Hallo zusammen,
nein, hier ist jetzt nicht „Stern’s Stunde“ mit Bemerkungen über den Rothirsch… aber da ich in aller Regel kein analytisches Tabak-Review schreiben kann, belasse ich es hier mal mit ein paar Bemerkungen zu einem wirklich bemerkenswerten Tabak.
Kurz: Klasse Tabak !!!
Jedoch, lassen wir erst mal dem „Hersteller“ den Vortritt:
Auch dieser neue „Peterson“ Tabak kommt, wie alle Anderen auch, von Kohlhase&Kopp (St.Nr. 26602)
Rückseitig ist folgender Text zu lesen:
Ein traditionell englischer Blend aus hellen und
dark fired Virginias, sonnengetrocknetem
indischen Tabak und Burley. Durch die Zugabe
von Rum und Zucker-Ahorn erhält der Tabak
eine mahagonifarbene Optik und beschert uns
einen exklusiven Rauchmoment.
...Das entspricht etwa der Schriftgröße auf dem Dosenboden-Etikett, deswegen hier nochmal :
Ein traditionell englischer Blend aus hellen und dark fired Virginias, sonnengetrocknetem indischen Tabak und Burley. Durch die Zugabe von Rum und Zucker-Ahorn erhält der Tabak eine mahagonifarbene Optik und beschert uns einen exklusiven Rauchmoment.
Wer dieses sehr Kleingedruckte nicht zu Ende liest, könnte durch „traditionell englischer Blend“ schon etwas verwirrt werden, also so mit Latakia, Orient und so… also, richtiger wäre „Lakeland“, doch dazu gleich mehr…
Nach dem Öffnen der vakuumierten Dose fällt zunächst einmal auf, dass der Tabak (kommt etwa als „Broken Flake“ daher) in einem Zellophan-Beutel, an Stelle der üblichen Papierumhüllung, eingepackt ist .
Also, Deja Vue Nr. 1… schon mal so gesehen...
Nach dem Öffnen des Beutels kommt einem erst mal ein Schwall Rum-Geruch entgegen, der aber recht schnell nach oben zu den Engelchen verfliegt, wie sich das für guten Alk halt mal auch so gehört...
Ach, und es riecht „soapy“ (den gerne verwendeten Ausdruck „seifig“ mag ich persönlich nicht so gerne, „Lakeland“ wäre da wohl angemessener…)
Somit, Deja Vue Nr. 2… schon mal so gerochen…
Also, Verpackungsart und Geruch deuten eindeutig auf ein Machwerk aus dem Hause Gawith&Hoggarth hin.
Und, der Geschmack ?
Auch !
Starker kräftiger Tabakgeschmack, leicht „soapy“ (sorry… ), leicht nussig, später eher etwas dunkel-schokoladig (der Burley?) und das ganze schön dezent süßlich (der Zucker-Ahorn?), also ohne jemals pappig zu werden.
Die ganze Combo wird geschmacklich vom „dark fired“ dominiert, also kräftiger Virginia, und liegt irgendwie zwischen G&H’s ‚Rum Flake‘ und Anklängen vom ‚Coniston Cut Plug‘…
Egal auch, jedenfalls kommt das Ganze recht kräftig und wuchtig/opulent, aber nicht erschlagend, und somit ganz angenehm rüber. Durch das stets präsente leichte „Lakeland“ Aroma bleibt er durchgängig auf einem relativ frischen Geschmacksniveau.
Allerdings ist auch für ordentlich Nik-Schub gesorgt ! (Selbst als Nik-Junkie werde ich bei Pfeifen mit großem Füllvolumen etwas überfordert… )
Soviel also zu „beschert uns einen exklusiven Rauchmoment“ …laut Produktbeschreibung.
Ich habe mittlerweile eine ganze Dose davon aufgeraucht, und bin fast sicher dass der er durch „Aging“ noch dazugewinnt.
Folglich gehen dafür mal 5 Dosen in meinen „1.OG-Keller“…
Also, meiner Meinung nach ist da „Peterson“ ein ganz großer Wurf gelungen – ein kräftiger und eigenständiger Tabak, mit deutlicher „Lakeland“-Prägung, ohne deswegen ein Abklatsch teils schon bekannter Mischungen von G&H zu sein.
Und somit auch eine recht clevere Ergänzung zum ohnehin schon recht umfangreichen Sortiment von „Peterson“.
Weiterer Vorteil, man bekommt einen Tabak im „Lakeland“ Stil nun mühelos, und ohne aufwändige Umwege, im Deutschen Tabakhandel – Bravo !!!
Let’s take a walk in the Hyde Park ? Natürlich ! Aber... festes Schuhwerk erforderlich, wegen evtl. wegfliegender Socken...
Happy puffing,
Rainer