• Offizieller Beitrag

    HU Tobacco

    ASMARA

    …und wieder eine HU Tobacco-Mischung von Wiedemann und Co, bzw. Kohlhase und Kopp.
    Die musste auf der Suche nach den Geheimnissen des Orients mit auf die Liste, schreibt der
    Mâitre doch über seine Création:


    „Bright und Red Virginias, Perique sowie ein Hauch Latakia bilden die Basis des Asmara Blends.
    Würzige Orienttabake verleihen dem Asmara Blend seinen unverwechselbaren Geschmack und
    Charakter. Der Asmara ist ein Orientblend, der langsam und kühl geraucht, durch sehr subtile
    Geschmacksnoten überzeugt. Ein Blend für Freunde natürlicher Tabakaromen.“

    Virginia mit Perique, meine Leibspeise, kombiniert mit Orient-Tabak, das sollte doch für mich
    der optimale Blend sein, oder doch nicht? Wie üblich fällt unter Orient auch in dieser Mischung
    der Latakia-Tabak. Die Frage ist also, ob es sich eher um eine Latakia-, eine Balkan-, eine
    Englische oder eine Orientmischung handelt. Eine Frage, die schwer zu beantworten sein wird,
    vermögen selbst die feinsten Tabaknasen und Masterblender es nicht, eine klare Differenzierung
    dieser Kategorien abgeben zu können. Was erlauben ich mich?
    Ich versuche es erst gar nicht, werde meinen eigenen Gedanken nachgehen, das Stöffchen
    probieren und diese Erfahrungen teilen. Also Tscheche her, Dose auf, Nase rein und ab damit
    in die Pfeife…


    Tabakbild

    Das Döserl gibt es wieder nur in der 100g-Version zu einem Preis von derzeit 19,10€.
    Kein Tankstellenpreis, aber auch keine Tankstellenmischung. Rein optisch gesehen macht ein
    mittelbrauner Tabak im Ribbon Cut den größten Anteil der Mischung aus. Dem sind ein fast

    genauso großer Teil dunkel- und sehr dunkelbraune Flocke zugesetzt. Erstere sind sicherlich
    die Virginias, der Rest mischt sich bunt durch, wobei nicht wirklich schwarze Anteile enthalten
    sind, die ich bei Perique und/oder Latakia erwartet hätte. Ab und zu sind Stücke zu sehen, die an
    gepressten und geschnittenen Tabak erinnern. Aber von Flake-Stücken mag ich jetzt nicht reden.
    Der Tabak fühlt sich bestens konditioniert an, kein Bisschen pappig, er ist sehr geschmeidig in der
    Hand, neigt aber ein wenig zum Bröseln.

    Ist man recht flott beim Öffnen der Dose, kann man kurzzeitig eine saure Essignote wahrnehmen,
    die meiner Meinung nach vom Perique kommen könnte. Wie das Tabakbild vermuten lässt, schlägt
    Einem nicht der „Abgebrannte Scheune“-Latakia-Duft ins Gesicht. Er ist da, aber eher als geräucherter
    Schinken auf der Brotzeitplatte. Nachdem das Säuerliche verflogen ist, riecht man das Heu der
    Virginias in einem warmen, süßen Ton. Könnte auch das Heu von einer Naturblumenwiese sein,
    im Hintergrund verbinden floral-duftige Noten die einzelnen Komponenten miteinander.

    Bei einem so harmonischen Eindruck giert die Flamme danach.


    Pfeife 1

    Links Pfeife 2: Brebbia Classic 2018 Sabbiata, Mitte Pfeife 1: Stanwell Zebrano ??, Rechts Pfeife 3: BB&S Londoner 5579

    Eine altgediente Latakia-Pfeife wird als erstes Rauchholz in dieses Abenteuer orientalischer Art
    geschickt. Bei ihr handelt es sich um eine Stanwell-Pfeife mit dem gleichen Kopf wie eine 88er,

    doch leicht geschwungenem Sattelmundstück. Sollte jemand die Bezeichnung des Modells kennen,

    würde ich mich über eine kurze Nachricht freuen. Mir scheint, die ansonsten immer auf den Pfeifen
    des (ehemals) dänischen Produzenten vorhandene Nummer fiel der Rustizierung zum Opfer.

