Beiträge von TheStoneOfThor

    Gud´n Nachmittag,

    da schicke ich recht aussichtsfrei auch meinen Kandidaten ins Rennen. Pfeifen lasse ich

    mir schon länger nicht mehr schenken, dafür sind sie zu teuer und meinen Geschmack

    so zu treffen, dass ich mich dann auch freue, möchte ich keinem zumuten.

    Was bleibt da? Klar, selbst beschenken, mache ich ja das ganze Jahr über ;)

    Von meinen drei Dezember Pfeifen haben alle was: Die Molina wird schön fleckig,

    gemäß ihrer Maserung, die Carnyx ist ein tolles Horn mit ordentlich Füllvolumen,

    aber die Rattray's Craggy Root 56 hat mich überzeugt. Klassisches Shape mit

    reduzierten Dimensionen, ausreichendes Volumen und optische Nähe zur

    Watchtower. Kurzum, meine Dezember-Pfeife.

    Gruß

    Thorsten

    p.s. Mitmachen ist alles. Also, macht mit!

    Hallo Rainer,

    tolle Pfeife, voll mein Style. Eher zum In-der-Hand-haltend-Rumlaufen oder -Sitzen und nicht

    zum Zwischen-den-Zähnen-halten auf Grund der Länge, haben aber die meisten Canadians

    so an sich. Auf 9mm-Aufbohren wird aber wohl nix 8o

    Viel Freude an der schönen Canamericana!

    Gruß

    Thorsten

    Hallo Phil,

    das musste ich auch schmerzhaft feststellen. DanPipe hatte die Messer nur immer empfohlen

    (und ich glaube auch vertrieben) und da dachte ich mir, dass die schon ganz gut dafür wären.

    Aber wenn Du "nur" mal Plugs probieren willst, kaufst Du ja nicht gleich so eine Schneidemaschine.

    Ich hatte mir auch noch ein Damaszener Tascheenmesser gekauft, das war aber noch schlimmer.

    Doch jetzt bin ich happy mit diesem Monster-Cutter, der das Plug-Schneiden zum Träumchen macht.

    Gruß

    Thorsten

    Da habe ich lange Zeit meine geliebten Plugs (hier nochmal ein trauriges Farewell

    an den Peterson 3P's - R.I.P.) mit dem Opinel-Messer geschnitten. Das sah dann so aus:

    Gerade hier beim RB Plug von Samuel Gawith sowie beim 3P's ging das mächtig aufs Handgelenk, da

    die Biester hart und zäh wie gepresstes Leder sind. Da hat man sich die Pfeife im Anschluss redlich

    verdient. Auch bleiben die Tabaksäfte in einem schönem Schmier am Messer hängen, weil man

    wie ein Wahnsinniger hin- und hersägt. Die Messer sind schon echt scharf, aber selbst nach dem

    Nachschleifen wurde es nicht besser.

    Meine Suche nach einem geeigneten "Tabak-Plug-Schneider" führte mich auf längst stillgelegte

    Seiten, zu eBay und ich glaube mich erinnern zu können, dass hier ebenfalls jemand so ein altes

    restauriert hat (Rolf?).

    Nachdem ich mir die letzten Bilder vergangener Schibbelmatiken angesehen hatte, ging ich auf

    die Suche nach etwas vergleichbarem und bin auch fündig geworden:

    Das ist ein Biltong-Schneider von ULTRA-TEC. Mir kam es darauf an, dass das Messer, genauso wie die
    Mechanik, sehr stabil ausgeführt sind und Schneide und, wie soll ich es nennen, "Trennplatte" kein

    Spiel zueinander haben. Das ist bei diesem Gerät gegeben. Das Messer ist sauscharf. Mit dabei ist eine

    Stahlschale, die magnetisch am Schneidblock haftet. Um Raum zu sparen, kann man den ganzen Block

    bei Nicht-Verwendung in die Wanne stellen.

    Hier häckselt es den Sweet Rum Twist von Gawith & Hoggarth:

    Den Twist musste ich was dicker schneiden, da die einzelnen Scheibchen sonst zu schnell auseinanderfallen,

    der ist schon 10 Jahre alt und könnte was feuchter sein. Doch auch den RB Plug habe ich damit geschnitten

    und teils hauchzarte Scheibchen fabriziert (ist dann auch nix mehr, ich weiß, aber auprobieren musste ich es).

    Kleben bleibt nix und in den Schrank passt er auch. Gekauft habe ich ihn beim großen Online-Versandhandel

    bereits im September und musste jetzt leider feststellen, dass er derzeit nicht lieferbar ist. Der Kostenpunkt

    lag bei ~60€.

    Biltong-Schneider von ULTRA-TEC

    Gruß

    Thorsten

    Hallo Rainer,

    interessant, diese Reserve Calabash-Pfeifen. Ausprobieren würde ich das auch gerne mal. Irgendwann

    läuft mir mal so eine Bulldog über den weg und dann: happs

    Vielleicht ist das zweite Bohrloch für einen zweiten Raucher. Kannst Du ja mal nach Corona ausprobieren...

    Viel Spaß mit dem Rauchgerät, berichte mal, wie das Raucherlebnis so ist.

    Gruß

    Thorsten

    Hallo Manni,

    was ein Trümmer. Die Gute ist eine richtige Probierpfeife.

    Passt genau ein Pouch hinein....8o

    Manni, Du hast wirklich die größte Sammlung unglaublicher Pfeifen hier.

    Gruß

    Thorsten

    Tabak-Lowlights 2020

    Der Pfeifen Huber Amerika Special war ein Opfer meines

    Aromatenwahns (oder halt ma, war ich das Opfa?). Ein wahrlich

    günstiger Aromat, der für mich echt nix zu bieten hatte.

    Versteht mich nicht falsch, er ist wirklich nicht so schlecht. Aber

    für meinen Geschmack fehlte die Tiefe, das Basismaterial war

    lediglich da, um das sehr mittelmäßige Aroma irgendwo dran

    zu pappen. Besser als Tankstellen-Rauchpappe, aber für mich

    kein Aromat, den ich länger haben muss als eine Dose. Zum

    Einrauchen hat er getaugt.


    Genauso ging es dem Sunday Morning von Pfeifen Huber.

    Er war bei mir, erfreute mich sehr kurz beim Anzünden, doch

    richtig gefunkt hat es zwischen uns nicht. Da zollt der niedrige

    Preis eventuell seinen Tribut. Aus meiner Sicht war er einen

    Tick besser als sein "Amerika"nischer Kollege, doch mehr auch

    nicht. Zum Einrauchen gut, dann aber auch gut...


