HU Tobacco - Green Gold (Mein Eindruck)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo werte FdT-Gemeinde,

    wer in der Schule im Fach Erdkunde, heute wird es wohl Geographie genannt, aufgepasst hat, wird sich an ein europäisches Land in Form eines Stiefels erinnern. Und genau an dieser Stiefelspitze starten wir dieses Mal. Die südlichste Region des italienischen Festlands, Kalabrien, gilt auch heute noch als der Hauptlieferant eines ganz speziellen Fruchtbestandteils. Das eigentliche Gewächs, aus einer Kreuzung von Bitterorange und Zitronatzitrone entstanden, ist sehr sauer und hat einen leicht bitteren Geschmack. Wir kennen es unter dem Namen Bergamotte. Da das Fruchtfleisch aufgrund des sehr hohen Säuregehalts nicht für den Verzehr geeignet ist, bleibt nur das ätherische Öl übrig, welches aus der Schale gewonnen wird. Weltweit gilt das kalabrische Bergamottöl als das qualitativ hochwertigste. Seine Verwendung findet es hauptsächlich in der Parfümherstellung und zur Verfeinerung von Lebensmitteln, als Beispiel sei hier der Earl Grey (Tee) genannt. Ab und an gibt es aber auch anderen Genussmitteln eine ganz spezielle Note... ;)

    Als begeisterter Anhänger des oben genannten Tees hat es mich gereizt, das „Grüne Gold“ zu probieren, obwohl ich eigentlich mit aromatisierten Tabaken nichts mehr am Hut habe. Die Erinnerung an den Geruch des Bergamottöls im Hinterkopf, war ich beim Öffnen der Dose doch etwas überrascht. Der aus verschiedenen Virginias bestehende Tabak roch leicht und angenehm nach Heu. Aber der von mir erwartete zitrusartige Geruch war für mich nicht aufspürbar. Vielmehr vernahm ich eine leicht fruchtige, aber nicht säuerliche Note im Hintergrund. Farblich bewegt sich der aus „gebrochenen Tabakscheiben“ :D bestehende Tabak im Bereich von hell- bis dunkelbraun und lässt sich problemlos in eine Pfeife einbringen. Nach dem „in Brand setzen“ breitet sich eine angenehme Süße aus, welche dann ganz langsam durch ein Zitrusaroma, frisch und leicht bitter zugleich, umschmeichelt wird. Es ist wie ein Tanz, wobei man darauf achten sollte, niemandem auf die Füße zu treten. Das bedeutet, hier ist ein „sippen“ an der Pfeife angesagt, ansonsten lässt sich die Bergamotte nicht zum tanzen auffordern. Hat man den richtigen Dreh heraus, so erlebt man einen außergewöhnlichen, Rauchgenuss bis zum Ende. Von der Stärke her gesehen, ist dieser Tabak eher ein leichter Vertreter seiner Zunft.

    Mein persönliches Fazit zu diesem Tabak ist: „Sag niemals nie (mehr)“. Dieser Tabak hat mir gezeigt, dass aromatisiert nicht gleich aromatisiert ist.

    Gruß Matthias

    "Eine Pfeife ohne Tabak ist wie ein Hirn ohne Ideen." (E. T. A. Hoffmann)