    Die Brennkammer ist mit 19mm normal weit, kann aber mit seiner 40mm Tiefe ein größeres Volumen
    von rund 12cm³ aufnehmen. Es nehmen 3,8g Tabak im Kopf Platz, die Beschickung des Ofens
    gelingt bei dem feinen Schnitt recht einfach nach der Drei-Greif-Methode. Die Oberfläche ist
    fest, der Zug optimal. Der Tabak nimmt das Feuer schnell an und nach zweimal Zünden/Glätten
    und einer kurzen Wartezeit geht es los.
    Überraschenderweise setzt sich der Latakia im Geschmack am Anfang stark durch und der Tabak
    neigt dazu, heiß zu werden. Dabei spürt man eine Verdichtung im Zug und es kann zu Beginn
    etwas bubbeln im Pfeifenkopf. Einfach etwas abkühlen lassen und weitermachen. Nach einer
    Viertelstunde wird der Rauch etwas dichter und der Latakia reiht sich wie im Dosengeruch in
    das Gesamtbild ein. Der Tabak brennt recht flott und erfordert eine regelmäßige Glättung um
    den optimalen Geschmack wiederzugeben. Im Rauchverlauf drängt sich wieder diese
    metallisch-blumige Note in den Vordergrund, der Latakia ist eher beim Ausatmen durch die
    Nase wahrzunehmen. Im letzten Drittel fängt es schonmal an zu zischen in der Pfeife, der
    Tabak bildet beim Verbrennen schon etwas Kondensat. Ich muss ihn aber nur dreimal nachzünden,
    bevor er bereits nach ein einviertel Stunde den Dienst quittiert. Brennt sehr flott, der Kollege.
    In der Asche finden sich etwas mehr verkohlte Tabakreste als üblich, was ich auf die leicht
    erhöhte Kondensatbildung zurückführe.

    Doch die Reinigung der Pfeife spiegelt die Tatsache nicht wieder, der Kopf ist nicht sonderlich
    feucht, der Filter auch nicht, hat sich wohl alles in Rauch aufgelöst, oder ist in den unverbrannten
    Resten absorbiert worden.


    Pfeife 2

    Die Brebbia soll mein Standard-Stück für das Verheizen des Straßenbelagmaterials Port Latakia
    des gleichen Produzenten werden. Damit sie nicht gleich Latakia-mäßig überstrapaziert wird, hatte
    ich mich dazu durchgerungen, sie mit diesem Kraut einzurauchen. Sie hat eine Brennkammer mit
    einer Öffnung von 20mm und eine Tiefe von satten 48mm. Jetzt sollte man meinen, da geht eine
    Menge mehr rein, doch dem ist nicht so. Die Ausliterung ergab ein Volumen von nur 9,5cm³, was
    auf der nach oben offenen Thor-Skala einem mittleren Fassungsvermögen entspricht. Ich packe
    trotzdem 3,6g Tabak hinein, in der Stanwell war tatsächlich noch ein wenig Platz oben auf gewesen.
    Die Pfeife startet sehr cremig und ist von vorneherein ausgeglichener. Dieser Latakia-Boost am
    Anfang fehlt. Wahrscheinlich ist die Stanwell schon zu sehr an den Stoff gewöhnt. Insgesamt
    ist der Geschmack harmonischer, mittelwarme Noten geben den Ton an. Sie gluggert auch nach
    fünf Minuten gleich, was ich auf die geringere Cake-Schicht zurückführe. Auch bei dem neuen
    Holz muss ich häufig nachglätten, sie wird schnell einmal heiß, wobei die Mitteltöne verstummen
    und der Tabak eindimensional wird. Nach einer dreiviertel Stunde wird er plötzlich fad und
    geht aggressiv ans Holz und ich muss die Pfeife abkühlen lassen. Er brennt aber weiter ohne neues
    Feuer, was sich nach 55 Minuten ändert, da brauch er etwas Anschub. Nach einer Sunde und
    fünf Minuten hat er es hinter sich und hinterlässt diesmal auch deutlich weniger verkohlte Reste.