    Ein Kandidat, von dem ich es nicht erwartet hatte, war der

    Robert Mc Connell The Original Scottisch Flake. Wirklich ein

    sehr gut gemachter Tabak, der sich seinen Weg in das Herz

    meiner Tabak-Bar mitnichen bahnen konnte. Für mich war

    das Anzünden das Beste, danach driftete er immer in die

    Kategorie "Alte Ledercouch" ab und er wurde mir zu streng.

    Ich kann gut nachvollziehen, wenn jemand ihn mag.

    Aber Havana rauche ich lieber mit dem Nyala und Kentucky

    ist eher nur in kleineren Mengen was für mich.


    Von zwei Kandidaten, eher dreien, habe ich gar keine Bilder gemacht 8|. Dem HU Tobacco Haymaker und seinem

    recht artverwandten Sunset konnte ich nichts abgewinnen, nur eine angebrannte Zunge. Volle Inkompatibilität.

    Sehr leichte und zum teil spritzige Heu-Noten waren mir einfach zu dünn um meine Zunge weiter zu quälen.

    Gruß

    Thorsten

    p.s. Ich war etwas voreilig und habe doch zu viele Tabake angegeben. Aufmerksam lesen hilft da manchmal. Bei der Flut an Post und Mails heutzutage
    kann es da schon mal zu "Selektivem Lesen" kommen... Ich habe die Artikel daher gekürzt, vielen Dank an Rainer für den Hinweis.

    Gud´n Nachmittag,

    mmmhh, bin schon froh, dass es High- und Lowlights und nicht Top oder Flop heißt. Sonst hätte ich wirklich

    ein Problem. Zum Einen ist das alles sehr subjektiv und zum Anderen kann ich glücklicherweise vermelden,

    dass ich überhaupt keinen schlechten Tabak geraucht habe. Dafür ist Zeit zu kostbar (da muss ich an Huub

    denken) und ich habe auch noch ein bestimmtes Forum, dass mich mit zu vielen guten Tabak-Ideen versorgt,

    um daneben zu greifen. Außer ich krieg die Aromaten-Raserei, da kann mir keiner helfen.

    Aber der Reihe nach:

    Tabak-Highlights 2020

    Ein Super-Highlight war für mich der HU Tobacco Nyala.

    Super-schockig, so habe ich Burley noch nicht erlebt.

    Ich bin mir sicher, dass er aromatisiert ist, dieses

    Schokoladen-Aroma geht nach 2/3 der Pfeife flöten

    und auch aus der schon länger geöffneten Dose

    reduziert sich die Konzentration erheblich. Mir aber

    egal, ein absoluter Hammertabak, der sich hinter

    keinem Amerikaner verstecken braucht.


    Der HH Burley Flake von Mac Baren hat mich nicht nur

    komplett mit seiner Nussig-, Holzig-, Kakaoig-, Ledrigkeit

    überzeugt und dafür gesorgt, dass ich auch den Solani

    Burley Flake probierte, der mir nicht ganz so gut wie

    dieser hier schmeckte, und der mich überhaupt dazu

    brachte, Burleys verstärkt unter die Lupe zu nehmen.

    So kam ich dann auch auf den Nyala...


    Wenn schon nicht der Burley-Flake von Solani, so

    hat mich doch der Blend 633 Virginia Flake vollumfänglich

    überzeugt. Kein 100% Virginia, doch die Perique-Zugabe

    liefert mit feiner Fruchtnote eine sehr gelungene Abrundung.

    Da habe ich gleich 100g-Dosen von eingelagert.


    Einen alten Freund wieder zu treffen ist eine schöne Sache,

    besonders wenn man merkt, dass man ihn sehr viel höher

    schätzt, als man in Erinnerung hatte. Mein Favorit aus der

    British Line von Rattray's war immer der Hal O' the Wynd,

    für mich der kräftigste unter den VaPes der Reihe. Michael

    schien mir ganz vernarrt in diesen Kandidaten, den

    Rattray's Old Gowrie. Da muss doch was dran sein, dachte

    ich und habe ihn geordert. Und ich muss sagen, dass er den

    Hal zurückgedrängt und sich zum VaPe-Favorit aufgeschwungen

    hat mit seiner milden Würze. Danke Michael!!

    Ein weiterer "Foren-Tabak" ist der Peter Heinrichs Golden Sliced.

    Way off ein Spitzentabak zu sein, kommt er in einer fetten

    250g-Packung als Tabakgürtel daher, schmählig in Zellophan

    eingesperrt. Nie wäre ich auf die Idee gekommen mir so einen

    Tabak-Sack zu bestellen, hätte Mats nicht verlauten lassen,

    dass er ihm ein angenehmerer Geselle als sein Namensvetter

    von Orlik sei. Kurzum hat er mir auf Grund meines Interesses

    eine fette Probe zukommen lassen, die ich begeistert in Rauch

    hab aufgehen lassen. Ein toller Virginia ohne Schnick-Schnack,

    ohne aufgesetzte Aromen, immer rauchbar, absolut top.

    Vielen Dank Mats!!

    Hallo Sebastian,

    klar, kostet alles Zeit. Ich mache das immer so, dass ich erstmal die Dose aufreiße und mal den Rüssel

    reinhalte. Dann rauche ich ihn ein paar Mal, um mir einen Eindruck zu verschaffen. Dann suche ich

    ein paar aus meiner Sicht geeignete Pfeifen aus (die natürlich nicht in Stein gemeißelt sind) und

    rauche drei Dinger über mehrere Tage unter verschiedenen Voraussetzungen (Tageszeit, Mahlzeiten,

    Aufbereitung etc.) und mache mir jedesmal einige Notizen. So habe ich nach ca. eine Woche 1,5 Seiten

    meiner Eindrücke gesammelt und setze mich am Wochenende hin, wenn Zeit ist, und schreibe alles

    zusammen. Das kostet mich ca. 2Stunden, lässt mich aber auch richtig ins Material eintauchen.

    Finde ich super, dass Du auch da mitmachst. Du siehst ja, wir sind schwer bemüht, unser Repertoire

    aufzuarbeiten und zu erweitern.

    Gruß

    Thorsten

    Hallo Sebas und Michael,

    die Seite hätte ich jetzt auch noch vorsichtig mit angeben können.

    Im deutschen Pfeifen-Netz ist es verdammt dunkel geworden.

    tabaccoreviews.com ist eine gute Quelle um weitere Tabake zu

    finden, die einem schmecken könnten: Lieblingstabak rauspicken,

    erfahrenen Reviewer ausmachen (meiner wäre jiminks) und sehen,

    was der so toll findet.

