Michael Apitz & DAN PIPE - Together for 30 Years

  • DAN PIPE Eigenmarken von Dan Tobacco

    M.A. Blends

    Flavour

    Aprikose, Vanille

    Tabakanteile

    Black Cavendish, Virginia

    Schnittart

    Loose Cut, Mixed Cut

    Gebinde-Einheit

    100g


    Beschreibung des Herstellers:

    »Michael Apitz & DAN PIPE - Together for 30 Years ist eine Mischung von sorgsam gereiftem Black Cavendish und einer guten Portion von zuckersüßem Cross Cut Virginia, veredelt mit einem Oriental Vanilla Flavour, das speziell für meinen Jubiläums-Tabak komponiert wurde.

    Als Ergebnis entsteht eine perfekte Harmonie zwischen Tabak und Aroma für ein bis zum Ende der Pfeifenfüllung anhaltendes sanftes Geschmackserlebnis. (...)«

    Michael Apitz

    Ich muß ja gestehen, als mir Anfang 2020 dieser Tabak aufgefallen ist, war ich bei dieser Beschreibung zunächst raus. Schon wieder Vanille? Gibt es denn wirklich keine anderen Aromen?

    Und dann – viel schlimmer – Black Cavendish!

    Versteht mich nicht falsch, ich liebe Aromaten und werde wohl auch immer in erster Linie ein Süßpanscher bleiben, aber mit Black Cavendish assoziiere ich flüchtige Aromen, minderwertigen Tabak und nach Holzkohle schmeckende Rauchpappe, toleriere ihn deshalb normalerweise nur in homöopathischen Dosen. Das beschriebene Zeug da oben führt den Cavendish als erstes auf, mit einer „guten Portion“ Virginia (was auch immer das heißen mag) und aromatisiert das Ganze dann auch noch mit Vanille! Wer zum Teufel kauft denn so etwas noch?

    Ich gestehe, ich habe so etwas gekauft ;) und nicht nur das, ich habe es getan nachdem ich eines dieser lustigen kleinen Filmchen auf YouTube geschaut habe und ich muß wirklich sagen, ich habe es trotzdem nicht bereut :)

    Beim ersten öffnen der Dose erwartete ich ein explosionsartiges Verteilen des Aromas, wie etwa beim ähnlich dunklen Devil`s Holyday aus gleichem Hause, aber ich wurde direkt eines Besseren belehrt. Ich mußte meinen Riechkolben schon deutlich in die Nähe der Dose bringen um Tabak zu riechen, zwar mit einer deutlich fruchtigen Note (hier kommt wohl die, in der Beschreibung so schmählich vernachlässigte Aprikose zum tragen), aber es riecht unverkennbar nach Tabak. Und zwar in der Kombination der Fruchtnote extrem lecker!

    Wie zu erwarten ist das Tabakbild dunkel. Ein Mix aus etwa 3mm geschnittenen Cavendish, gemischt mit gerissenem blondem Virginia. Das sieht zwar meiner Meinung nach extrem lecker aus, schürte aber erneut mein Misstrauen. Aber dann siegte die Neugier. Immerhin hatte der Tabak den Riechtest bestanden, vielleicht würde ich ja weiterhin auch überrascht.

    Das Stopfen gestaltet sich denkbar unkompliziert. Einfach den Kopf drucklos befüllen und dann mittels Zugabe von Kleinstmengen soweit verdichten bis der gewünschte Widerstand erreicht ist. Der Tabak ist sehr gut konditioniert und die Fasern schmiegen sich fast von alleine aneinander ohne zu verkleben.

    Auch das Anzünden dürfte niemanden vor ein ernsthaftes Problem stellen. Eher träge richten sich die Tabakfasern der Flamme entgegen und nehmen sie willig an. Recht schnell bildet sich ein hübscher weißer Deckel, von dem ich, abgelenkt von dem überraschenden Geschmack, beim ersten mal aber aller Wahrscheinlichkeit nach nichts mitbekommen habe.

    Der Geschmack lässt sich schwer beschreiben. Ich glaube wenn es eine Blindverkostung gewesen wäre und ich auch nicht selber gestopft hätte, würde ich einen Burley mit einem Hauch von Kentucky vermuten, was aber nicht sein könnte, weil das Ganze auch noch herrlich süß ist. Man beachte bitte das Fehlen folgender Wörter im letzten Satz. Vanille? Oder gar Aprikose? Kann ich nicht finden! Dafür aber eine leicht schokoladige Note, die so gut passt, daß sie tatsächlich vom Tabak kommen könnte. Und, um das Ganze vorweg zu nehmen, dieser Geschmack bleibt tatsächlich bis zum Schluß erhalten. Kondensatprobleme gibt es so gut wie nicht, der Tabak glimmt absolut gutmütig und verzeiht sogar etwas höhere Temperaturen ohne nennenswerte Geschmackseinbußen. Der Rauch ist dicht, leicht cremig und beißt zu keinem Zeitpunkt. Übrig bleibt am Ende nur ein kleines Häufchen Asche.