    Pfeife 3

    Auch wenn ich es immer wieder geschafft habe, den Tabak durch unkonzentriertes Nuckeln am
    Mundstück heiß zu rauchen, so hat er die Zungenspitze maximal gekitzelt. Daher muss ich ihn
    auch einmal ohne den obligatorischen Meerschaumfilter durchziehen.

    Die Auswahl an ungefilterten Pfeifen ist auf meiner Saunabank nicht sooo groß und da greift die
    Hand nach einem Format, welches zuletzt noch Umstand heiterer Konversation war, eine Canadian.
    Hier habe ich ein schönes Stück von Billy Barling und seinen Söhnen aus der Londoner Serie.

    Sie fasst ebenfalls rund 9,5cm³ bei 19mm Bohrung und auch 3,6g Tabak.
    Beim Anfeuern bemerke ich wieder die Brösel-Neigung des Tabaks, als mir gleich ein paar Krümel
    in de Mund fliegen. Der Geschmack ist aber ungefiltert noch harmonischer mit einem cremig-salzigem
    Nachgeschmack auf der Zunge. Nach fünf Minuten wird die Packung wieder dichter und gibt weniger
    Rauch ab. Im Rauchverlauf wird die Pfeife wieder gerne mal heiß und der Geschmack dann pfeffrig.
    Es passiert mir auch, dass trotz sehr langem Schaft einige scharf-schmeckende Tröpfchen auf meiner
    Zunge landen, so nach 20 Minuten. Ich mache weiter mit wirklich kleinen Sips. Dabei kann ich
    Holzaromen mit einer gewissen Strenge ausmachen, die nicht vom Pfeifenmaterial herrühren.
    Erst nach einer Stunde und 20 Minuten muss ich nachfeuern, solange haben die anderen beiden
    gar nicht durchgehalten. Das mache ich noch im 10 Minuten-Takt bis die Pfeife nach einer Stunde und
    50 Minuten nicht mehr will. Es ist wieder etwas mehr unverbranntes Material in der Pfeife, doch nicht
    so viel wie bei der Stanwell.

    • Offizieller Beitrag

    Resümee

    Meine Orientreise war bisher interessant, überwältigt mich aber nicht. Auch der Asmara ist ein sehr guter
    Tabak, doch drängt er sich mir auch nicht auf. Der Raumduft erinnert nicht an den Weihnachtsgottesdienst
    in der Kathedrale von Santiago de Compostella, das würden Nichtraucher und Weihrauchgegner sicherlich
    begrüßen, doch ein Flair von Vieh- bzw. Pferdestall bleibt. Daher ist er für mich ein Outdoor-Tabak, der
    erstmal dem Port Latakia die Lampe auspusten müsste.
    Doch man muss bei diesem Tabak wirklich konzentriert zu Werke gehen, ein bloßes Nebenher oder gar
    paffen auf der Spazierrunde führt unweigerlich zum Geschmacksverlust. Darauf weist Hans schon in der
    Beschreibung zu seinem Blend hin, wenn er schreibt, dass er „langsam und kühl geraucht, durch sehr subtile
    Geschmacksnoten überzeugt
    “. Das kann ich im Fall des Asmara definitiv unterschreiben.

    Ich könnte jetzt nicht einmal sagen, ob es sich um eine englische Mischung handelt, dafür sind die
    Aromen schon zu subtil, der Tabak recht leicht. Hans gibt 3 von 6 auf seiner Stärkeskala an, ich bleibe bei
    meiner Beurteilung gar etwas darunter. Könnte man den ganzen Tag rauchen.
    Am Besten hätte er mir eigentlich filterlos geschmeckt, wäre die Tröpfchen-Zickerei nicht gewesen. Aber
    so kann er wirklich alle Aromen entfalten, die in der Hitze aber gnadenlos untergehen. Raucht man ihn
    mit Bedacht, kommt mir zu wenig Rauch und Geschmack raus. Ein Teufelskreis, kein einfacher Tabak.