    Prinzipiell finde ich die Reviews dort etwas knapp gehalten und

    sie spiegeln für mich nicht so richtig das wieder, was mich interessiert:

    Wie ist das "Wohlgefühl" mit dem Kraut?, Kommt man noch daran

    oder muss ich eine amerikanische Oma dafür haben?, Werde ich

    eine launische Diva in mein Holz stopfen oder bleibt mir des Krautes

    Geist für immer erhalten?

    Aber keine Angst, Abhilfe wird geschaffen. Auf Grund der Rauchrestriktionen,

    der Werbeverbote und nicht zuletzt der Datenschmutzverordnung

    (upps, kleiner Verschreiber, der ganze überflüssige Rotz ist ja noch da!)

    kommt es zu einer starken Dezimierung der Holzraucher und somit

    auch der Foren, die das liefern, was Du suchst.

    Wir sollten hier als Stützpfeiler der deutschen Pfeifenraucher UNSER

    Repertoir an Reviews ständig erweitern und aktuell halten, z.B. durch

    weitere Posts im gleichen Thread.

    Sebastian, schreib ein Review über die Tabake, die Du rauchst, beteilige

    Dich an den Diskussionen über die Kräuter, lasse eine neue Review-Kultur

    mit aufleben. Wenn das fruchtet, haben wir bald wieder einen fetten

    Stamm solcher Tabakbeschreibungen, die Anderen, aber auch uns selbst

    helfen.

    Dabei kommt es nicht auf Umfang oder Vollständigkeit, schon gar nicht

    auf unumstößliche Geschmacksinterpretationen an (schau Dir mal meine

    geseierten Quälereien an, bei Whisky-Tastings falle ich regelmäßig durch,

    weil ich das vorgegebene "Aromenrad" nicht benutze und statt dessen

    meine Empfindungen auch mal als Seetang bezeichne, was da aber

    nirgens draufsteht), sondern leg einfach los. Das Forum soll lebendig sein

    und die Reviews nicht in Stein gemeißelt (sind ja nicht die zehn Gebote,

    und, wo sind die eigentlich hingekommen).

    Karlo hat auch angefangen damit und ich kann nur sagen: "Bravo, raus

    damit". Der Markt wird kleiner, Marken/Tabake verschwinden, neue

    werden kreiert (Danke an Hans), wir können sie erfassen und die frohe

    Botschaft an alle weitergeben.

    Mach bitte ein paar nette Bilder dazu und sende sie per Mail an Dich.

    So kannst Du sie auf Kantenlänge ~800 schneiden und einbinden.

    Egal ob vom Kaffeetisch oder aus der Werkstatt, that´s life.

    Und das sind wir, lebende Menschen mit Spaß am "Selbsttöten"

    Genießen unseres Hobbies.

    Hilf bitte mit

    auch Ihr anderen

    Vielen Dank

    Thorsten

    Hallo Karlo,

    Was mir bei Huber weniger gefällt. sind die mMn etwas

    "nachlässigen" Beschreibungen, wo ich dann z.B. erst bei einer Bewertung rauslese, daß ein Tabak

    aromatisiert ist. Oder die Angabe der verwendetetn Tabaksorten unvollständig ist.

    ja, geht mir genauso. Ich habe mich da durch verschiedene Reviews gekämpft und

    dann diesen (teils Aromaten-)Rundumschlag gemacht. Ich denke, dass das, was ich sonst

    noch von Huber da habe, ganz gut sein wird. Aromaten fallen in der Regel bei mir einfach

    nicht auf fruchtbaren Boden...?(

    Gruß

    Thorsten

    Pfeifen Huber

    ST. LOUIS Flake Tobacco


    Da war ich der Meinung, dass ich die Aromaten mittlerweile weggeraucht hätte, und dann das:
    beim Griff in das große Tabak-Arsenal fische ich einen Huber Flake aus der Kiste, der
    offensichtlich hier noch nicht sonderlich aufgefallen war. Ein Blick auf die Ingredienzien
    lässt auch eine Vermutung aufkommen, warum das so ist. Es handelt sich um einen
    Flake-Tabak, der aus Burley, Virginia und Black Cavendish besteht. Letzterer ist mein
    absoluter Favorit, wenn es darum geht, einen Tabak eher links liegen zu lassen. Dabei
    kommt es natürlich auf die Beimengung an. Da der fermentierte Tobak an letzter Stelle
    angegeben wurde, hielt ich die Menge für eher gering und so wurde die
    American Flake-Reihe bei Huber komplett geordert. Die Aromatisierung schien mir mit
    Ahornsirup, Karamell und Vanille ähnlich den Larsen-Tabaken, kann man ja mal probieren…


    Tabakbild

    Der Duft aus der frisch geöffneten Dose ist eigentlich ganz schmackhaft, er erinnert mich
    in der Tat an den W.Ø. Larsen Selected Blend No. 32 Curly Flake, nur wesentlich süßer
    und nicht so Karamelkeks-artig, eher wie ein Karamell-Sahne-Pudding. Die Nase kann gar
    nicht nah genug an den Flake rankommen, doch von der Tabakbasis ist nichts zu riechen.

    Das klingt doch sehr nach viel Black Cavendish, der Flake ist aber nur zu einem Drittel
    dunkelbraun, gemischt mit einigen Schichten hellerem Virginia und viel mittelbraunem
    Burley. Die Scheiben liegen sauber gestapelt nebeneinander in der Dose, mit einer Länge
    von 6,5cm und einer Breite von 4cm. Ich zähle zwei mal sieben Stück, die Dicke
    beträgt 1mm. Der Flake ist recht brüchig, die einzelnen Lagen trennen sich bei
    Berührung leicht. Dabei ist er nicht sonderlich feucht, aber klebrig.


    Pfeife 1


    Links Pfeife 3: VAUEN Regent 45, Mitte Pfeife 1: Stanwell Pipe of the Year 2005 Rechts Pfeife 2: Stanwell X-Mas 2000

    Nutzt nix, das Kraut muss ins Holz. Das erste ist eine Stanwell Jahrespfeife von 2005, eine
    Quarter Bent Apple mit viel Material auf den Backen. Die Brennkammer ist 20mm weit und
    37mm tief und ergibt mit 11cm³ ein gut mittleres Volumen. Ich entnehme einen Flake und
    versuche ihn per Knick und Falt-Methode da rein zu kriegen. Das gibt eine ziemliche Sauerei,
    da die Scheibe auseinander splittert. Zumindest bekomme ich so die 3,8g langen Fasern
    hochkant in den Kopf.

