- Offizieller Beitrag
Hallo liebe FdTler,
da bin ich gerade aus dem Urlaub zurück und möchte kurz berichten, wie er Pfeifen-technisch so verlaufen ist.
So ein mehrwöchiger Urlaub will ja gut vorbereitet sein, wenn man auch außerhaus Spaß an der Pfeife haben will.
Da kommt als erstes die Entscheidung, welche Pfeife denn mitreisen darf. Stopp, halt, so einfach ist das nicht.
Erst die Pfeife oder der Tabak? Ich habe mich für eine Mix-Variante entschieden. Also welche Pfeife würde ich
überhaupt mitnehmen und welche lasse ich lieber daheim, weil sie für die Reise "zu schade" ist?
Ach, Quatsch, nix zu schade, aber Einrauchen möchte ich im Urlaub nicht. Also fallen die ganz neuen Pfeifen
nebst Einrauch-Tabak (dezeit Huber Cherry-Bomb No.1863) weg. Wenn man soviel Zeit zum Genießen hat
und sowieso nur außerhalb der Behausung raucht, muss man auch keinem so richtig gefallen und kann sich
seinen urigen, naturnahen Tabake hingeben und die Aromaten mal daheim lassen. Die Wahl fiel auf folgende
Kräuter:
- Die Davidoff'schen Flake Medallions sind Standard und müssen mit
- Der HU Nashville County trifft zwar meinen Geschmack nicht voll, kann sein Können aber draußen mal beweisen.
- Der Scottish Flake von Robert McConnell, auch ein Outdoor-Tabak für Nebenher
- Germain´s Brown Flake in der gealterten und oxidierten Form muss einfach weg
- Der Stockton Roll Cake von MacBaren hat einen tollen Geschmack, ist aber ein Brandbeschleuniger
- Ohne diesen Tabak geht es garnicht: Dunhill De Luxe Navy Rolls
- Mein Standard-VA-Flake (mit Perique-Mogel): Solani Virginia Flake 633
- Last, but not least den Golden Sliced von Peter Heinrichs, der mir mit jeder Füllung mehr ans Herz gewachsen
ist und mein Mogel-freier Standard-VA-Flake werden könnte.
Die Tabake werden ungefähr nach Bedarf entnommen und in einzelne Plastik-Zip-Beutel gepackt. Der Old Dry Brown
Flake hat so´ne kleine Dose, der darf komplett mit. Das ganze wandert in eine gut schließende Kunststoff-Dose, die
es z.B. beim REWE etc. gibt.
In Italien habe ich dann gemerkt, dass ich den Golden Sliced vergessen habe. Dumm gelaufen
Jetzt endlich kann ich mich der Pfeifen annehmen, bzw. diese nach den Vorüberlegungen einpacken:
Mitreisen dürfen das VA-Schätzchen Nr. 2, Petersons Straight Äpfelchen "Filter" 67 mit P-Lip, VA-Schätzchen Nr. 1,
Stanwell Royal Guard 87, Stanwell Zebrano Nr ?? (Nix zu finden!) für der McCon, Stanwell Royal Rouge 11 für den
Stockton, die Stefano Santambrogio Rhodesian (die möchte ja mal wieder Richtung Heimat fahren, sind wir doch
nur 150km entfernt), Peterson Rocky Donegal XL90 (Schöner, aber etwas schwerer Hänger für Outdoor-Aktivitäten,
doch "verheiratet" mit der Flake Medallions) und natürlich die Seniorensitz-Pfeife von Bentley im Former´s Design,
der ausschließlich die DDLNR zuteil werden.
Meine zuverlässige Feuerquelle ist das Old Boy-artige Peterson-Pearl-Feuerzeug, dem ich eine Nachfüllflasche Gas
und einen Reservering-Feuersteine zur Seite stelle. Sicherheitshalber ist noch ein nachfüllbares Plastik-Pfeifen-Feuerzeug
dabei.
Ich benutze zwar daheim meist den Rattray Bambus-Pfeifenstopfer, da dieser eine konkave Fläche hat, bin aber ein
riesiger Tschechen-Fan. Den habe ich stets am Schlüsselbund dabei. Für Reisen greife ich aber zum
VAUEN Bruyere-Automatikstopfer. Vielleicht etwas zu schwer zum leichten Glätten, aber wahnsinnig praktisch.