    Empfehlen kann ich ihn. Man sollte ihn probieren, will man mal eine Orient-lastige Mischung testen,
    kommt man an ihm nicht vorbei.

    Bei mir wird er wohl nicht wieder Einzug halten, ich würde ihn nicht im Haus rauchen und für draußen
    halte ich ihn für zu empfindlich. Da kommt er um die Bomba Port Latakia nicht vorbei, spielt einfach
    in der Streicher-Sektion des Orchesters, wo mir der Bass fehlt.


    Bewertung:

    Geschmacksintensität:  Laue Luft / Nett, aber dünn / Ausgeglichen / Dicht / Überwältigend

    Nicotin-Punch:                Cola / Milchkaffee / Schwarzer Tee / Doppelter Espresso / Kaffeeinstantpulver mit dem Suppenlöffel

    Aromatisierung:             Taschentuch unparfümiert / Frisch gewaschene Wäsche / Kuchen im Backofen / Duftbaum / Teermaschine

    Raumnote:                       Blümchen / Neue Ledergarnitur / Tabakfabrik / Wohnzimmer-Lagerfeuer / Scheidung

    Zungenaggressivität:    Glas Milch / Prickeln / kurzer Zungenstress / langzeitiger Zungenstress / kurzer Zungenbrand / langzeitiger Zungenbrand

    Empfehlung:                   Besser nicht probieren / Kann man probieren / Sollte man probieren / Muss man probieren / Wer nicht probiert ist selber schuld


    „Trust me. I´m the leading expert on my own opinion.”

  • Lieber Gott des Hammers... Du schreibst "von Wiedemann und Co, bzw. Kohlhase und Kopp", das ist nicht richtig. KuK liefert die Tabake, aber "Wiedemann & Co." suchen sich diese aus, sie nehmen nicht einfach was kommt, und sie sind diejenigen, die sie schliesslich vermählen.

    ------------------
    Gruss, Phil - Sounds mean nothing without music (Jerry Goldsmith, film composer) | Pipes mean nothing without a silver ring... (Phil, Pete smoker)

  • Mein Gott ! Thorsten ! :mrgreen:

    Es ist immer wieder beeindruckend, wie detailliert du dich über einen (weiß Gott guten !!!) Tabak auslassen kannst... dafür ein Däumchen... und nen Oscar für den diesjährigen Reviewweltmeister... ;)

    Der Asmara ist in der Tat einige Zeilen Wert, und m.E. eines der Hilites als Brainchild der Herren Hemmer und Wiedemann (und dazu gibt's ne lange Vorgeschichte... dazu man sich teils des Archives hier bemühen kann...;)) ...die Ur-Inspiration geht auf meine so sehr geliebte alte Sullivan Powell's Gentleman's Mixture zurück... [heulgreinweinkrampfemotikon] ... und es bedurfte vieler Versuche... den Asmara zu dem zu machen, was er heute ist... :love:

    Egal auch, der Asmara ist einer der "subtilsten" Tabake, die man aus Rieslingen für Geld und gute Worte bekommen kann.:)

    Es kann gut sein, dass er sich dem Brachialraucher nicht sofort erschließt... aber dazu ist er da... nach so zehnmal oder mehr in der gleichen Pfeife geraucht, wird man auf eine hochinteressante Entdeckungsreise geschickt, und so ein Trip lohnt sich zweifelsohne. ! :)

    Der Raumduft erinnert nicht an den Weihnachtsgottesdienst
    in der Kathedrale von Santiago de Compostella

    Falls du wirklich mal dort warst... ...es riecht da eher nach Knoblauch... mit einer subtil-fischigen Nebenkomponente... :lol:

    Da kommt er um die Bomba Port Latakia nicht vorbei, spielt einfach
    in der Streicher-Sektion des Orchesters, wo mir der Bass fehlt.