    Mittlerweile sind dieser ersten Füllung viele, viele weitere gefolgt, der MA & DP ist seit eineinhalb Jahren das einzige Kraut, von dem ich immer eine Dose auf habe und ich habe ihn immer noch nicht über. Schön ist auch, daß er absolut keine Ansprüche auf die Art der Pfeife hat. Er fühlt sich in engen 17ener Bohrungen genauso wohl wie in einer 22ziger.

    Die Raumnote ist angenehm, aber nicht erschlagend und hat meiner besseren Hälfte bisher immer einen positiven Kommentar entlockt. Das funktioniert sogar noch, wenn ich im letzten Drittel des letzten Drittels ins Wohnzimmer komme, hält also wirklich bis zum Schluß an und wird, so meine Frau, als „Milchschokoladig“ beschrieben.

    Fazit

    Der Michael Apitz & DAN PIPE - Together for 30 Years hat einen fürchterlichen Namen und schreckt mit seiner Beschreibung sogar Aromatenraucher ab, aber das ist auch das einzig negativ zu sagende über dieses bemerkenswerte Rauchkraut. Ich bin der Meinung man sollte ihn wirklich einmal versuchen, egal ob aus der Aromatenecke, oder bei den Puristen, beide werden angenehm überrascht sein.

    Frank Kalinowski

    04.07.2021

    ... ein Narr wer Boeses dabei denkt... a024.gif

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Frank,

    das hört sich wirklich prima an und ich muss zugeben, dass ich nach den letzten

    Aromaten-Rückschlägen Lust darauf bekommen habe. Den werde ich wohl mal

    mitbestellen. Allein nach den Hersteller-Prosa hätte ich eher darauf verichtet.

    Vielen Dank für das schöne Review.

    Gruß

    Thorsten

  • Hallo Thorsten

    Vielen Dank für das schöne Review.

    Dito ;)

    Schön das ich dich verführen konnte :)

    Aber denk dran, was du als süß empfindest ist für mich eher herb. Ich habe die Befürchtung umgekehrt funktioniert das auch. Trozdem glaube ich du wirst eher positiv überrascht sein (also jedenfalls hoffe ich das ;) ).

    Viele Grüße

    -Frank-

    ... ein Narr wer Boeses dabei denkt... a024.gif

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Frank, Du Verführer 8o,

    das Zauberformel war

    Dafür aber eine leicht schokoladige Note, die so gut passt, daß sie tatsächlich vom Tabak kommen könnte.

    Der Nyala ist mir schon so ein Schocko-Leckerschmecker und süß find ich auch nicht schlecht. Nur häufig finde ich

    wohlriechende Zusatzstoffe nur im Rauch und nicht im Geschmack wieder. Der SVH ist mir wiederum

    zu extrem Vanille-Puddelingisch. Ich bin freudig gespannt...

    Gruß

    Thorsten

  • Gude Frank, FdT,

    jaja, der Name des Tabak ist sperrig, zu sperrig...

    In der Benennung war ich da nie ganz konsequent. Hab mich jetzt aber für folgendes Kürzel (Hahahah) entschieden:

    Inverkehrbringer, Partner, Name/Anhängsel. Also DPMATf30Y (schweißabwisch).

    Die letzten Jahre habe ich hauptsächlich Latakia-Mixtures/-Flakes ohne Filter geraucht. Eine Affinität zu süßem hatte ich allerdings schon immer.

    Ich habe gerne eine HU Latakia-Mixture z. B. mit dem Bonajuto von Falkum gemischt oder auch Jansens Bangals mit seinem 41er.

    Beim Rodgau-Stammtisch habe ich zum ersten mal Winslows No. 1 in der Pfeife gehabt und war ganz angetan.

    Gerne mag ich auch Vanille und hatte mir den SVH (oder wie auch immer der heute heißt...) gekauft ... ... und war enttäuscht!

    In diesem Moment sind die alten Filterpfeifen wieder zum Einsatz gekommen (ohne Filter hatte ich die eine oder andere sowieso immer wieder mal geraucht), aber jetzt halt 9 mm munitioniert. Als Filter kommen zum Einsatz: Stanwell Aktivkohle, Vauen Papierfilter (solange es die Vorräte noch hergeben) und eben immer öfter die White Elephant Supermix (halb AK, halb MS, geringe Füllung für leichten Zug). Und schon war der SVH wieder ein angenehmer, guter Rauchpartner.

    Alle Aromaten werden oFi und miFi probiert (ich hoffe das die Hetzerei das nur oFi der wahre Jakob ist – wie aktuell an anderer Stelle wieder aufgeflammt – bald mal, zumindest hier im Forum, ein Ende findet). In der Regel – finde ich – sind alle Aromaten, die nicht hochsüße, zähneverklebende Rauchpappen, Tanke-Biiligsüßware etc. sind, sowohl mit als auch ohne Filter zu rauchen.

