- Offizieller Beitrag
Flake-Review Juni 2020 - Flake #3
Blend 660 Silver Flake
Auch Flake Nr. 3 besteht aus Virginia, Red Virginia um genau zu sein, und einer größeren
Menge Dark Fired Kentucky, der den englischen Charakter in den Blend prügeln und die
Abwesenheit von Latakia vergessen machen soll. Der Hersteller kommt wiederum aus Rellingen
und so schließt sich der Kreis: drei Flakes, dreimal Virginia/Kentucky, dreimal der gleiche
Produzent, die gleichen Maschinen. Doch dreimal unterschiedliche Konsistenzen und
Tabaksbilder…
Das war aber auch der Grund, weshalb ich ihn mit in die Reihe genommen habe. Des Weiteren
schließt er als „Premium-Blend“ mit einem Preis von 21,60€ die 100g die Preisrange nach
oben ab.
Kohlhase macht es dem Peter nach:
„Reife, dunkelrote Virginias und eine gute Portion dark-fired-Kentucky. Edler Tabakgenuss. Lange Flakescheiben.“
Hat entweder ein Roboter ausgespuckt oder die Verben hätten den Tabak einfach zu teuer gemacht.
Wo sind die prosaischen Anbiederungen vergangener Tage hin? Früher hat man sich darüber
lustig gemacht, heute weiß man, was man vermisst…
Die Meinung der Kollegen
Zitat von Mats (PipeMats)Alles anzeigenEr kommt in einem mittleren Braun daher, mit hellen Einschlüssen durchsetzt. Der Geruch ist angenehm heuig,
leicht süßlich, so dass ich hier von einem „reinen Virginia-Flake“ ausgehe.
Unter Feuer genommen macht sich eine verhaltene Süße breit, welche fast den ganzen Rauchvorgang begleitet
und erst zum Ende hin abflacht. Er verlangt keine große Aufmerksamkeit und kann daher zum Beispiel bei einem
guten Buch verköstigt werden.
So aus dem Bauch heraus würde ich diesen Flake bei den leichteren Virginiavertretern wie den „Kriswill gelb“ und
„Capstan gelb“ verorten, wobei letzterer nach meiner Erfahrung neben der Süße auch eine leicht spitzige „Zitronigkeit“
aufweist.
Zitat von Michael (Malteco)Alles anzeigenHier muss ich vorausschicken das ich dem Flake wahrscheinlich nicht gerecht werde.
Dies hat 2 Gründe: Nämlich erstens einen schon länger anhaltenden Schnupfen (nein, nein, der Abstrich war Corona - negativ)
mit einhergehendem eingeschränktem Geschmacksinn und zweitens, ist der Flake ein bisschen zu trocken geworden.
Nun denn, der Flake kommt recht zerfasert bei mir an, Scheiben sind nicht mehr zu erkennen. Ein mittleres Braun überwiegt
mit helleren Einsprenklern. Durch die etwas zu trockene Konsistenz ist er etwas spröde, lässt sich aber trotzdem gut in
die Pfeife einbringen. Zum Geruch kann ich aufgrund der oben genannten Gründe leider nichts sagen.
Er brennt gut an und entwickelt zu Anfang einen milden Virginia-Geschmack der aber dann doch schnell kräftiger.
Auch schmecke ich etwas Pudriges, parfümiert wäre übertrieben, aber so in die Richtung. Ihr wisst was ich meine?
Der Geschmack kommt mir bekannt vor, mir will aber nicht einfallen woher.
Aufgrund der sich langsam entfaltenden Stärke vermute ich etwas Kentucky. Auch entwickelt er im Verlauf der Pfeife
eine ziemliche Schärfe, kann aber auch an dem relativ trockenem Zustand liegen.
Es mag den oben erwähnten Einschränkungen liegen, aber dieser Flake schmeckt mir am wenigsten von den dreien.