    Beim Anzünden schmeckt man eine süß-aromatische Karamell-Note, eine Art
    Sahne-Schnitte im Vergleich zum Larsen 32, ohne den Tabak-Geschmack. Den kann ich auch
    nach 10 Minuten nicht wahrnehmen, als das Aroma spürbar flüchtiger wird. Er bekommt nach
    einer halben Stunde einen leicht säuerlichen Touch, ein typischer Black Cavendish. Wenn
    man versucht, etwas mehr Aroma heraus zu kitzeln, wird das Rauchholz schnell heiß.
    Nachfeuern muss ich nur zweimal bevor nach einer Stunde und 20 Minuten das Leben
    aus dem Kraut weicht.

    Die Asche ist recht hell und fein, zeigt aber einen etwas erhöhten Anteil unverbrannten
    Materials. Filter und Pfeife sind nur mittelmäßig feucht, doch der Rauchkanal ist ordentlich
    verschmiert und macht das Reinigen zur Schmutzarbeit.


    Pfeife 2

    Mal sehen ob ich das fragwürdige Vergnügen wiederholen oder toppen kann. Die auserwählte
    Stanwell X-Mas 2000 Half Bent Apple hat noch was mehr Holz zu bieten, hat sehr ähnliche
    Innenmaße, doch mit 10cm³ ein eher mittleres Volumen. Die per Knick/Flat eingebrachte
    Scheibe bringt nun 3,6g auf die Waage.

    Es entwickelt sich wieder dieser Karamell-Geschmack, der nach zwanzig Minuten in einen
    malzig-süßlichen Mischmasch übergeht. Nicht unangenehm, doch auch nicht umwerfend.
    Zumindest ist der Tabak sehr zungenfreundlich. Nach einer halben Stunde wird er dünn und
    nur noch malzig. Immer wieder kommt ein Holzgeschmack durch, also Obacht.
    Nach ein einviertel Stunde geht er sang und klanglos dahin. Filter wieder gut feucht, der
    Pfeifenreiniger nach dem Putzen schwarz. An der Asche hat sich auch nicht viel geändert.


    Pfeife 3

    Mit der nächsten Pfeife möchte ich mehr Aroma rausholen und wähle die VAUEN Regent 45,
    eine klassisch-dänische Half Bent mit einer 21mm Bohrung, die zwar 37mm tief reicht, aber
    ebenfalls mit 10cm³ mittelgroß ist. Ich rubble rund anderthalb Flake auf und stopfe so 4,9g
    Tabak in den Kopf. Das Entzünden geht so noch einfacher als bei den anderen beiden Pfeifen,
    wobei jetzt zu Beginn die Aromatisierung nicht so stark durchkommt, die nach einer viertel
    Stunde noch stärker nachlässt. Nach 25 Minuten wird der Geschmack dünn, die Pfeife gerne
    was heiß. Das gibt sich nach einer Zeit wieder, doch fängt die Pfeife nach einer knappen
    Stunde leicht an zu gurgeln, was sich bis zum Ende nach anderthalb Stunden zieht. Das Ganze
    ohne Nachfeuern. Die Asche ist komplett fein, ohne Bröckchen und der Kopf trocken.
    Der Filter hingegen ist schlabber-nass, auch aus dem Mundstück kommen ein paar Tröpfchen.


    Resümee

    Der Pfeifen Huber ST:LOUIS Flake Tobacco ist ein Black Cavendish-Tabak wie er im Buche
    steht. Wenig Geschmack und Neigung zum Heißrauchen, Rauchkanal-Dusche inklusive.
    Mir hat er noch am Besten in der Rainmaker-Rubbed-Version gefallen. So werde ich ihn auch
    in der Butcher’s Boy aufrauchen, in der Hoffnung, einen ordentlichen Cake auf den Boden
    zu zaubern.

    Das Döschen kostet ganze 12€ derzeit, ein Preis, zu dem man wirklich tolle Tabake bekommen
    kann. Der ST. LOUIS gehört aus meiner Sicht nicht zu dieser Kategorie und ist deshalb zu teuer.
    Der Raumduft ist als solcher zu bezeichnen, leicht süß und warm. Seine Stärke gibt Huber mit
    3 von 5 an, ich finde ihn deutlich leichter und könnte das Zeug wahrscheinlich noch einem
    Nichtraucher andrehen. Die gleiche Bewertung setzt Huber auch bei der Aromatisierung an.
     Das mag für den Tabak an sich stimmen, im angezündeten Zustand finde ich sie angenehm
    zurückhaltend und es fliegen keine Glykoltröpfchen durchs Rohr.

    Ich kann den Huber ST. LOUIS Flake Tobacco aber nicht wirklich empfehlen und er wird
    meinen Pfeifen in Zukunft erspart bleiben. Jetzt hoffe ich auf die restlichen Flakes von Huber.

    Bewertung:

    Geschmacksintensität:  Laue Luft / Nett, aber dünn / Ausgeglichen / Dicht / Überwältigend

    Nicotin-Punch:                Cola / Milchkaffee / Schwarzer Tee / Doppelter Espresso / Kaffeeinstantpulver mit dem Suppenlöffel

    Aromatisierung:             Taschentuch unparfümiert / Frisch gewaschene Wäsche / Kuchen im Backofen / Duftbaum / Teermaschine

    Raumnote:                       Blümchen / Neue Ledergarnitur / Tabakfabrik / Wohnzimmer-Lagerfeuer / Scheidung

    Zungenaggressivität:    Glas Milch / Prickeln / kurzer Zungenstress / langzeitiger Zungenstress / kurzer Zungenbrand / langzeitiger Zungenbrand

    Empfehlung:                   Besser nicht probieren / Kann man probieren / Sollte man probieren / Muss man probieren / Wer nicht probiert ist selber schuld


    „Trust me. I´m the leading expert on my own opinion.”

    Hallo Rolf,

    schönes Weihnachtsgeschenk. Darüber hätte ich mich auch gefreut.

    Ich stehe ja ungemein auf rustizierte Rauchhölzer, da sind die

    Torben Dansk leider nicht so besonders hübsch und leuchten speckig

    Plastik-artig wie meine Trekant:

    Ansonsten wären Albert und Hati vielleicht auch meine Buddies geworden...

    Aber so ganz in Holz ist sie auch sehr schön.

    Viel Spaß damit

    Thorsten

    p.s. Hast Du die als Estate irgendwo abgegriffen?

    Wenn ja, woher denn?

