- Offizieller Beitrag
Hallo werte FdT-Gemeinde,
lange hat meine mir selbstauferlegte „Abstinenz“ nicht angedauert und irgendwann juckt es einem wieder in den Fingern. Wie Midge Ure es anlässlich der bevorstehenden „Return to Eden“-Tour von Ultravox sagte: „It's nice to be back“. Also „Here we go!“...
Machen wir aber vorher einen kurzen Abstecher in ein Lichtspielhaus, also einer Örtlichkeit, an der Filme vorgeführt werden. Dort läuft ab und an von einem bereits veröffentlichen Film der sogenannte „Director's Cut“, fast der gleiche Film, aber eben nur fast. Im weltweiten Netz wird dieser als die Schnittversion eines Filmregisseurs bezeichnet, in welcher er seine „persönliche künstlerische Absicht“ umsetzt und darstellt. Ob es sich dabei um „cineastische Sternstunden“ kann und will ich nicht beurteilen. Hier wäre Phils Fachwissen gefragt.
Kommen wir aber nun zu dem Tabak aus der „Wiedemann'schen Tabakschmiede“. Um es gleich vorneweg zu nehmen, dieser Tabak ist für mich wieder einmal eine Sternstunde. Diese naturnahe Mischung kommt in einer Dose zu 100 g daher und schon beim Öffnen war ich von der Zusammensetzung begeistert. Loose Cut, kombiniert mit geschnittenem Strangtabak und Flakestücken. Virginia-/Periquecurlys, Burley, Kentucky und weitere Virginiagrades ergeben ein hellbraunes bis kräftig dunkelbraunes Tabakbild. Für mich verströmt dieser Tabak eine leichte Heunote, über der ein süßlicher Geruch nach getrockneten Rosinen und Feigen schwebt, welcher sich aber wieder verflüchtigt. Nach dem Anzünden wird es hier richtig interessant. Den je nachdem, wieviele „Anteile“ der jeweiligen Tabakkomponenten sich gerade wie im Pfeifenkopf befinden, wird sich das Geschmackserlebnis richten. Ist es eben noch die Würze, welche ich hauptsächlich dem Perique zuordne, so ist es im nächsten Moment der Kentucky, welcher mich hier an frisch gesägtes, leicht harziges Holz erinnert. Und so setzt sich mein Geschmackserlebnis fort. Fast von Zug zu Zug eine Abwechslung. Da ich den Tabak nach dem „Zufallsprinzip“, also was kommt mir gerade zwischen die Finger, in den Pfeifenkopf einbringe, ist auch jede weitere Pfeife nicht gleich. Man könnte natürlich diesen Tabak akribisch in seine einzelnen Bestandteile „zerlegen“ und danach anfangen, sich an seine „Wunschmischung“ heranzuarbeiten. Diese Art von „Schräubchenkunde“ sagt mir aber nicht zu. Ich liebe Überraschungen und freue mich bei jeder neuen Pfeife mit diesem Tabak, vielleicht mit der leichten Zitrusnote der Virginias begrüßt zu werden, welche sie wieder abwechselt mit....
Es würde mich freuen, hier eure Erfahrungen mit diesem Tabak zu lesen. Denjenigen unter euch, deren Interesse ich an diesem Tabak geweckt habe, die aber den Kauf gleich einer ganzen Dose davon scheuen, kann ich nur an Herz legen, bei einem der zahlreichen Pfeifenraucherstammtische oder einer der diversen Pfeifenmessen die Augen offen zu halten. Dort wird es mit Sicherheit die Möglichkeit geben, an eine Probe dieses Tabaks zu kommen.
Zum Ende möchte ich noch anmerken, dass ich das Glück hatte, beim letzten Stammtisch eine Probe dieses Tabaks aus dem Jahr 2012 zu probieren. Die Farbe der einzelnen Komponenten war fast schwarz. Seine mittlere Stärke war für mein Dafürhalten samtiger geworden. Das oben beschriebene Wechselspiel im Geschmack habe ich allerdings hier nicht bewusst wahrgenommen, da ich durch angeregte Gespräche „abgelenkt“ war.
Gruß Mats