    Eben ! Da hilft auch kein Subwoofer mit vier Fünfzehnzöllern... :lol:

    Und genau das eben macht ihn aus !

    Man sollte ihn probieren, will man mal eine Orient-lastige Mischung testen,
    kommt man an ihm nicht vorbei.

    Bingo ! Und idealerweise OFi... ;)

    Happy puffing,

    Rainer

    PS: Ein 'Orcilla' von "Robert Lewis" spielt etwa ähnliche Flötentöne... ...ebenfalls ohne Kontrabass...

    Glaube nicht an Dinge von denen du nur Echos und Schatten kennst (Japanisches Sprichwort)

    Glaube versetzt selten Berge, Aberglaube immer ganze Völker (Rafik Schami)

    Einmal editiert, zuletzt von Rainer (22. Dezember 2020 um 23:12)

  • Oh, richtig, anstatt nur zu unken: Ich lese Deine Reviews sehr gerne. Weiter so, bin gespannt!

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    Gruss, Phil - Sounds mean nothing without music (Jerry Goldsmith, film composer) | Pipes mean nothing without a silver ring... (Phil, Pete smoker)

  • servus Mefa,

    nach Pferdestall riecht der definitiv nicht. Ein ganz feiner Tabak mit etwas Latakia. Latakia riecht auch nie nach Pferdestall, auch wenn diese Behauptung von diversen Banausen unausrottbar erscheint.

    Gruß

    Stephan

  • Hallo Lars,

    im Asmara sind, wie du ja oben bereits lesen konntest, viele Tabake "verbaut". Perique bringt meist eine leicht säuerliche Note mit, auch die Orienttabake riechen manchmal etwas "schweißig". Das kann dann schon einmal an den schweißigen Unterton in einem Pferdestall erinnern.

    Der Latakia erinnert mich immer an Weihrauch, bringt auch eine angenehme Würze mit und ist rauchig. Hängt natürlich mit seiner Herstellung zusammen. Nach der Ernte werden die Tabakblätter zunächst an der Luft und der Sonne getrocknet. In einem zweiten Schritt werden die vorgetrockneten Blätter für längere Zeit über Ofenfeuer, welchem man Kräuter hinzugefügt hat, getrocknet. Dadurch entsteht die charakteristisch dunkle Farbe und die rauchige Note des Tabaks.

    Gruß Mats

    "Eine Pfeife ohne Tabak ist wie ein Hirn ohne Ideen." (E. T. A. Hoffmann)

  • Ok,

    danke euch beiden.

    Wenn es nicht der Latakia ist, dann werde ich wohl mal einen Latakia-Tabak probieren.

    Obwohl, ich hab ja noch den ungeöffneten HU Breakfast. Aber da ist ja auch "Orient" mit drin.

    Gruss aus dem Norden

    Haben ist besser als Brauchen!

  • Nun ja, Geschmäcker, Düfte etc. beschreiben ist ja mitunter etwas vom Speziellsten... ich erinnere mich so an manche Weindegustation, als ich in einem Weinkeller arbeitete und von Pfirsich und Grapefruit schwärmte und mich die Degustanten mit leeren Blicken anschauten... ;)

    ------------------
    Gruss, Phil - Sounds mean nothing without music (Jerry Goldsmith, film composer) | Pipes mean nothing without a silver ring... (Phil, Pete smoker)

  • Hallo Lars,

    ich glaube mich erinnern zu können, dass das Aroma im Raum, in dem

    er verköstigt wurde, schon etwas streng gerochen hat.

