DTM Bulldog Golden Flake

  • Hallo zusammen,

    heute möchte ich einen Tabak vorstellen. Einen Flake, der so wie er ist, nicht ganz alltäglich ist. Es geht um den Bulldog Golden Flake von DTM.

    Bevor es zum eigentlichen Review des Tabaks kommt, erst ein paar allgemeine Worte zum Golden Flake. Ich kenne diesen Tabak nun schon seit Jahren, rauche ihn aber nicht regelmäßig. Alle paar Monate denke ich, ich könnte ja mal wieder und dann ist die nächste Dose fällig und dann war es das wieder für eine gewisse Zeit. Ich weiß eigentlich gar nicht genau, was ich von diesem Tabak halten soll, irgendwie kann ich nicht mit und nicht ohne. Vielleicht überfordert er mich mit seiner Komplexität? Ich weiß es nicht. Ich denke jedoch, dass ich ihn weithin rauchen werde, wenn ich Lust darauf bekomme und es einfach seinlassen, wenn nicht. Der Tabak ist es auf jeden Fall wert einmal reviewt zu werden, dann also mal los...:

    Bestellt habe ich mir den Tabak von DTM, wie soll es anders sein, direkt bei Dan Pipe für aktuell 8,75 Euro. Nicht zu viel für diesen Tabak wie ich finde. Geliefert wird er in einer runden Metalldose mit Schraubverschluss und natürlich vakuumversiegelt. Ich habe den Tabak nicht umgefüllt, da ich denke, dass ich ihn in absehbarer Zeit aufbrauchen werde. Die Dose hat ein dunkelgrünes Etikett, mit weißer und goldener Schrift darauf und natürlich den gängigen Warnhinweisen für die Mülltonne. Dan Pipe preist auf der Home Page die hellen Virginia Tabake aus Zimbabwe und Zaire an, die mit dem markanten Bulldog Aroma versetzt wurden, so sinngemäß die Beschreibung.

    Macht man die Dose auf und schnuppert daran, riecht man sofort etwas leicht florales, seifiges und auch Heu ist zu riechen. Eindeutig Virginia mit Aromatisierung. Es riecht so ein bisschen nach Blumenwiese und alkoholischem Rasierwasser. hält man seine Nase etwas tiefer in den Tabak riecht es auch nach Gras.

    Das Tabakbild zeigt einen hell bis mittelbraunen Flake, eigentlich ganz schön anzusehen, diese helleren und etwas dunkleren Sprenksel. Tief dunkelbraune oder schwarze Tabake fehlen gänzlich. Wie beschrieben scheint es sich wohl vor allem um hellere Virginia Grades zu handeln.

    Entnimmt man den Tabak, stellt man sofofrt fest, dass die Flakescheiben aneinander kleben. So muss man sich sorgfältig eine ( oder bei Belieben mehrere) Scheibe (n) abtrennen, dies gelingt jedoch mit entsprechender Vorsicht ganz gut. Von der Kondition her ist der Tabak eher feucht, aber nicht zu feucht, er ist quasi rauchbereit.

    Das Einbringen in die Pfeife erfolgte bei mir mehrmals mit Knick und Falt Technik. Aufgerubbelt habe ich den Tabak noch nicht.

    Das Anzünden mit Streichhölzern oder dem Feuerzeug erfolgt Flake mäßig mit etwas mehr Aufwand als bei Mixtures, aber der Flake nimmt gutmütig die Flamme an. Drei bis Vier Streichhölzer oder aber zweimal Nachfeuern mit dem Feuerzeug.

    Der Geschmack:

    Gleich zu Beginn, vom ersten Zug an, obgleich der Tabak noch gar nicht richtig glimmt, schmeckt man das " sagenumwobene" Bulldog Aroma. Es schmeckt leicht floral, etwas seifig und im Hintergrund auch nach Virginiasüße. Ich kann gar nicht genau beschreiben, wie oder wonach denn nun das Aroma eigentlich schmecken sollte, es ist leicht scharf, nach Rasierwasser, und der Tabak kitzelt zumindest bei mir etwas auf der Zunge. In einem Review habe ich gelesen, dass jemand Bergamotte glaubte heraus zu schmecken. Seit dem bilde ich mir ein, Bergamotte zu schmecken. Ob das aber nur meine Einbildung ist oder ob da wirklich etwas Zitrusartiges dabei ist, kann ich wirklich nicht sagen. Jedenfalls ist der Rauch von beginn an voll und ganz mit dem Aroma des Tabaks gefüllt.

    Beim weiteren Rauchen lassen sich dann die einzelnen Nuancen beim langsamen und kühlen Rauchen etwas deutlicher regulieren und von einander trennen. Raucht man den TAbak wirklich sachte, also nippt nur ganz leicht an der Pfeife, kommt neben dem seifigen Aroma auch das Florale im Geschmack durch, jedoch ist der seifige Ton wesentlich dominanter, das Florale, nach Blumenwiese schmeckende ist wesentlich subtiler und leichter. Wie bei vielen Virginia Tabaken von Dan Pipe krieselt dieser Tabak etwas auf meiner Zunge, wie oben schon geschrieben. Daher versuche ich den Tabak unter Aufmerksamkeit und mit Bedacht zu rauchen, damit er nicht zu heiß wird, sonst wird er bei mir jedenfalls bissig auf der Zunge.