    Gud´n Mittag,

    das hier ist das richtige für böse, Pfeife-rauchende Buben zu Weihnachten:

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Und am besten noch die fünf Stunden Tom Sawyer und Huck Finn aus der ARD-Mediathek dazu.


    Lasset Euch jut jehn

    Thorsten

    Resümee

    Meine Orientreise war bisher interessant, überwältigt mich aber nicht. Auch der Asmara ist ein sehr guter
    Tabak, doch drängt er sich mir auch nicht auf. Der Raumduft erinnert nicht an den Weihnachtsgottesdienst
    in der Kathedrale von Santiago de Compostella, das würden Nichtraucher und Weihrauchgegner sicherlich
    begrüßen, doch ein Flair von Vieh- bzw. Pferdestall bleibt. Daher ist er für mich ein Outdoor-Tabak, der
    erstmal dem Port Latakia die Lampe auspusten müsste.
    Doch man muss bei diesem Tabak wirklich konzentriert zu Werke gehen, ein bloßes Nebenher oder gar
    paffen auf der Spazierrunde führt unweigerlich zum Geschmacksverlust. Darauf weist Hans schon in der
    Beschreibung zu seinem Blend hin, wenn er schreibt, dass er „langsam und kühl geraucht, durch sehr subtile
    Geschmacksnoten überzeugt
    “. Das kann ich im Fall des Asmara definitiv unterschreiben.

    Ich könnte jetzt nicht einmal sagen, ob es sich um eine englische Mischung handelt, dafür sind die
    Aromen schon zu subtil, der Tabak recht leicht. Hans gibt 3 von 6 auf seiner Stärkeskala an, ich bleibe bei
    meiner Beurteilung gar etwas darunter. Könnte man den ganzen Tag rauchen.
    Am Besten hätte er mir eigentlich filterlos geschmeckt, wäre die Tröpfchen-Zickerei nicht gewesen. Aber
    so kann er wirklich alle Aromen entfalten, die in der Hitze aber gnadenlos untergehen. Raucht man ihn
    mit Bedacht, kommt mir zu wenig Rauch und Geschmack raus. Ein Teufelskreis, kein einfacher Tabak.

    Empfehlen kann ich ihn. Man sollte ihn probieren, will man mal eine Orient-lastige Mischung testen,
    kommt man an ihm nicht vorbei.

    Bei mir wird er wohl nicht wieder Einzug halten, ich würde ihn nicht im Haus rauchen und für draußen
    halte ich ihn für zu empfindlich. Da kommt er um die Bomba Port Latakia nicht vorbei, spielt einfach
    in der Streicher-Sektion des Orchesters, wo mir der Bass fehlt.


    Bewertung:

    Geschmacksintensität:  Laue Luft / Nett, aber dünn / Ausgeglichen / Dicht / Überwältigend

    Nicotin-Punch:                Cola / Milchkaffee / Schwarzer Tee / Doppelter Espresso / Kaffeeinstantpulver mit dem Suppenlöffel

    Aromatisierung:             Taschentuch unparfümiert / Frisch gewaschene Wäsche / Kuchen im Backofen / Duftbaum / Teermaschine

    Raumnote:                       Blümchen / Neue Ledergarnitur / Tabakfabrik / Wohnzimmer-Lagerfeuer / Scheidung

    Zungenaggressivität:    Glas Milch / Prickeln / kurzer Zungenstress / langzeitiger Zungenstress / kurzer Zungenbrand / langzeitiger Zungenbrand

    Empfehlung:                   Besser nicht probieren / Kann man probieren / Sollte man probieren / Muss man probieren / Wer nicht probiert ist selber schuld


    „Trust me. I´m the leading expert on my own opinion.”

    HU Tobacco

    ASMARA

    …und wieder eine HU Tobacco-Mischung von Wiedemann und Co, bzw. Kohlhase und Kopp.
    Die musste auf der Suche nach den Geheimnissen des Orients mit auf die Liste, schreibt der
    Mâitre doch über seine Création:


    „Bright und Red Virginias, Perique sowie ein Hauch Latakia bilden die Basis des Asmara Blends.
    Würzige Orienttabake verleihen dem Asmara Blend seinen unverwechselbaren Geschmack und
    Charakter. Der Asmara ist ein Orientblend, der langsam und kühl geraucht, durch sehr subtile
    Geschmacksnoten überzeugt. Ein Blend für Freunde natürlicher Tabakaromen.“

    Virginia mit Perique, meine Leibspeise, kombiniert mit Orient-Tabak, das sollte doch für mich
    der optimale Blend sein, oder doch nicht? Wie üblich fällt unter Orient auch in dieser Mischung
    der Latakia-Tabak. Die Frage ist also, ob es sich eher um eine Latakia-, eine Balkan-, eine
    Englische oder eine Orientmischung handelt. Eine Frage, die schwer zu beantworten sein wird,
    vermögen selbst die feinsten Tabaknasen und Masterblender es nicht, eine klare Differenzierung
    dieser Kategorien abgeben zu können. Was erlauben ich mich?
    Ich versuche es erst gar nicht, werde meinen eigenen Gedanken nachgehen, das Stöffchen
    probieren und diese Erfahrungen teilen. Also Tscheche her, Dose auf, Nase rein und ab damit
    in die Pfeife…


    Tabakbild

    Das Döserl gibt es wieder nur in der 100g-Version zu einem Preis von derzeit 19,10€.
    Kein Tankstellenpreis, aber auch keine Tankstellenmischung. Rein optisch gesehen macht ein
    mittelbrauner Tabak im Ribbon Cut den größten Anteil der Mischung aus. Dem sind ein fast

    genauso großer Teil dunkel- und sehr dunkelbraune Flocke zugesetzt. Erstere sind sicherlich
    die Virginias, der Rest mischt sich bunt durch, wobei nicht wirklich schwarze Anteile enthalten
    sind, die ich bei Perique und/oder Latakia erwartet hätte. Ab und zu sind Stücke zu sehen, die an
    gepressten und geschnittenen Tabak erinnern. Aber von Flake-Stücken mag ich jetzt nicht reden.
    Der Tabak fühlt sich bestens konditioniert an, kein Bisschen pappig, er ist sehr geschmeidig in der
    Hand, neigt aber ein wenig zum Bröseln.

    Ist man recht flott beim Öffnen der Dose, kann man kurzzeitig eine saure Essignote wahrnehmen,
    die meiner Meinung nach vom Perique kommen könnte. Wie das Tabakbild vermuten lässt, schlägt
    Einem nicht der „Abgebrannte Scheune“-Latakia-Duft ins Gesicht. Er ist da, aber eher als geräucherter
    Schinken auf der Brotzeitplatte. Nachdem das Säuerliche verflogen ist, riecht man das Heu der
    Virginias in einem warmen, süßen Ton. Könnte auch das Heu von einer Naturblumenwiese sein,
    im Hintergrund verbinden floral-duftige Noten die einzelnen Komponenten miteinander.

