Hattet ihr schon mal einen Durchbrenner?

  • Hallo zusammen,

    da ich in letzter Zeit wieder vermehrt Pfeifen dazu kaufe, also meine kleine Sammlung erweitere, habe ich mich in letzter Zeit wieder gehäuft mit dem Thema des Pfeife Einrauchens beschäftigt. Was es da an Tipps gibt und zu berücksichtigen, und auch evtl. Fehler, die man dabei machen kann. Auch das Schreckgespenst des Durchbrenners wird dort immer mal wieder erwähnt.

    Daher meine Frage, hattet ihr schon mal einen Durchbrenner? Wenn ja wisst ihr wie es dazu gekommen ist?

    Ich persönlich habe bisher keinen Durchbrenner, ich klopfe auf Holz, von daher scheine ich beim Pfeife rauchen nicht alles komplett falsch zu machen. Einen kleinen Einbrenner hatte ich einmal, vor Jahren, ein kleiner Spalt in der Brennkammer, an dem etwas Einrauchpaste abgeplatzt war. Den konnte ich allerdings behutsam überrauchen und die geschädigte Pfeife tut mir bis heute gute Dienste als Rauchinstrument. Den Einbrenner kann ich def. auf falsche Rauchtechnik zurückführen. Ich habe wohl an dem Tag zu hastig und zu heiß geraucht. Aber wie gesagt, die Pfeife gibts noch und sie hat es überlebt.

    Hattet ihr so etwas schon einmal? Vielleicht auf Grund von falschem Rauchen, oder auch Materialfehler? Konnte die Pfeife repariert werden, oder war sie danach unbrauchbar?

    Da ich durch meine Recherchen bezüglich dem fachgerechten Einrauchen ( und jeder machts halt anders :D) auch zum Thema Durchbrenner gestoßen bin, würde mich das einfach mal interessieren, wer damit schon Erfahrung hatte.

    Liebe Grüße,

    Sebastian

    • Offizieller Beitrag

    Mahlzeit Sebastian,

    komplett durch habe ich noch keine, aber mehrere Pfeifen, bei denen es nur eine Frage der

    Zeit wäre. Zwei Stanwell 11er, deren Boden verdammt dünn geworden ist und zwei Lorenzos,

    deren Maserung die Stellen schon verraten, wo es durchgehen soll. Da ist das Holz wohl ein wenig

    weich. Bei einer Stanwell Trio kann man schon von außen einen leichten Riss sehen.

    Ich mache mal ein paar Bilder später.

    Bei den Lorenzos ist sicherlich erschwerend hinzu gekommen, dass ich sie für ungleichmäßig und

    etwas heißer brennende Curlies herangezogen habe. Ansonsten rauche ich immer sehr langsam,

    habe ich den Eindruck...

    Gruß

    Thorsten

  • Hallo Sebastian, alle,

    bei > 700 Pfeifen: 1 1/2

    Einmal in frühen Jahren mit dem Dorn des "Tschechen" nachgerührt (und unten aus der Pfeife rausgekommen) =O

    und einmal beim Rauchen eines Flakes die Pfeife zu lange im Mund gehalten

    bis es "verbrannt" schmeckte und seitlich die Wandung außen schwarz wurde - diese Pfeife konnte ich

    aber noch retten, der schwarze Fleck wird mit den Jahren immer kleiner8)

    Materialfehler hatte ich 2 x ausgerechnet bei Italienerinnen, das funkte und knallte bei mehreren Füllungen ordentlich trotz

    "zukleistern" - nach langem und bangen Einrauchen spuren sie aber jetzt...

    Beim Pitter in Kölle gab es so einen "Raucher", der Bangs/Chonowitschs etc gleich kiloweise einkaufte

    und sie nach einiger Zeit mit einem schwarzen Fleck an der Kopfunterseite dann wieder als Estates für 50€/Stück

    zurück gab...manche waren durch, manche konnte man durch "einkleistern" noch retten

    (Bis auf den langlebigen Fleck an der Unterseite):o

    Beste Grüße - Manni

    pfiffig kommt von Pfeife...

