Hallo zusammen,
manche erinnern sich vielleicht noch an meine Buchvorstellung von neulich… „The Perfect Smoke“ von Dr. Fred Hanna.
http://www.fdt.dsky-web.de/viewtopic.php?f=14&t=2764
Ein wirklich wunderschön geschriebenes und sehr lesenswertes Buch.
Wie seinerzeit erwähnt, gibt es zum Ende hin ein „verschmitztes Kapitel“… mit Spaß, Polemik und Satire.
Und, da es Spaß macht, und einer der Artikel erfreulich kurz ausgefallen ist, habe ich mir von Fred Hanna die Erlaubnis geholt, diesen Beitrag zu übersetzten und vorzustellen.
Es geht um die „Erstaunliche Tinsky Wolkenbruch Pfeife“.
(Der belesene Pfeifensammler wird natürlich sehr schnell herausfinden, dass es eine Anspielung auf die sehr teuren Pfeifen von Julius Vesz ist, speziell dessen „Teardrop“ Shapes aus diesem ominösen „Dead Root“……“hate-mails“ diesbezüglich hat Fred von J.V. meines Wissens noch nicht bekommen…)
Also, los geht’s:
Die Erstaunliche Tinsky Wolkenbruch™ Pfeife
(von Dr. Fred Hanna)
Mark Tinsky gab mir die besondere Ehre, erstmalig eine brandneue Pfeifenform aus einem absolut neuen und ganz speziellen Material vorzustellen.
Dieses übertrifft ganz deutlich herkömmliche zum Pfeifenbau verwendete Werkstoffe wie z.B. Bruyere, Ton, Meerschaum, Olivenholz, Porzellan, Zitronenholz, Kirschbaum, Pfeifenstein(Catlinit), Bubinga, Eiche, Pinie, Balsaholz, Spanplatte, usw..
Es ist einzigartig, und die endgültige Antwort auf die Glaubensstreitigkeiten zu „Dead Root“ und der „Raindrop“ Pfeifenshape.
Man nennt sie die Tinsky Wolkenbruch™ Pfeife.
Es handelt sich um eine völlig neue Art von Pfeife, in einer amorphen, undefinierten und obskuren Form, ähnlich der Vielfalt von Wolkenformationen.
Die optische Erscheinung ist so effektvoll und überwältigend, fast so, als hätte man Bewusstseinsveränderungen, z.B. durch die Einnahme von LSD....
Das zuvor genannte innovative Material stammt von erst neulich entdeckten Manzanita Ulta-Dead™ Bruyere Knollen. Diese sind nicht etwa nur hunderte von Jahren alt, nein, sie sind hunderttausende von Jahren alt, aus dem Paläolithikum. Der Fundort liegt im Ödland von Süd-Dakota, also dort, wo man auch Dinosaurier und andere Fossilien finden kann.
Anfängliche Rauchversuche haben deutlich gezeigt, dass das Material, einmal beim Rauchen erwärmt, dem Tabak ein einzigartiges und eindringliches Aroma verleiht, und zwar dem von: Hähnchen !
Die Wolkenbruch™ Pfeife ist eigens so konzipiert, dass jede Art von Feuchtigkeit mittels des steinharten Materials über die äußerst poröse Struktur der Pfeifenkopfwand sofort ausgestoßen wird. Also, kein Nassrauchen mehr, kein Gluckern und kein ekliger Tabaksaft… alles weg !
Der Sprühstrahl der ausgestoßenen Feuchtigkeit nennt Mark den Wolkenbruch Effekt™ und er teilt uns mit, dass der Rauch wunderbar trocken ist, fast so dass es einem die Zunge austrocknet.
Zum permanenten Abwischen der Feuchtigkeit wird mit jeder Pfeife eine ausreichende Anzahl an Putzlappen mitgeliefert. Mark legt sogar großzügiger Weise ein Gros an feuchten Handreinigungstüchern bei, die nach dem Rauchgang auch benutzt werden sollten.
Durch den trockenen Rauch biete diese Pfeife eine Aromaentfaltung, wie sie von keiner anderen Marke je erreicht wurde.
Die Tinsky Wolkenbruch™ Pfeife wir persönlich von Mark gefertigt, wobei er ein erst neulich patentiertes Hammer und Meißel Verfahren anwendet. Wie er uns sagt, werden diese Werkzeuge die Pfeifenmacherei revolutionieren und die Technologie ihrem maximal erreichbaren Ende zuführen.
Der einzige Nachteil den uns Mark nennt, ist das hohe Gewicht der Pfeife, da sie ja aus versteinertem Material besteht.
Dem guten Rat seines Anwalts folgend, empfiehlt er deshalb beim Rauchen Sicherheitsschuhe mit Stahlkappen zu tragen.
Gegen einen Aufpreis von $ 100 liefert Mark zur Vermeidung von Muskelkater sowie Besuchen beim Chiropraktiker eine speziell angepasste Halskrause.
Wegen all diesem Zubehör, also Lappen, Tüchern und Halskrause, wird man wohlwollend feststellen, dass es bislang keinen Pfeifenmacher gab, der mit solcher Rücksicht und Freundlichkeit auf die Belange seiner Kunden eingegangen ist.
Nachdem ich die ersten Prototypen dieser erstaunlichen Wolkenbruch™ Pfeife gesehen habe, bin ich von Mark’s Fähigkeiten absolut beeindruckt. Ich fühlte mich wie ein Zeitzeuge in prähistorischer Pfeifenmacherkunst.
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(Der Artikel wurde erstmals in „The Pipe Collector“, Vol. 11, Nr.5 Oktober 2003 veröffentlicht)
Viel Spaß,
Rainer