Zitat von RainerAlles anzeigenHah ! Puh ! Hier geht jetzt endlich mal die Sonne auf ! So allesamt ein ebenfalls perfekt geschnittener Flake, aber außer Mäck B
können das Andere auch... relativ hell gehaltener Flake mit dunkleren Einsprenkseln... Geruch auch brotig-säuerlich, aber eher
in süßliche Richtung, tendenziell etwas grasig/heuig...
Rauchen tut unsereiner so was gerne ! Offensichtlich ein weitgehend geradliniger Virginia... mit etwas malzigen Untertönen,
also so bissel wie mit "Red Virginia" drin ?... Egal auch... ein gschmackiger Virginia Flake, der scheinbar auch nicht ohne eine
Beimischung von Böhrli auskommt... also in der inflationär benannten "Virginiasüße" etwas gehemmt... und keineswegs ein
Bruder Leichtfuß (=gut so!) ...egal auch... gegensäzlich zu #1 und #2 würde ich DEN gerne wieder rauchen !... falls nicht
schon geschehen... ...ein Flake vermutlich aus dem kaum mehr zu durchschauenden Klon STG/Orlik/Dunhill/26602...
mit dementsprechend vermuteten Namensunterschiedlichkeiten für den selben Tabak...
...ist aber auch völlig Wurscht, denn es geht hier ja um "Eindrücke", und nicht um forensische Sezierungen, auch wenn somit
offen bleibt, welche Mondphase gerade war, als die jünste Tochter von Mischmeister X... ...ähhmmm...
Zitat von RolfAlles anzeigenDie dritte Probe ist etwas unordentlicher geraten als die Nummern 1 und 2. Hier sind die Flakes so weit zwar meist intakt,
aber in dem Beutelchen liegen broken-Anteile. Dies lässt darauf schließen, dass der Tabak schon zu Beginn nicht so
zusammenhaltbar war wie die anderen beiden, sonst wär es Thorsten bestimmt gelungen, die Flakes unversehrt zu
versenden. Die Scheibchen kommen recht locker daher, so dass ich stark auf K&K oder DTM tippe, weniger auf STG
und Lakelands. Die Schnittbreite beträgt geschätzt etwas mehr als die erwähnten 1.3mm, die Flakefläche ist etwas länger,
ca. 6cm-7cm. Über die Flakebreite lässt sich nicht viel aussagen. Die Farbe ist ein recht einheitliches Mittelbraun.
Auch dieser Tabak ist sehr gut konditioniert: ausreichend feucht, um geschmeidig zu bleiben, aber auch trocken genug,
um gut rauchbar zu sein. Die Nase verrät wieder mal vor allem Virginia, diemal aber mit einer an Perique(?) erinnernden
Unternote.
Also, wieder mal 'rein in die Pfeife und die Flamme dran: aufgrund der guten Kondition glimmt der Flake problemlos an
und will nur ein weiteres Mal entzündet werden. Von Beginn an mit der gehörigen Tabasüße, dazu ein Perique-ähnlicher
Geschmack. Das alles recht nett zusammengereift, ich bemerke kein Zwicken oder so etwas. Von der Stärke her scheint
mir dieser Tabak der kräftigste zu sein: von Anfang an medium mit einer Entwicklung nach oben.
Heißrauchen wird allerdings nicht belohnt: für eine ganze Zeit lang ist da dann nur heißer Rauch, ohne weitere
Geschmackskomponenten. Also vorsichtig an die Sache herangegangen, dann klappt's auch bis zum Schluss.
Dennoch: trotz der Gutmütigkeit, der Stärke und der guten Geschmacksverbindungen könnte der Tabak noch ein Stück
Wumms, oder etwas Eigenständigkeit vertragen.
Fazit: auch dieser Tabak ist so weit gutmütig zu rauchen, kräftig und würzig genug, um zu gefallen. Aber in dieser Klasse
erscheint er mir wie einer unter vielen. Eine Herkunft von DTM oder STG (geschweige denn SG,GH) meine ich verneinen
zu können. Ich tippe also auf einen der vielen Va/Per-Flakes von K&K. Aber welcher?