    Bei einem so harmonischen Eindruck giert die Flamme danach.


    Pfeife 1

    Links Pfeife 2: Brebbia Classic 2018 Sabbiata, Mitte Pfeife 1: Stanwell Zebrano ??, Rechts Pfeife 3: BB&S Londoner 5579

    Eine altgediente Latakia-Pfeife wird als erstes Rauchholz in dieses Abenteuer orientalischer Art
    geschickt. Bei ihr handelt es sich um eine Stanwell-Pfeife mit dem gleichen Kopf wie eine 88er,

    doch leicht geschwungenem Sattelmundstück. Sollte jemand die Bezeichnung des Modells kennen,

    würde ich mich über eine kurze Nachricht freuen. Mir scheint, die ansonsten immer auf den Pfeifen
    des (ehemals) dänischen Produzenten vorhandene Nummer fiel der Rustizierung zum Opfer.

    Die Brennkammer ist mit 19mm normal weit, kann aber mit seiner 40mm Tiefe ein größeres Volumen
    von rund 12cm³ aufnehmen. Es nehmen 3,8g Tabak im Kopf Platz, die Beschickung des Ofens
    gelingt bei dem feinen Schnitt recht einfach nach der Drei-Greif-Methode. Die Oberfläche ist
    fest, der Zug optimal. Der Tabak nimmt das Feuer schnell an und nach zweimal Zünden/Glätten
    und einer kurzen Wartezeit geht es los.
    Überraschenderweise setzt sich der Latakia im Geschmack am Anfang stark durch und der Tabak
    neigt dazu, heiß zu werden. Dabei spürt man eine Verdichtung im Zug und es kann zu Beginn
    etwas bubbeln im Pfeifenkopf. Einfach etwas abkühlen lassen und weitermachen. Nach einer
    Viertelstunde wird der Rauch etwas dichter und der Latakia reiht sich wie im Dosengeruch in
    das Gesamtbild ein. Der Tabak brennt recht flott und erfordert eine regelmäßige Glättung um
    den optimalen Geschmack wiederzugeben. Im Rauchverlauf drängt sich wieder diese
    metallisch-blumige Note in den Vordergrund, der Latakia ist eher beim Ausatmen durch die
    Nase wahrzunehmen. Im letzten Drittel fängt es schonmal an zu zischen in der Pfeife, der
    Tabak bildet beim Verbrennen schon etwas Kondensat. Ich muss ihn aber nur dreimal nachzünden,
    bevor er bereits nach ein einviertel Stunde den Dienst quittiert. Brennt sehr flott, der Kollege.
    In der Asche finden sich etwas mehr verkohlte Tabakreste als üblich, was ich auf die leicht
    erhöhte Kondensatbildung zurückführe.

    Doch die Reinigung der Pfeife spiegelt die Tatsache nicht wieder, der Kopf ist nicht sonderlich
    feucht, der Filter auch nicht, hat sich wohl alles in Rauch aufgelöst, oder ist in den unverbrannten
    Resten absorbiert worden.


    Pfeife 2

    Die Brebbia soll mein Standard-Stück für das Verheizen des Straßenbelagmaterials Port Latakia
    des gleichen Produzenten werden. Damit sie nicht gleich Latakia-mäßig überstrapaziert wird, hatte
    ich mich dazu durchgerungen, sie mit diesem Kraut einzurauchen. Sie hat eine Brennkammer mit
    einer Öffnung von 20mm und eine Tiefe von satten 48mm. Jetzt sollte man meinen, da geht eine
    Menge mehr rein, doch dem ist nicht so. Die Ausliterung ergab ein Volumen von nur 9,5cm³, was
    auf der nach oben offenen Thor-Skala einem mittleren Fassungsvermögen entspricht. Ich packe
    trotzdem 3,6g Tabak hinein, in der Stanwell war tatsächlich noch ein wenig Platz oben auf gewesen.
    Die Pfeife startet sehr cremig und ist von vorneherein ausgeglichener. Dieser Latakia-Boost am
    Anfang fehlt. Wahrscheinlich ist die Stanwell schon zu sehr an den Stoff gewöhnt. Insgesamt
    ist der Geschmack harmonischer, mittelwarme Noten geben den Ton an. Sie gluggert auch nach
    fünf Minuten gleich, was ich auf die geringere Cake-Schicht zurückführe. Auch bei dem neuen
    Holz muss ich häufig nachglätten, sie wird schnell einmal heiß, wobei die Mitteltöne verstummen
    und der Tabak eindimensional wird. Nach einer dreiviertel Stunde wird er plötzlich fad und
    geht aggressiv ans Holz und ich muss die Pfeife abkühlen lassen. Er brennt aber weiter ohne neues
    Feuer, was sich nach 55 Minuten ändert, da brauch er etwas Anschub. Nach einer Sunde und
    fünf Minuten hat er es hinter sich und hinterlässt diesmal auch deutlich weniger verkohlte Reste.

    Pfeife 3

    Auch wenn ich es immer wieder geschafft habe, den Tabak durch unkonzentriertes Nuckeln am
    Mundstück heiß zu rauchen, so hat er die Zungenspitze maximal gekitzelt. Daher muss ich ihn
    auch einmal ohne den obligatorischen Meerschaumfilter durchziehen.

    Die Auswahl an ungefilterten Pfeifen ist auf meiner Saunabank nicht sooo groß und da greift die
    Hand nach einem Format, welches zuletzt noch Umstand heiterer Konversation war, eine Canadian.
    Hier habe ich ein schönes Stück von Billy Barling und seinen Söhnen aus der Londoner Serie.