    Der DPMATf30Y schmeckt mir miFi eine Spur runder.

    Nach Franks oben stehendem Review habe ich nochmal meine Nase analytisch über die geöffnete Dose gehalten...

    Erfolglos... Ich kann definitiv keine genaueren "Assoziationen" riechen. Fruchtig ja, Vanille nein. Vielleicht ist die Resultierende aus Aprikose und Vanille genau das was ich rieche!? Egal, es gefällt mir.

    Beim rauchen da gleiche: das Fruchtige tritt in den Hintergrund. Schokoladiges: ja, vielleicht. Möchte ich nicht ganz von der Hand weisen.

    Die gerochene Süße tritt stark in den Hintergrund. Ein aromatische, sehr wohlschmeckende, leichte Tabak-Würzigkeit macht sich in meinem Mund breit.

    Das ist genau das was ich an diesem Tabak so liebe.

    Bei fast jedem Aromat wünsche ich mir mindestens ein quäntchen mehr Stärke, Tabak – was ich bei meinen Mischungen selbst gut steuern kann.

    Hier jedoch ist es nur sehr wenig davon was mir fehlt. Bei diesem Tabak habe ich kein Wünsche ihn mit einem anderen zu mischen.

    Im Moment mein liebster, mir bekannter Aromat. Klasse Tabak!

    Danke Frank für das Review und dafür dass ich mir in der Folge über diesen Tabak und meine aktuelle Tabak-Ausrichtung mal konkretere Gedanken gemacht habe.

    Sonst bin ich eher intuitiv unterwegs. Was mir aktuell in den Sinn kommt, vor mir steht oder wovon ich vielleicht gerade etwas gelesen habe kommt in die Peiff! :lol:

  • Hallo Uwe

    Danke Frank für das Review und dafür dass ich mir in der Folge über diesen Tabak und meine aktuelle Tabak-Ausrichtung mal konkretere Gedanken gemacht habe.

    Sehr gerne geschehen.

    Aber "Schuld" sind eigentlich Manni und Thorsten, die beide schon wieder ein Review rausgehauen hatten und bei mir spontan ein schlechtes Gewissen hervorriefen ;)

    Die gerochene Süße tritt stark in den Hintergrund. Ein aromatische, sehr wohlschmeckende, leichte Tabak-Würzigkeit macht sich in meinem Mund breit.

    Das ist genau das was ich an diesem Tabak so liebe.

    @all:Bitte diesen Satz an beliebiger Stelle in mein Review einfügen :)

    Viele Grüße

    -Frank-

    ... ein Narr wer Boeses dabei denkt... a024.gif

  • Hallo euch, hallo Frank,

    besten Dank für eure Erfahrungen mit diesem Tabak. Ich sehe mich selber als einen Aromaten Raucher, auch wenn ich doch regelmäßig auch naturnahes Kraut rauche, wie den Hal o the Wynd, den ich derzeit offen habe oder den Mac Baren Virginia No1, mit dem ich neue Pfeifen einrauche. Ich rauche im Grunde fast alles, bis auf klassisch Englisches mit LAtakia und Orient. ( Beides mag ich überhaupt nicht, nicht mal in homöopathischen Dosen).

    Sodele nun zu diesem Tabak:

    Hätte ich mir diesen Tabak blind nach Herstellerangaben gekauft, hätte ich freudig einen Hoch Aromaten erwartet, so einen richtigen Gummibärchen Dänen, wie ich sie auch gerne mag. Ich rauche Hocharomaten wirklich gerne und ich mag Black Cavandish. Nur mal als Beispiel, den Plantas Black V rauche ich ab und an ganz gerne.

    Ergo: hätte ich diesen Tabak blind gekauft, wäre ich ob meiner Erwartungen wohl eher enttäuscht worden. Da ich nun dieses Review gelesen habe, weiß ich, was mich wirklich bei diesem Tabak erwartet. Es hört sich ja schon mal lecker an. Nur klingt das eben nicht gerade nach Hocharomat. Ich denke, dass ich mir diesen Tabak kaufen werde, den die Beschreibung nach schokoladigen Noten liest sich wirklich gut. Auch das genügsame Abbrandverhalten scheint es den Raucher ja mehr oder weniger einfach zu machen. Alles durchaus positive Kriterien.

    Also das Review hat mich wirklich neugierig auf den Tabak gemacht. Mal sehen, wann meine nächste Dan Pipe Bestellung rausgeht, ich vermute mal noch in meinem Urlaub. ( und das obwohl ich eh schon Tabak bis zum Abwinken habe :) ) Ich merke mir diesen TAbak auf jeden Fall einmal vor. Daher,

    DAnke für dieses Review.


    Liebe Grüße,

    Sebastian

  • Hallo Frank,

    danke für dein Review - auch wenn ich mich bei Aromaten lieber zurückhalte.

    LG Stefan