Hosen/Jackentaschen bleiben sauber, er rollt nicht vom Tisch und gut aussehen tut er auch.
Dazu benötige ich natürlich Filter, wie immer Meerschaum, und meine Blitz-Pfeifenreiniger. Die Sachen passen
alle in meine Wess Design-Pfeifentasche. Platz für eine weite Piepe wäre noch gewesen...
Für längere Touren hatte ich noch eine 2er-Pfeifentasche aus Leder mit, damit die Pfeifen nicht ungeschützt in
Rucksack oder Auto rumfliegen. Ich stopfe sie dann vorher und verschließe sie mit Kork-Stücken, die ich in
verschiedenen Stärken frisch von Vino Rosso-Flaschen geerntet habe. Das macht die Oberfläche schön glatt
und der Tabak bleibt frisch. Und wie wichtig die Notfall-Pfeife ist, die Michael angemahnt hatte, habe ich ja auch
schnell leidvoll erfahren müssen...
Normalerweise rauche ich an einem freien Tag zuhause so drei Pfeifen, in seltenen Fällen schonmal vier. Im Urlaub war
ich dann aber wieder so mit allem Möglichen beschäftigt, dass es nur so auf 1 bis 2 Füllungen hinauslief. Das lag zum
Einen daran, dass innen nicht geraucht wurde und zum Anderen, dass man draußen von Mücken zerfressen wurde.
Ich habe mich anfangs mit so einem Chemie-Cocktail eingerieben, doch der hat dafür gesorgt, dass die Viecher mir durch
die Hose in die Beine gestochen haben. Also lieber auf die eine andere Pfeife verzichten, das Zeug weglassen und
was länger leben. Denn dieses Pestizid halte ich für gefährlicher als Pfeife-Rauchen. Auf über 30 Stiche bin ich aber
gekommen .
Bei der Gartenarbeit vor Ort haben mir die Zebrano und die Peterson gute Dienste geleistet. Auch bei längerem Flanieren
war die Rocky dabei. Auf Wanderungen habe ich dann meine Senioren-Kombi mitgenommen. Das garantierte mir ein
langes Rauchvergnügen mit den DDLNRs bei kompakten Maßen. Allerdings brauch ich dann auch stets eine Hand frei.
Dafür, gerne...
Abschließend ist zu sagen, dass alles wieder heil zurück gekommen ist, die Tabakmenge gut ausgewählt
war, die Zeit zum Rauchen aber was knapp war. Stopp, alles ist nicht ganz so heile, das Feuerzeug ist einmal
beim Auto-Öffnen auf den Asphalt geknallt und hat ein paar Macken mehr gekriegt. Die Beschichtung ist aber
auch empfindlich...
Zuhause steht jetzt wieder das ganze Repertoire zur verfügung und die nächsten Tage werden dazu genutzt, die
Review-Flakes durch zu testen, die ich kurz vor Reiseantritt verschickt habe. Brauche also noch was dafür...
So, das war es so Pfeifentechnisch vom Gardasee, Tabak-Läden gibt es dort recht wenige, ich habe nur einmal ein
paar Savinellis und nur einmal einen Pfeifenraucher gesehen (Nein, nicht auf dem Selfie-Handy, sondern in Echt!).
In Österreich wurde ich mit Maske im Tankstellen-Shop wie ein Alien angeguckt. Dort wird auf Masken weitgehend
verzichtet, nur Abstand gehalten und desinfiziert. In Italien tragen die Kellner wie hier auch die Dinger und beim
Betreten der Lokale wird die Temperatur bei jedem gemessen. Nicht rektal, sondern mit Pyrometer
Einmal sind wir auf der Straße auch auf italienisch angeranzt worden, wir sollten Masken tragen...
So, jetzt seid ihr dran: Wie packt Ihr RICHTIG für den Urlaub?
Was habt Ihr für Erfahrungen gemacht?
Wie läuft es so mit der Pfeife on the road?
Bis dahin grüßt Euch ein bis zum Shirt gebräunter
und zerstochener
Thorsten