Früher war mehr Lam… ääh … LX

Dear Sirs,

auch wenn man es kaum glaubt, ich hab auch einige Englische Pfeifen… …darunter auch Ashton, sowohl vom William Ashton Taylor (gest.2009) als auch vom Nachfolger Jimmy Craig. Gefallen fand ich schon immer am „Old Church“ Finish, andernorts Tanshell genannt.

Über die Jahre wurden die LX aber immer kleiner (mit wenigen Ausnahmen), und so fand ich eine in gefälliger Brandy Form die noch die Größenklasse LX verdient. Lt. Stempel „19“ von 1980+19=1999, also schon etwas in die Jahre gekommen…🤗

Here we are:

Happy puffing

Rainer

Zitat von getz

Servus Rainer,

sehr schönes Stück. Scheint, der hellen Farbe nach, auch trotz des stolzen Alters sehr wenig geraucht worden zu sein. Die hätte ich ich genommen.

Viel Spaß damit

Gruß

Stephan

Hi Stephan,

meinem Bild nach sieht sie fast bissel nach „ab Werk“ aus, da hast du recht…lag am Blitzlicht… in normalem Licht ist sie bissel dunkler. Trotzdem liegst du generell richtig, gemessen am Alter ist sie keineswegs „zerraucht“, die Brennkammer tiptop, nicht overreamed, das Mundstück nicht zerbissen und kläglich nachpoliert, usw….ich denk mal eine gut gepflegte und nicht sehr oft gerauchte Pfeife. Zum Nachdunkeln trägt auch sicher das Alter per se mit bei…naturgemäß* …

Dazu kommt, dass ich mit Estates von smokingpipes.eu grundsätzlich sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Da wird 1a Ware abgeliefert, ordentlich aufgearbeitet, die Zustandsbeschreibung ist korrekt und ehrlich, und ich kann mir nicht vorstellen dass die jemals versuchen stark ramponierte Knösel halblebig wiederzubeleben. Downside ist, dass die Estates mehrheitlich keine Schnäppchen sind, aber das kann ja jeder für sich selbst entscheiden.

Happy puffing,

Rainer

*) Beispiel glatte Cavicchi: Die sind neu fast quietschegelb, weil so gebeizt, das wechselt aber recht schnell in einen schönen Bernsteinton…

Zitat von Preusse

Hey Rainer, das ist ja mal ein absoluter Klassiker. Die würde sofort als Tanshell durchgehen (und womöglich ist die auch tatsächlich bei Dunhill gestrahlt worden...), nur mir hätte sie wegen einer klitze-kleinen Kleinigkeit nicht gefallen:
ich mag diesen kleinen Schwung auf der Unterseite am Übergang vom Holm zum Kopf nicht.

Aber das Holz ist einfach stupend schön.

Glückwunsch zu dem schönen Stück

Gruß Jens

Moin Jens,

ein einzelnes Bild ist immer kritisch und kann zu Fehlinterpretationen führen. Ich verstehe deinen Punkt und das würde mir auch nicht gefallen und abseits der Klassik in Richtung „Freeform“ gehen, fast wie ein Golfschläger…

Also, nein, es liegt an der Perspektive(!) so dass man noch bissel den leicht angekokelten Kopfrand oben sieht. Hätte ich exakt 90 Grad zu Hochachse geknipst, würde man sehen dass die Unterseite vom Mundstücksattelansatz bis vorne zum Kopf hin pfeilgerade(!) ist. (Ich bin jetzt nur zu faul nochmal ein Bild zu machen was mehr sagen würde als viele Worte…🤷‍♂️)

Offensichtlich hast du Kenntnisse über gewisse „Intimitäten“ die sich da in London abspielen - soll heißen Ashton hat keine eigene Strahlkabine?

Leider hab ich nie Bilder von der Werkstatt sehen können, so wie man das von anderen Pfeifenmachern kennt bzw. sogar div. Filmchen wie z.B. auch von Castello…vermutlich Absicht, um gewisse „Legenden“ zu erhalten?

An den ganzen Hüttenzauber wie z.B. Vorwärmen im Sandbett, Holz nur aus einer bestimmten Region und so, mag ich nicht so recht glauben. Das sind vermutlich Relikte aus den Anfangszeiten des „Shell“ Finishs aus den 20ern, wo man weder Strahlkabinen in neuzeitlicher Technik und auch Strahlmittel in allen möglichen Körnungen und Materialien noch nicht hatte.

Happy puffing

Rainer

Zitat von manni-wan

Hallo Rainer,

hübsche Britin - FF mit ihr

Zitat von Rainer

An den ganzen Hüttenzauber wie z.B. Vorwärmen im Sandbett,

Ist nix dran, fast jede Schlosserei hat ein Sandstrahlgebläse - für 1 Bier kannste da auch Deine Pfeife "entrosten" (habe ich als Stift mal erfolgreich probiert

Beste Grüße - Manni

Das ist witzig, Manni, denn mein erster Sandstrahlversuch war auch bei einem Kumpel mit Schlosserei. Der hatte so ein Konstrukt im Freien mit Schlacke als Strahlmittel, und das ging völlig in die Hose. Ich halte Schlossereien für generell ungeeignet, die sind auf großflächiges Entlacken oder Entrosten ausgelegt…Ausnahmen natürlich eher subtile Metallbauer, teils wegen dekorativer Effekte oder irgendwelches Oldtimerzeugs restaurieren…teils kommt da sogar Trockeneis zum Einsatz…alles Murks, Glasperlen ausgenommen.

Die nachfolgenden ca. 50 Pfeifen hab ich in einer Glaserei gestrahlt, das ging wunderbar weil da alles gepasst hat, auch für Pfeifen, da haben selbst die Glasmänner gestaunt über das vorher/nachher. Und statt 1 Bier gabs immer was ins Kaffeekassenschweinchen auf der Empfangstheke…

Happy puffing

Rainer

PS: Es gibt hier genug Mitleser die keinen Begriff davon haben wie komplex eine Sandstrahlung ist, und es sollte hier nicht der Eindruck entstehen dass man das eben mal schnell bei einer Schlosserei erledigen kann…

Hi Frank, mein Liawwer,

dann hier mal bissel „Metrik“:

Die Ashton aufsteigende Richterskala ist XX, XXX, LX, ELX und Magnum - die preislich aufsteigende Richterskala ist entsprechend…dazu komm ich gleich…

Doch erst mal zu meiner neuen alten Kingsize Lollobrigida:

L=163 mm

G= 76 g

Hüftbreite: 49 mm

Vom Scheitel bis zur Sohle: 56 mm

Brennkessel: Durchmesser 21,5 mm (Indiz dass sie nicht zerraucht und overreamed ist…) und es geht 45 mm runter, ideal für mich und 2 Scheibchen Navy Rolls oder Bulls Eyes…

Ähnlich Proportionen hat meine ebenfalls ältere Pebble Grain Billard…außer halt Hüftbreite wg. Billard und nicht Brandy…

Sodele, und jetzt schau dir mal diverse aktuelle LXe bei diversen Feilbietern an, da gibts welche (mit Ausnahmen) mit 145mm Länge und 45 g Gewicht, also eher Twiggies als Lollos…aber halt zum LX Preis…siehe oben…bzw. Thementitel… got it?

Happy puffing

Rainer

PS: Dein Faible für geschwungene Pfeifen teil ich, aber dafür nehm ich Castello Shapenummer dreisich… (Pumuckel: Das reimt sich, und alles was sich reimt ist gut.)