  • Hallo Sebastian, Alle

    So einen richtigen Durchbrenner kann ich auch nicht vermelden. Es gab zwar den ein oder anderen kritischen Moment, in dem es, wie Manni schon schrieb, auf einmal verbrannt schmeckte und mich in hektische Räumungsaktionen versetzte, daß waren in aller Regel aber kleinste Risse an der oberen Kante des Zugloches, die keine weiteren Schwierigkeiten machten.

    Einen wirklichen Materialfehler hatte ich einmal bei einer Bari, die während des Rauchens ein lautes Knackgeräusch von sich gab und geräumt einen relativ großen, kreisförmigen Krater aufwies. Die habe ich in mühevoller Kleinarbeit langsam weiter geraucht, bis dieser nicht mehr zu sehen war.

    Einmal gab es einen Einbrenner, der mich wirklich geärgert hatte, weil ich zugeben mußte das die Schuld einzig und alleine bei mir lag. Es handelte sich um eine eingerauchte Mastro de Paya, die ich für ein Blindreview, hier im Forum, rauchte und ich wollte offensichtlich unbedingt auch den letzten Krümel verglimmen lassen. Das Resultat war zwar nicht schön anzusehen, konnte aber glücklicherweise auch mit der Zeit gnädig verdeckt werden.

    Was einem Durchbrenner am nächsten kommt, ist mir einmal mit einer Olivenholzpfeife passiert. Sie knackte während des Rauchens auf einmal sehr laut und ich konnte tatsächlich ein erzittern des Holzes spüren. Als ich sie geräumt hatte konnte ich jedoch nicht den kleinsten Fehler in der Kammer finden … der zeigte sich dann in Form eines Risses an der Holmunterseite aus dem fröhlich der Rauch qualmte, während ich mich bei einem zweiten Versuch noch wunderte, warum ich keinen vernünftigen Zug hinbekam.

    Unterm Strich also nur ein Totalausfall bei so um die 300 Pfeifen, die netten keinen Unfälle, die sonst noch so passieren können nicht mitgerechnet.

    Ich erinnere mich an eine wirklich hübsche Larsen, die mir eine Polierscheibe aus den Händen riss, oder eine wirklich schön geschwungene, gebrauchte Andersen deren Rauchkanal ich etwas aufbohren wollte um sie vom Schmodder des Vorbesitzers zu befreien. Hätte ich mir die vorher genauer angeschaut, wäre ich vielleicht darauf gekommen, daß die Wandung an der Kehle weit weniger als einen Millimeter dick war …

    In diesem Sinne ;)

    -Frank-

    ... ein Narr wer Boeses dabei denkt... a024.gif

  • Servus Sebastian,

    ich hatte auch noch keinen Durchbrenner durch das Rauchen. Nur einmal, als ich die Pfeife, die vermeintlich aus war in die Brusttasche steckte -das Mundstück schaute heraus- und mit dem Motorrad heimfuhr. Die Geschickte habe ich aber hier schon mal berichtet. Die Pffeife wurde aufgeweckt und ein ordentliche Krater befand sich überhalb des Zuglochs. Konnte aber durch vorsichtiges Rauchen "repariert" werden.

    Gruß

    Stephan

  • Hallo Leute,

    man mit so viel Resonanz in der kurzen Zeit, hätte ich gar nicht gerechnet. Ist schon interessant zu lesen, was unseren geliebten Hölzern alles so passieren kann.

    Schreibt ruhig weiter.

    Liebe Grüße,

    Sebastian

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Sebastian,

    wie gesagt, noch keine durchgebrannt, aber bei ständigem Gebrauch würden die Kandidaten durchbrennen:

    1. Stanwell Trio

    Die Kittstelle im Holz ist nur bei näherer Betrachtung sichtbar. Quasi Sollbruchstelle...