    Im Weiteren Verlauf stellt man als Raucher fest, dass sich das Aroma, sowohl das Florale als auch das Seifige fast bis ganz zum Schluss durchhält. Bei dieser Aromatisierung kippt nichts, die hält und dauert an. Schön das es ab und so etwas auch gibt.

    Raucht man bis zum Schluss, bleibt feine, graue Asche übrig. Der Abbrand ist, wie geschrieben mit Konzetration auf den Tabak jedenfalls tadellos und die Kondensatbildung hält sich in Grenzen. Technisch gesehen eine gut gemachte Mischung.

    Mein Fazit zu diesem Tabak ist ein bedingtes Gut. Dieser Tabak ist durch seine Aromatisierung, was immer es auch sei, jedenfalls eher etwas für die Raucher, die von Zeit zu Zeit etwas eher ungewöhnlicheres suchen. Und wie alle Virginia Tabake sollte man ihn eben eher kühl und mit Bedacht rauchen, was etwas Erfahrung vorraussetzt. Erfüllt man beides, kann dieser Tabak aber zu einem echten Genuss Erlebnis werden.

    Kurz zurück zu meiner Einleitung, ich weiß wirklich nicht, wie ich den TAbak für mich einordnen soll. Es ist für mich kein Every Day und Immer Smoke. Ich rauche eine Dose davon, dann hab ich genug von ihm, und früher oder später denke ich, den könntest du mal wieder ordern. Nach dem Review verstehen vielleicht die Leser besser, warum ich diesen Zwiespalt mit diesem Tabak habe. Er hat eine interessante Aromatisierung, die ich persönlich aber kaum einordnen kann. Er ist komplex, sowohl geschmacklich als auch beim Rauchen ( zu heißes rauchen beißt). Ich finde ihn so wie er ist als Spezialität jedoch gelungen, darum rauche ich ihn ja ab und an auch mal gerne. Ich bleibe aber dabei, dass dieser Tabak für seinen Preis durchaus gelungen ist. Wer etwas Besonderes sucht, sollte ihn einmal probieren.

    Dies war mein Review zum Bulldog Golden Flake von Dan Tobacco,

    Danke fürs Lesen und Liebe Grüße,

    Sebastian

    • Offizieller Beitrag

    Guten Morgen Sebastien,

    geht mir mit dem Bulldog genauso. Wenn ich lust auf was seifiges, florales, blumiges habe, das dazu noch recht leicht

    ist und eher in die spritzige Virginia-Richtung geht, dann greife ich schon mal zum Bulldog Golden Flake. Das ist dann

    meistens eher im Sommer. Aus meiner Sicht ist das gleiche Aroma im Former´s Flake, hier aber ist der Tabak komplexer

    und daher ziehe ich ihn meist vor. Ich glaube, mindestens einer der Latakia-Blends der American History-Linie

    hat es auch, da muss ich nochmal nachsehen.

    Vielen Dank fürs Review.

    Gruß

    Thorsten

    "Every morning I wake up thinking, 'Good, another 24 hours of smoking'"

    - J.R.R. Tolkien - 1966 -

  • Hallo Sebastian,

    gut (be-) geschrieben. Dein Zwiespalt zeigt sich deutlich, aber wahrscheinlich seid Ihr unzertrennlich.

    Seife und Rasierwasser ist etwas, was ich mit Tabak nicht in Einklang bringen kann.

    Gruß Karlo

  • Hi Sebastian,

    sehr launiges Review ! :):thumbup:

    Persönlich mag ich so Attribute wie "Seife", "Rasierwasser" und Konsorten nicht so ganz arg, auch wenn es irgendwie schon stimmt... ;) ... manche sind noch weniger subtil, und nennen ganz brutal "Old Spice" und Konsorten... ;)

    Egal auch... ... ich denk mal du hast dich hiermit qualifiziert, mal deine Heimat in Richtung Süden zu verlassen, um dir mal eine Portion Ennerdale einzuverleiben... ;) ... falls sich dir nicht alternative (Bezugs)Quellen erschließen...

    Wer etwas Besonderes sucht, sollte ihn einmal probieren.

    Nix gegen die Schlabberbacke aus Lauenburg... ...mitnichten !:) Für einen "Einstieg" nicht schlecht ... Aber !...für das Echte(!) gibt es keinen Ersatz ! :P

    Your turn,

    Rainer

    Edit: Lese gerade in WRIG, dass ich da mit der Ennerdale-Empfehlung den Beiträgen etwas hinterherhinke... :/;)

    Glaube nicht an Dinge von denen du nur Echos und Schatten kennst (Japanisches Sprichwort)

    Glaube versetzt selten Berge, Aberglaube immer ganze Völker (Rafik Schami)