    Sie fasst ebenfalls rund 9,5cm³ bei 19mm Bohrung und auch 3,6g Tabak.
    Beim Anfeuern bemerke ich wieder die Brösel-Neigung des Tabaks, als mir gleich ein paar Krümel
    in de Mund fliegen. Der Geschmack ist aber ungefiltert noch harmonischer mit einem cremig-salzigem
    Nachgeschmack auf der Zunge. Nach fünf Minuten wird die Packung wieder dichter und gibt weniger
    Rauch ab. Im Rauchverlauf wird die Pfeife wieder gerne mal heiß und der Geschmack dann pfeffrig.
    Es passiert mir auch, dass trotz sehr langem Schaft einige scharf-schmeckende Tröpfchen auf meiner
    Zunge landen, so nach 20 Minuten. Ich mache weiter mit wirklich kleinen Sips. Dabei kann ich
    Holzaromen mit einer gewissen Strenge ausmachen, die nicht vom Pfeifenmaterial herrühren.
    Erst nach einer Stunde und 20 Minuten muss ich nachfeuern, solange haben die anderen beiden
    gar nicht durchgehalten. Das mache ich noch im 10 Minuten-Takt bis die Pfeife nach einer Stunde und
    50 Minuten nicht mehr will. Es ist wieder etwas mehr unverbranntes Material in der Pfeife, doch nicht
    so viel wie bei der Stanwell.

    Gud´n Adventsnachmittag,

    hihihi HoHoHo, nur als Gag, von vorgestern:

    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Den Jungs aus Krefeld ist es auch langweilig in der Corona-Weihnachtszeit.

    Da greift Hansi auch wieder zum Bass.

    Gruß

    Thorsten

    HU Tobacco

    Flanagan


    Hans Wiedemann hat der Pfeifengemeinde schon so manches Tabakschmankerl beschert und
    so auch diesen Flake, der mit einer ordentlichen Portion Orientals ausgestattet sein soll, auf
    deren Spuren ich mich derzeit durch den Tabakdschungel rauche. Die Zusammenarbeit mit
    DTM lässt darauf schließen, hier einen Flake zu haben, der ohne viel Zusatzstoffe und mit
    viel ursprünglichem Geschmack den Raucher überzeugen zu versuchen.


    Das Schöne an Hans Tabakschöpfungen ist, dass er stets eine vernünftige Prosa zu seinen
    Kreationen abgibt, die die Bezeichnung so nicht verdienen, sondern eine echte Beschreibung
    des zu erwartenden Stoffes darstellt:
    „Ätherischer Orient aus besten bulgarischen Anbaugebieten und kräftiger Darkfired Kentucky
    prägen den Charakter des Flanagan Flakes. Süßer Zambia, ein Hauch Perique und
    Handstripped-Virginias aus Indien runden diese mittelkräftige Mischung hervorragend ab.
    Ein vollmundig und zugleich eleganter Flake für Freunde würziger, naturbelassener Tabake.
    No added Flavour!“

    Das liest sich doch schon mal sehr gut und passt in das gesuchte Schema. Hans lehnt sich nach
    meiner Meinung verdammt weit aus dem Fenster, denn er macht recht genaue Angaben zur
    Herkunft der Stöffchen und lässt den verehrten Kunden mit der Frage zurück, was denn passieren
    möge, wenn einmal einer dieser Inhaltsstoffe nicht verfügbar sein wird. Wird er dann so
    konsequent wie seine amerikanischen Kollegen von McClelland sein und die Produktion des
    einen oder anderen Krauts einstellen?

    So weit sind wir glücklicherweise (noch) nicht und so haben wir die Möglichkeit, uns mit diesen
    Stoff umfangreich einzudecken. Sofern er uns denn mundet und das versuche ich jetzt für mich
    herauszufinden…


    Tabakbild

    Wenn ich das richtig sehe, dann ist die von mir Anfang November erstandene Dose im September
    des letzten Jahres hergestellt worden. Da der Tabak direkt von Dan Pipe bezogen wurde, stellt sich
    die Frage, ob es sich dabei um einen Ladenhüter handelt. Mir persönlich ist das egal, damit habe ich
    einen perfekt gereiften Tabak, den ich mit diesem Wissen mit Verzückung verkosten kann.

    In der Dose liegt ein Stapel 6,5 x 5cm große Tabak-Platten, deren Dicke 1mm beträgt. Ich kann nicht
    glauben, dass das wirklich 50g sind und wiege nach. Aber sowas von exakt, diese Runddosen können
    Einen schon verwirren…
    Egal, den Block aus der Dose genommen und DTM-like eine Scheibe so weit es geht an einem Stück
    rausgepiddelt. Das Spiel kenne ich von all ihren Flakes, die kleben mehr aneinander als das sie
    komplett bleiben. Schon eigenartig, denn sie begründen den schwachen Halt der Flakes mit dem
    Fehlen eines Klebers, doch untereinander haften sie UHU-mäßig.

    Der Geruch aus der Dose lässt erstmal auf Kentucky schließen, nach dem ersten Schwung schwächt
    er sich aber etwas ab und Heu kommt zum Vorschein. Das Ganze wird von einer leichten Süße
    begleitet, die mehr verbindet oder unterstreicht, als sich aufzudrängen. Auf jeden Fall sehr natürlich.

    Erinnert mich ein wenig an getrockneten Schinken im Jutebeutel…

    Farblich gesehen kann man einzelne Schichten ausmachen. Welche welche ist, mag ich mir nicht
    zutrauen zu bestimmen. Schwarz ist hier nichts, bis auf ein paar helle Stückchen präsentiert sich
    der Tabak in mittel- bis dunkelbraunen Tönen.

    Die Feuchte des Tabaks hält sich ebenfalls DTM-like sehr im Rahmen. Allzu lange sollte man die
    Dose nicht offen stehen lassen, dann hat man wortwörtlich nur Stroh über. So ist die Elastizität
    genau auf dem Punkt und der Spaß kann beginnen.


    Pfeife 1

    Links Pfeife 1: Stanwell X-Mas 2001, Mitte Pfeife 2: Stefano Santambrogio 8-Panel-Pot, Rechts Pfeife 3: Oldenkott Corona 822

    Bei der ersten ausgewählten Pfeife handelt es sich um ein älteres Rauchholz, dass schon einiges
    an Tabak durchgesetzt hat. Die Brennkammer ist mit 20 x 39mm und einem Volumen von 11,5cm³
    eine durchaus größere. Die mit Einsatz der Fingernägel vorsichtig gepuhlte Scheibe wird per
    Knick/Falt/Dreh-Was auch immer-Technik in die Pfeife eingebracht und mit ein paar Krümeln
    garniert. So kommen 4,2g Tabak in die Pfeife, der Zug ist (trotz Meerschaumfilter 😉) perfekt.
    Zweimal anfeuern, was gut funktioniert (ist ja kein SG-Flake). Nach einer kurzen Wartezeit
    legt er geschmacklich damit los, was der Duft aus der Dose verspricht. Grünes Heu, ich meine
    eine leicht blumige Note ausmachen zu können, Richtung Geranie (?). Dies könnte ein Spiel
    zwischen dem erdigen Kentucky und den Orientals sein. Der Nachgeschmack hat etwas metallisches,
    eher rostiges. Ähnlich wie Blut…

    Die Füllung brennt recht ungleichmäßig. Ich habe den Eindruck, dass erst die eine Seite vom
    geknickten Flake brennt. Ich feuere kurz nach dem Start noch mal nach, allerding zwecklos.
    Nach 10 Minuten wird der Rauch weicher und wärmer, die Aromen verschmelzen. Süße und
    Erde spielen sich in den Vordergrund, doch brennen tut er immer noch nicht gleichmäßiger.

