Liebe Freunde der
rauchbaren Genüsse,
diese beiden
Tabake haben mich aufgrund ihrer „gleichen“ Komponenten geradezu
gereizt, sie einem direkten Vergleich zu unterziehen. Ich gebe zu,
dass dies nicht fair erscheint, da Virginia-, Kentucky- und
Periquetabake je nach Herkunft, Verarbeitung, Lagerung und vielem
mehr, unterschiedlich ausgeprägt sind.
Also soll der
Ansatz hier ein anderer sein, nämlich die Antwort auf die Frage,
welchen der beiden Tabake ich jemandem persönlich empfehlen würde,
der auf der Suche nach einem Tabak ist, welcher die bereits erwähnten Tabaksorten beinhaltet.
Da jeder die
genaue „Produktbeschreibung“ auf der Homepage von Hans Wiedemann
nachlesen kann, gehen wir gleich ans Eingemachte.
Das Tabaksbild des
Dark Moor bewegt sich überwiegend im Bereich hell- bis mittelbraun,
durchsetzt mit wenigen dunkelbraunen Tabakanteilen. Der Tabak ist
relativ fein geschnitten und erinnert an eine „englische Mischung“.
Ich nehme einen schweißigen Geruch wahr, der mich irgendwie leicht
an Streichkäse erinnert. Die erwartete Süße, welche ein Virginia
in der Regel so mit sich bringt, ist ganz schwach im Hintergrund
wahrzunehmen. In der Pfeife selbst wirkt er, wie sein Name es erahnen
lässt, erdig und rauchig. Eine Süße und Würze habe ich bei der
Verkostung des Doseninhalts, es ist nur noch ein Rest davon übrig,
nicht feststellen können. Erdigkeit und Rauchigkeit zogen sich bei
jeder neuen Pfeifenfüllung kontinuierlich bis zum Ende hin. Wenn ich
diesen Tabak mit einem Wein vergleichen sollte, so wäre dies ein
extrem trockener Wein, mit einem sehr schwachen Bouquet und einem
„leeren Abgang“.
Im Gegensatz zum
Dark Moor handelt es sich bei dem Louisiana Broken um einen Ready
Rubbed Flake. Ab und an findet man sogar noch ein Flakestücke in
der Mischung. Farblich wirken beide beide Tabake auf mich gleich. Obwohl
hier, im Gegensatz zum Dark Moor, der Anteil Perique größer ist,
ist der säuerliche Geruch nur „ein Hauch“, dafür ist hier eine
angenehme Heuigkeit und Süße wahrnehmbar. Hinzu gesellen sich
leichte Röstaromen und eine austarierte Würze. In der Pfeife finden
sich alle Tabake zu einem Reigen zusammen, sie sind alle wahrnehmbar,
ohne dass ein einzelner die Szene beherrscht. Eine Cremigkeit und
nicht überbordende Süße vervollständigen diese charaktervolle
Komposition. Hier habe ich, um wieder auf einen Wein zurückzukommen,
das erwartete Bouquet und einen äußerst angenehmen Abgang.
Unter dem Strich
wäre meine Empfehlung zur oben angeführten Frage ganz klar der
Louisiana Broken. Auch der Dark Moor ist ein hervorragend gemachter
Tabak und ich mag Ecken und Kanten, nur vermisse ich diese bei ihm.
Gruß Mats