    Ich mache das immer so:

    • Pfeife stopfen
    • Vorglühen
    • Minütchen warten
    • Pfeife durchrauchen
    • Abkühlen lassen
    • Gucken was aus Pfeife, Filter, Tabak geworden ist
    • Raum verlassen und frische Luft schnappen
    • Zurück in den Raum und wirken lassen

    Dabei versuche ich mir einzuprägen, wonach es riechen könnte, was ich assoziiere

    und halte es gleich schriftlich fest. Stall & Vieh muss ja nicht unbedingt schlimm sein,

    wir sind doch echt animalische Typen. Wenn man sieht, was ins Eau de Toilette kommt,

    wird einem Übel. Watt, das Analdrüsensekret auf meine Brust????

    Natürlich riecht es immer nach verbranntem Tabak, das kann aber in alle möglichen

    Richtungen gehen. Bei dem Burschen hier stört mich der Stallgeruch nicht sonderlich,

    was aber für meine Mitmenschen mitunter schwer abstoßend sein kann.

    Latakia-Geruch liebe ich, kann aber verstehen, dass mein Weib den nur erträgt, wenn

    ich ihn (und sie) zum Spazieren ausführe...

    Gruß

    Thorsten

    "Every morning I wake up thinking, 'Good, another 24 hours of smoking'"

    - J.R.R. Tolkien - 1966 -

  • Hi Lars, Thorsten usw. …,

    Ich kann mich noch an eine Zeile eines damaligen (als es sie noch gab…) Pfeifenbuches vor > 45 Jahren und der Aussage eines damaligen recht umtriebigen Pfeifenbuchautors erinnern…

    Kurz: „Tabak stinkt nicht, er vertreibt eher schlechte Gerüche“… ;)

    Ich denk mal das hat auch heutzutage noch seine Berechtigung…… wichtig ist doch was einem selber schmeckt…

    Natürlich kann man sich öffentlich prostituieren, und so eine Art Vanillekirschweihnachtsplätzchen Kräutermischung rauchen, die dann von der breiten Masse freudigst als „das riecht wie Pfeife“ interpretiert wird… dazu hatte ich mal ein spezielles Erlebnis…andere Geschichte…

    Das Thema Latakia-Orient-Kuhstall wurde mal vor sehr langer Zeit schon ziemlich breitgelatscht…so what…die Reaktionen der Mitmenschen können da recht unterschiedlich ausfallen…maßgeblich für geruchliche Abweichungen zu dem wie ein Pfeifentabak angeblich zu riechen hat waren nicht zwangsläufig der Latakia, sondern auch einige Orients, die es heute aus div. Gründen nicht mehr gibt…und dem sog. „Kuhstall“ ordentlich Nachdruck verliehen haben… weitgehend Geschichte geworden…

    Ein Nightcap in den 1970ern war für die Mitmenschen teils schon ziemlich fordernd…aber…es gab auch sehr interessante positive Feedbacks…“mal was anderes“… ;)

    Kurz: Raucht was euch selber schmeckt !… :)

    Wenn jemand eine Kräutermischung raucht, bei der einem die bessere Hälfte unmittelbar auf den Schoß hüpft, dann mag das wohl einer trauten Zweisamkeit förderlich sein, hat aber auch das Potenzial sich in die eigene Geschmackserlebnis-Einsamkeit zu verbannen… :P

    Happy puffing,

    Rainer

    Glaube nicht an Dinge von denen du nur Echos und Schatten kennst (Japanisches Sprichwort)

    Glaube versetzt selten Berge, Aberglaube immer ganze Völker (Rafik Schami)

  • Moin,

    ich wollte jetzt keine Grundsatzdiskussion über Tabakgeruch vom Zaun brechen.

    Ich finde den Asmara nicht schlecht, ich mag den irgendwie.

    War einfach nur zur Info für mich, dann würde ich schon gerne mal einen Tabak mit hohem Latakia Anteil probieren.

    Ich mache das immer so:

    • Pfeife stopfen
    • Vorglühen
    • Minütchen warten
    • Pfeife durchrauchen
    • Abkühlen lassen
    • Gucken was aus Pfeife, Filter, Tabak geworden ist
    • Raum verlassen und frische Luft schnappen
    • Zurück in den Raum und wirken lassen

    So mache ich das auch. Nur das ich beim rauchen schon mal raus gehe um frische Luft zu schnappen. Danach wieder in den Raum und den Geruch genießen.