    In der Pfeife sieht es harmlos aus, fühlt sich aber nicht so an und beim Rauchen spürt man die Nähe der Glut.

    2. Stanwell Royal Rouge 11

    Die 11er haben eh normalerweise einen dünnen Boden, auf den man aufpassen muss.

    Die hier ist auch schon ziemlich alt und hat einen Ansatz von Straight Grain. Das führte aber zu einem Problem.

    Kann man auch schlecht sehen, aber gut fühlen. Das Holz ist sehr wellig, man fühlt die einzelnen Äuglein.

    Das Bindegewebe dazwischen scheint die Hitze gut zu leiten. Bei der passe ich besonders auf.


    Sie wird einfach immer dünner

    • Offizieller Beitrag

    3. Stanwell Relief 11

    Die ist noch nicht so schlimm dran, aber man kann es auch schlecht einschätzen.

    Bei der Sandstrahlung und Lackierung sieht man nicht viel...

    Auch von innen nicht viel zu sehen. Die Temperatur vom Boden beim Rauchen spricht eine andere

    Sprache..

    4. Lorenzo Ottima 7202

    Die ist dem Tode geweiht, denke ich. Vielleicht kann ich ihr mal einen echt fetten Cake verpassen.

    Die Maserung zeigt hier weicheres Holz, in die die Kontrastfarbe gerne eingedrungen ist. Blöde Stelle da unten...

    Von innen ist es gut zu sehen und zu fühlen. Da das Holz echt dick ist, kann es noch was dauern, wenn ich es nicht hinkriege.

    5. Lorenzo Atlante 7292

    Abgesehen davon, dass die mir mal aus dem Pfeifenschrank gefallen ist :rolleyes:, hat auch diese Pfeife eine Maserung,

    die in diesem Falle nichts Gutes bedeutet.

    Dieses Mal brennt sie nicht am Zugloch sondern gegenüber!

    Und die Schlussfolgerung:

    Alle meine Pfeifen mit Durchbrenner-Neigung haben einen Knick im Holz (bei der Relief kann ich das

    nicht 100% sagen, aber warum ist sie sonst sandgestrahlt?).

  • Ein einziges Mal, allerdings Seite Eingang Rauchkanal, ansonsten kann ich null Problemo vermelden.

    ------------------
    Gruss, Phil - Sounds mean nothing without music (Jerry Goldsmith, film composer) | Pipes mean nothing without a silver ring... (Phil, Pete smoker)

  • Hi Sebastian,

    Exakt Null von... na, so'n paar Hundert sag ich mal...:saint:

    Großkotzmodus aus:

    Rein statistisch gesehen entsteht so ein Missstand meist bei MiFi Pfeifen... da kann sich vorne rum eine "Pyrolyse" vollziehen, bevor einem die eigenen Mundwerkzeuge nur so um die Ohren fliegen...=O

    Diesen statistisch fundierten Umstand werden auch zahlreiche Pfeifenreparaturwerkstätten bestätigen... eher selten dass da mal eine OFi reinkommt...

    Ganz kritisch wird es, wenn die Pfeife außen rum "Kühlelemente" hat, die eine gefühlte Hitzeentwicklung vereiteln... beispielsweise diese "Porsche" Pfeifen (die mit den Zylinderkopfähnlichen Kühlrippen) ... da hab ich ganz üble Artefakte in einer Pfeifenreparaturwerkstatt gesehen...8|

    Bei Ofi's gibt's zudem ein eindeutiges Warnsignal: Wenn sich der Tabakgeschmack in Richtung "gerösteter Maiskolben" bewegt... ganz schnell aufhören !... falls man sich vorher nicht schon die Finger am Pfeifenkopf verbrannt hat... ;)

    Natürlich gibt es auch Pfeifen, egal ob MiFi oder OFi, die gehören dem "Pfeifenmacher" um die Ohren gehauen, wenn er ein paar wichtige konstruktive Parameter nicht beherzigt.X(

    So auch mir mal passiert, mit einer Pfeife von einem gewissen Herrn N. Th. aus der Landeshauptstadt... Kopfboden knapp 3mm dick (besser: dünn) ...8| da muss man schon verdammt aufpassen...

