Meinung nach durch florale und würzige Noten geprägt, wobei mich letztere irgendwie an Lebkuchen erinnern. Unter Feuer genommen nimmt man im Raumduft die floralen und würzigen Noten ganz leicht wahr, während sich im Mundraum die spritzigen, zitrusartige Aromen der Virginiatabake ausbreiten. Dazu gesellt sich ein cremiger und karamelliger Geschmack, bedingt durch den Zuckeranteil in den verwendeten Tabaken. All das bleibt über die gesamte Pfeifenfüllung über wahrnehmbar, selbst wenn man die Pfeife zur Seite legt und dann neu befeuert.
Für mich persönlich ist der „Grousemoor“ kein „Alltagstabak“, welchen man mal schnell in die Pfeife stopft und so nebenbei raucht. Er ist ein Tabak, der Aufmerksamkeit verdient. Er sollte nicht zu fest in die Pfeife gestopft werden, damit er sich entfalten kann. Dann wird er sich in seiner vollen, wie oben beschrieben „Bandbreite“ zeigen. Den bei Aromaten aus den „Lakelands“ so oft befürchteten Crossover habe ich in meinen bisher für diesen Tabak benutzten Pfeifen nicht festgestellt.
Jetzt mag man sich immer noch die Frage stellen, was hat das alles mit Patchouli zu tun...?
Reitet man auf den Wellen des „weltweiten Zwischennetzes“, so findet man verschiedene Angaben zur Aromatisierung dieses Tabaks. Man findet „Lemongrass“ Klick auf Klick mit „20 natürliche(n) Essenzen, einschließlich Rosenblüten“. Da ist natürlich auch Platz für meine persönliche Wahrnehmung von einem Anklang von Patchouli...
Liebe Grüße aus dem Elsass
Mats