    Gruss Lars

    Haben ist besser als Brauchen!

  • Hallo Burschen,

    keine Angst, Lars, ist keine Grundsatzdiskussion, sondern ein Austausch, von dem

    das Forum hier lebt. Ich kann Dir sagen, Geschmack ist alternativlos individuell

    vom Schmäcker abhängig. Gerade wo ich jetzt doch recht "geschmacklos" unterwegs

    war, hat mir Mutter Natur gezeigt, wo der Hammer hängt. Mit dem Empfinden

    würde ich ganz bestimmt kein Pipenschmöcker sein, wahrscheinlich Tabak

    grundsätzlich ablehnen.

    Also, wenne was findest, was Dir schmeckt, dann Jackpot, mach den Schrank voll

    und genieß es.

    Und Rainer, wenn es eine "Vanillekirschweihnachtsplätzchen Kräutermischung"

    geben würde, die mir schmeckt, dann fänd ich das bestimmt nicht schlecht.

    Jibbet aber nich...oder doch? Vielleicht machen wir mal einen Vorschlag zum

    Forums-Aromaten, wär doch was?

    Gruß

    Thorsten

    "Every morning I wake up thinking, 'Good, another 24 hours of smoking'"

    - J.R.R. Tolkien - 1966 -

  • Hi Thorsten,

    so weit ich mich erinnern kann, gab sich hier mal jemand redliche Mühe, kontinuierlich zahlreiche „Hocharomaten“ zu listen… wäre sicher leicht über die Suchfunktion zu finden…mir mangels Interesse nicht mehr so ganz gegenwärtig…weitgehend…sorry… ;)

    Den für mich ultimativen „Aufdenschoßhüpftabak“ ist immer noch die sog. „Meistermischung“ von Tabak Götz aus Regensburg…den gibts wohl seit Dekaden immer noch…einfach mal rumgoogeln…schon allein die Beschreibung katapultiert einem auf einen gut sortierten Weihnachtsmarkt… abzüglich jedweder Bratwurst und Senfodöre… :P

    Happy puffing,

    Rainer

    Glaube nicht an Dinge von denen du nur Echos und Schatten kennst (Japanisches Sprichwort)

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,

    gab sich hier mal jemand redliche Mühe, kontinuierlich zahlreiche „Hocharomaten“ zu listen

    das ist hier zu finden: Aromatisierte Tabake

    Zum Asmara kann ich allerdings wegen "Hab-ich-noch-nicht-geraucht" jetzt direkt nichts sagen.

    Aber vielleicht zu Raumnoten bei Latakia-/Orient-haltigen Tabaken. Diese sind manchmal schon recht "fordernd" in der Raumnote. Vergleichbar vielleicht mit einem schön gereiften Käse: schmeckt prima, aber ist nichts für die passiv herumsitzenden :D

    Andererseits ist der Vergleich mit "Pferdestall" auch nur Hochrain-bedingt, also historisch. Ein Pferd, das derart nach Holzkohle/Räucherschinken/Gummibrand (wie Holly's Discovery) etc. riecht, ist nur noch ein Fall für den Abdecker. Und ein Stall, der so riecht, ist höchsten dabei, ein Raub der Flammen zu werden.

    Ich habe irgendwo einmal aufgeschnappt, daß die Räucherei im Original über Zedernholz stattfindet. Aber da sind wir womöglich schon wieder bei der nächsten Legende ... :)

    Beste Grüße

    Rolf :)

    Bevor man eine Frage beantwortet, sollte man immer erst eine Pfeife anzünden. Pfeiferauchen trägt zu einem einigermaßen objektiven und gelassenen Urteil über menschliche Angelegenheiten bei.– A. Einstein rauch10t5rz3.gif