    Kurz: Ein gewissenhafter Pfeifenbauer beherzigt so 6-8mm "Fleisch"... deutlich weniger davon hat oftmals Reklamationspotenzial...

    Materialfehler hatte ich 2 x ausgerechnet bei Italienerinnen

    Ich hätte jetzt eigentlich gedacht dass du weißt, dass Italienerinnen mal gern schnell heiß werden können... vorne- und untenrum... :lol:

    Ernst beiseite......neben rein konstruktiven Mängeln ist, da Pfeifengehölz = Naturprodukt, nicht auszuschließen, dass sich in der Brennkammer kurz unter der Oberfläche mal eine Fehlstelle (Einschluss, oder ehemalige Insektenwohnung) befinden kann, und da es bislang nicht üblich ist, eine Pfeife vor dem Verkauf mal kurz in einen Röntgenapparat, oder moderner noch, in einen Kernspin-Tomographen oder gar ein MRT zu schieben, kann es schon mal vorkommen, dass... tja... egal... im GAU-Fall bissel Einrauchpaste druff, und ganz gemütlich (!) weiterrauchen... das wird schon ! :)

    Anmerkung: Von obigen Betrachtungen ausgeschlossen sind:

    a) Notorisch Pfeife rauchende Cabrio Fahrer

    b) Angler an Nord- oder Ostseeküsten, oder sonstigen windbegünstigten Gefilden...

    c) ... übrigens gab's an meinem Heimatort einen Drechslermeister, Pfeifenhändler und Pfeifenreparierer... ist aber schon so knapp tausend Jahre her... der hatte einen "Stammkunden"... zur Dampflok-Ära... klar dass die immer auf der rechten Seite den Rüssel rausgehalten haben... und dem seine Durchbrenner waren natürlich dementsprechend immer an der gleichen Stelle...

    Happy nichtpanikieren,

    Rainer

    Glaube nicht an Dinge von denen du nur Echos und Schatten kennst (Japanisches Sprichwort)

    Glaube versetzt selten Berge, Aberglaube immer ganze Völker (Rafik Schami)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,

    auch hier bislang keine Durchbrenner bei ~120+x Stück miFi und oFi.

    Allerdings: bei einer Oldenkott und einer Bang ( :o ) haben sich nach längerem Ge(b)rauch an der Seite (! nicht an den notorischen Stellen !) Verdunklungen eingefunden. Diese lassen mich vermuten, dass sich dort eine Art Perkolationspfade für wasauchimmer durchbohren. Aso: laaangsaaam rauchen, damit sich die Kohleschicht darüber verdickt, und an den Stellen besonders aufpassen. Es gibt auch die Methode mit Pipe-Mud (Pfeifenasche + Spucke) als Paste auf die vorher gereamte Stelle schmieren und unter vorsichtigem Rauchen aushärten lassen, ist so wie Rainers Vorschlag mit der Einrauchpaste.

    HTH, beste Grüße

    Rolf :)

    Bevor man eine Frage beantwortet, sollte man immer erst eine Pfeife anzünden. Pfeiferauchen trägt zu einem einigermaßen objektiven und gelassenen Urteil über menschliche Angelegenheiten bei.– A. Einstein rauch10t5rz3.gif

  • Servus,

    in meiner Anfangszeit (70er Jahre) geisterte auch das Rezept herum, den Pfeifenkopf innen zum Einrauchen dünn mit Honig einzuschmieren. Ich habe es einmal ausprobiert. Geschadet hat es nicht. Wiederholt habe ich es aber auch nicht. Der Honiggeschmack war nur eine Füllung zu schmecken.

    Ich könnte mir vorstellen, daß man so einen Krater mit etwas Honig auch behandeln könnte.

    Gruß

    Stephan