    Er kitzelt die Zungenspitze etwas, ohne zu brennen. Heiß geraucht verliert er seine Nuancen
    ohne fad zu werden, dann übernimmt der Virginia mit seiner Schärfe das Regiment. Lässt man
    ihn abkühlen, stellt sich der volle Geschmack wieder ein.

    Nach einer halben Stunde glimmt er regelmäßig durch und durch. Für einen gleichmäßigen
    Genuss ist regelmäßiges Nachstopfen Glattstreichen der Glut erforderlich.
    Nach rund einer dreiviertel Stunde legt die Intensität zu, was sicherlich mit dem Abbrand zu
    tun hat. Die Neigung zum Heißrauchen nimmt ebenfalls zu. Der erdige Geschmack geht so in
    Richtung von sandigem Waldboden.

    Nach einer Stunde wird er „rostiger“ und muss ein paar Mal nachgezündet werden um rund
    40 Minuten später zu Ende zu gehen.
    Hans gibt den Flake mit einer Stärke 3 von 6 an, ich würde so weit gehen und ihm eine 4
    verpassen, so etwas über mittlerer Stärke.

    Die Asche ist recht fein, weiß-grau und hat wenige verkohlte Stücke. Die Schüssel ist nur leicht
    feucht und die Reinigung problemlos.



    Pfeife 2


    Die Stefano 8-Panel-Pot hat zwar eine ähnliche Bohrung wie die Stanwell, doch fasst sie nur
    10cm³ und hat damit ein mittleres Fassungsvermögen. Trotzdem nimmt sie so gerade einen
    Flake mit 4,0g auf. In der X-Mas war ja auch noch ein wenig Platz…

    Wieder im Knick/Falt-Modus eingebracht, brennt der Tabak auch wieder ungleichmäßig. Das
    ist mir dieses Mal egal und ich zünde erst nach einer halben Stunde nach. Diesmal brennt er auch
    eine Stunde 50 Minuten und wird hintenraus sehr Kentucky-würzig.
    Die Geschmacksentwicklung ist ansonsten wie bei der ersten Pfeife, Asche und Reinigung auch.

    Pfeife 3


    Die Oldenkott (die leider viele Kittstellen hat) ist nochmal was schmaler und höher als die anderen
    beiden, fasst aber soviel Tabak wie die Stefano. Da der Flake nicht geknickt reingeht ohne ihn zu
    quetschen, entscheide ich mich für das Aufrubbeln, was bei dem Tabak einfacher ist, als eine Scheibe
    ordentlich abzutrennen. Wieder gehen 4g in den Pfeifenkopf.

    Der Geschmack ist ohne Filter gleich viel intensiver, doch ungleichmäßig brennen zu Anfang tut er
    auch so. Nach knapp 40 Minuten wird nachgezündet. Der Tabak schmeckt so pfeffriger, eventuell
    sorgt der Latakia-Geist der Pfeife für etwas Zähmung des intensiveren Kentucky-Geschmacks, der
    sich nach einer Stunde durchsetzt. Da die Pfeife zu diesem Zeitpunkt ausgegangen war, kann auch
    das Nachfeuern die Ursache sein. Der Tabak ist so meiner Meinung nach stärker, ich merke seine
    Wirkung leicht. Nach etwa 1 Stunde und 50 Minuten ist Schluss, diesmal gibt es etwas mehr
    unverbranntes Material in der Asche.


    Resümee

    Die Beurteilung des Tabaks fällt mir nicht leicht. Er ist sehr ursprünglich, nichts drängt sich in den
    Vordergrund, die verschiedenen Ingredienzien ergänzen sich. Das ist vielleicht sein Schwachpunkt,
    für mich drängt sich der Tabak nicht wirklich auf, weil er so besonders ??? ist. Nachdem ich den
    Basma von Torben Dansk testweise geraucht habe, um seinen Geschmack aus einer Mischung
    herausfinden zu können, muss ich feststellen, dass er zu Recht als Würztabak verwendet wird und
    seine Anwesenheit diese verbindende Blumigkeit ergibt. Vielleicht ist es diese Geranie?
    Gut ist der Tabak auf jeden Fall und man sollte ihn probieren, eventuell fällt dieser Samen bei
    mir auf unfruchtbaren Boden. Es kann aber auch der Kentucky sein, den ich in höheren
    Konzentrationen nicht so gerne mag. Filterlos drängelt dieser schon, was den Tabak für Liebhaber
    dieses Stoffes zu einem „Muss man probieren“ werden lässt. Mir hat er gefiltert aus einer größeren
    und weiteren Pfeife am besten geschmeckt, da spielt er alle Karten auf einmal aus.

    Der Raumduft ist tabakecht, ohne zu sehr aufzufallen. Nichtraucher werden gestört sein, aber nicht genervt.

    Bei einem Preis von derzeit 9,35€ für die 50g-Runddose werde ich mir noch eine bestellen und sie
    eine ganze Zeit länger liegen lassen und dann sehen, ob ich ihn vermisst habe und ob er mich behalten
    will.


    Bewertung:

    Geschmacksintensität:  Laue Luft / Nett, aber dünn / Ausgeglichen / Dicht / Überwältigend

    Nicotin-Punch:                Cola / Milchkaffee / Schwarzer Tee / Doppelter Espresso / Kaffeeinstantpulver mit dem Suppenlöffel

    Aromatisierung:             Taschentuch unparfümiert / Frisch gewaschene Wäsche / Kuchen im Backofen / Duftbaum / Teermaschine

    Raumnote:                       Blümchen / Neue Ledergarnitur / Tabakfabrik / Wohnzimmer-Lagerfeuer / Scheidung

    Zungenaggressivität:    Glas Milch / Prickeln / kurzer Zungenstress / langzeitiger Zungenstress / kurzer Zungenbrand / langzeitiger Zungenbrand

    Empfehlung:                   Besser nicht probieren / Kann man probieren / Sollte man probieren / Muss man probieren / Wer nicht probiert ist selber schuld


    „Trust me. I´m the leading expert on my own opinion.”