- Offizieller Beitrag
Hallo werte FdT-Gemeinde,
dieser Tabak wurde letztmalig "im alten Forum" anno 2008 vorgestellt. Nun möchte ich die Gelegenheit nutzen, dem alten Review meine Erfahrungen hinzuzufügen.
Bei meinen "Recherchen" zu Tabaken von Samuel Gawith bin ich auch über den Black XX gestolpert. Mit Flaketabaken habe ich bereits positive Erfahrungen sammeln können und so dachte ich mir, probierst du einfach mal so einen Tabak vom Strang aus. Zudem hörte sich die Beschreibung, "Eine absolute Rarität. Kräftiger Dark Fired-Tabak wurde per Hand zu einem Strang gesponnen und 12 Stunden in Pflanzenöl getränkt. Im Anschluss 24 Stunden im Ofen gebacken. Kräftig im Geschmack", sehr interessant an. Gesagt, getan. Der Tabak wurde bestellt.
Erstmals genießen wollte ich ihn während meines Urlaubs im Elsass, an einem ruhigen Platz, umgeben von Weinbergen. Der Zeitpunkt rückte immer näher und irgendwann war es dann soweit. Die Dose sollte geöffnet werden, aber etwas ließ mich zögern. Es war nicht die Umgebung, diese war passend, es waren vielmehr Wortfetzen aus bereits bestehenden Reviews, die mich davon abhielten. "Sehr stark..., sieht aus wie die Hinterlassenschaft eines Hundes..., eigentlich ein Kautabak..." waren nur einige Warnungen, die permanent aufblitzten. Ich drehte die Dose weiterhin in meinen Händen und fragte mich, ob ich stark genug wäre dieses Wagnis einzugehen oder einfach die Dose samt Inhalt entsorgen und die Bühne still und heimlich verlassen sollte und so zu tun, als wären diese Zeilen niemals geschrieben worden.
Wie es im Leben meist so ist, siegte meine Neugier und so offenbarten sich nach dem Entfernen des Deckels 50 Gramm naturnaher "dark-fired Virginia", appetitlich in zweieinhalb Strangstücke geschnitten. Das Papier der Dose ist leicht ölig, die schwarzen Strangstücke fühlen sich angenehm seidig an. Kein Aroma von "Stallgeruch..., Leder..., Teerbelag..." steigt mir in die Nase. Es ist vielmehr der leichte Duft nach extrem dunkler Schokolade mit einem hohen Kakaoanteil. Ich bin verwundert, ist dieser Duft doch keine mir bekannte Charaktereigenschaft von Virginiatabaken. Es stört mich aber auch nicht. Um ihn in den Pfeifenkopf einzubringen, schneide ich feine Scheiben von einem Strangstück herunter und lockere sie zusätzlich noch auf. Zum Tabaksbild gesellen sich nun noch dunkelbraune Tabakfasern. Da sich mein Schnitt noch etwas feucht anfühlt, gebe ich dem Tabak noch einige Minuten, bevor ich ihn anzünde. Er quillt danach auf und wird sanft mit dem Stopfer zur Räson gebracht. Der Tabakrauch riecht würzig und rauchig und erinnert mich an einen Holzkohlengrill. Geschmacklich gesellen sich perfekt gegrillte Rindfleischpatties dazu. Mir läuft das Wasser im Mund zusammen und ich muss aufpassen, dass ich nicht in die Pfeife sabbere. Ich meine unterschwellig auch noch ein leichtes Zitrusaroma wahrzunehmen. Der Tabak ist einfach lecker und kräftig, ohne eine Nikotinbombe zu sein und er lässt sich ganz entspannt "runterrauchen".
Der Black XX löst bei mir keine Schwindelgefühle aus, er lässt mich auch nicht aufgrund seines kräftigen Aromas aus den Latschen kippen. Er ist einfach ein leckerer Vertreter seiner Spezies. Allerdings treten bei mir während seines Genusses tatsächlich Halluzinationen auf. Vor meinem inneren Auge sehe ich einen riesigen Hamburger.
À bientôt Matthias