Hallo zusammen,
seit Herbst diesen
Jahres habe ich mich mal wieder etwas ausführlicher mit zwei Tabaken
von Pfeifen Huber aus München beschäftigt. Wie es mir so mit der
„Nobleman Mixture“ und dem „English Balkan“ ergangen ist,
könnt ihr im Folgenden lesen...
Fakt 1 - Wie
kommen sie daher?
Die „Nobleman
Mixture“ setzt sich aus Virginiatabaken und Black Cavendish
zusammen. Dies ergibt hier ein von gelb-bräunlich über dunkelbraun
bis hin zu schwarz reichendes Tabakbild. Die Tabake wurde lose
geschnitten, so dass man auch noch einige größere „Blattreste und
-enden“ darin findet.
Der „English
Balkan“ erweitert sein Tabakangebot an Virginia und Black Cavendish
noch um Kentucky, Perique und natürlich Latakia. Vom Schnitt her
findet man sie in der typisch englischen Art und Weise dargeboten.
Farblich bewegen wir uns hier, von einigen hellbraunen
Einsprenkelungen abgesehen, im Bereich von dunkelbraun bis schwarz.
Fakt 2 –
Kaltgeruch?
Die „Nobleman
Mixture“ empfängt den Pfeifenraucher mit einer ausgewogene
Kombination aus Kaffee- und Vanilleduft, welche angenehm in die Nase
steigt. Diese beiden Aromen lassen allerdings nichts weiteres
hinsichtlich der verwendeten Virginiatabake erahnen.
Ein ledriger,
würziger und rauchiger Geruch steigt einem entgegen, wenn man an dem
„English Balkan“ riecht. Mehr nehme ich aber auch nicht wahr.
Hier wird ganz klar, dass der Latakia hier das Zepter schwingt.
Fakt 3 – In der
Pfeife?
Das Einbringen der
„Nobleman Mixture“ in die Pfeife stellt trotz des „Loose-Cuts“
keine Schwierigkeit dar und der Tabak nimmt ohne Probleme das Feuer
an. Bereits die ersten Züge entfalten den wohlig und weichen
Geschmack nach Kaffee und Vanille, unterstützt durch eine dezente
Süße, welche auf die als Basis verwendeten Virginiatabake
zurückzuführen ist. Mit zunehmender Rauchdauer tritt das
Kaffeearoma noch deutlicher in den Vordergrund, man könnte auch
sagen, die Vanille tritt lautlos ab. Dafür schmecke ich nun leichte
Anklänge nach Zitrone. Das Kaffeearoma bleibt eigentlich den
gesamten Rauchvorgang über präsent, was mich wirklich angenehm
überrascht hat.
Aufgrund seines
Schnitts lässt sich der „English Balkan“ ohne große Umschweife
in die Pfeife stopfen. Das „unter Feuer nehmen“ erfordert etwas
Geduld, aber irgendwann gelingt auch dies. Der Rauch hat eine leicht
florale und würzige Note, eindeutig durch den Latakia hervorgerufen.
Ganz hinten am Horizont zieht ab und an eine leichte, karamellartige
Süße der verwendeten Virginias und des Black Cavendish vorbei.
Fazit:
Was mich bei der
„Nobleman Mixture“ angenehm überrascht hat, ist eine
Aromatisierung, welche bis auf den langsamen Ausstieg der Vanille,
über den gesamten Rauchvorgang anhält und eine angenehme,
gesellschaftstaugliche Raumnote hinterlässt. Allerdings sei darauf
hingewiesen, dass hier zu starkes Ziehen an der Pfeife und das
„Heißrauchen“ des Tabaks schnell dazu führen, dass man von der
Aromatisierung nichts mehr mitbekommt.
Den „English
Balkan“ würde ich als einen „milden Engländer“ bezeichnen.
Allerdings fehlt mir hier ein wenig die Abwechslung, welche ich
bereits bei einigen anderen „latakialastigen“ Tabaken anderer
Hersteller feststellen konnte. Süß, würzig und floral ist ja in
Ordnung, wird für mich aber auf Dauer etwas zu eintönig.
Gruß, bleibt gesund und man liest sich,
Mats